Nach dem Pokal-Drama gegen Granada geht es für den FC Barcelona auch in La Liga nach Andalusien. Dort trifft die Blaugrana auf Real Betis, die Schießbude La Ligas. Die Béticos sind stark in das Jahr 2021 gestartet, müssen allerdings mit einem Nackenschlag umgehen. Die Vorschau zu Betis gegen Barcelona.
Nach der vierten Verlängerung innerhalb von 23 Tagen in den Pokalwettbewerben gastiert der FC Barcelona am 22. Spieltag bei Real Betis. Das Hinspiel im Camp Nou konnte die Blaugrana mit 5:2 für sich entscheiden. Alleine das erste Aufeinandertreffen in La Liga in dieser Saison zeigt schon auf: Wenn diese beiden Traditionsmannschaften sich duellieren, sind Tore garantiert.
In den letzten sechs Pflichtspielen zwischen diesen Klubs fielen 36 Tore – 25 davon erzielte Barça, weshalb sie auch alle Begegnungen gewannen. Die Vorzeichen, dass es wieder zu einem Torfestival ausartet, stehen auf den ersten Blick gut. Während die Katalanen die beste Offensive der Liga stellen (41 Tore), haben die Béticos gemeinsam mit dem FC Granada die schlechteste Defensive der Liga (34 Gegentore).
Die Verdiblancos spielen bisher eine solide Saison ohne große Highlights und stehen mit 30 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Nach Platz 15 in der Vorsaison ist man in Andalusien sicherlich zufrieden mit einer Spielzeit ohne Turbulenzen.
Betis starker Start ins Jahr 2021 – Canales als X-Faktor
Gerade das Kalenderjahr 2021 lief bisher sehr gut für das Team von Manuel Pellegrini. Real Betis ist im neuen Jahr in La Liga noch ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden). Auch die Defensive macht seit dem Jahreswechsel einen stabileren Eindruck. Nur vier Tore ließen die Verdiblancos in den fünf Ligaspielen des neuen Jahres zu – zum Vergleich: in der letzten Partie im Jahr 2020 kassierte Betis vier Tore bei der Auswärtsniederlage gegen Levante.
Ein weiterer Grund für den guten Start in das neue Jahr ist Sergio Canales. Der 29-jährige Spielmacher der Béticos ist nach seiner Verletzung in Top-Form. Die bereits erwähnte Niederlage gegen Levante, konnte Canales trotz seiner zwei Tore in nur 31 Minuten nicht abwenden. In den fünf Spielen danach erzielte der Ex-Blanco vier Tore und führte mit seinen zwei Toren gegen Celta Vigo die Verdiblancos quasi im Alleingang zum 2:1-Sieg. Canales ist nicht nur der Top-Scorer, sondern auch die Schaltzentrale der Offensive. Seit seiner Rückkehr bringt er 86 Prozent seiner Pässe an den Mann und hat im Schnitt einen Key Pass pro Spiel. Ihn aus dem Spiel zu nehmen, sollte die höchste Priorität für die Defensive von Barça darstellen.
Barça hat das Momentum auf seiner Seite
Beide Mannschaften spielten unter der Woche im Viertelfinale der Copa del Rey, beide Partien verliefen sehr ähnlich – nur die Ausgänge waren verschiedene. Während Barça sich in letzter Minute gegen Granada in die Verlängerung rettete und dann das Spiel gewann, kassierten die Béticos am Donnerstag gegen den Athletic Club in letzter Minute den Ausgleich und mussten sich den Basken anschließend im Elfmeterschießen geschlagen geben.
Die Katalanen werden also mit breiter Brust in das Esatdio Benito Villamarín fahren, während Betis diesen Nackenschlag aus der Copa erst verarbeiten muss. Da beide Teams 120 anstrengende Minuten in den Knochen haben, ist auch mit einer gewissen Müdigkeit zu rechnen, körperlich aber vielleicht auch mental.
Das Team von Ronald Koeman sollte versuchen, den Auftritt im Viertelfinale gegen Granada zu wiederholen – nur an zwei Stellschrauben müssen der niederländische Coach und sein Team drehen: der Chancenverwertung und die individuellen Fehler. Für die fünf Tore in der Copa del Rey benötigten Messi und Co. 37 Schüsse.
Der zwischenzeitliche 0:2-Rückstand war völlig unnötig und die Katalanen hätten genügend Chancen gehabt, um das Spiel nach 90 Minuten für sich zu entscheiden. Die Partie gegen Granada zeigte, dass man durch genügend Druck, offensiven Drang und hoher Passschärfe eine schlechte Verteidigung schnell zum Schwimmen bringen kann.
Erschwerend hinzu kommt, dass man den Gegner durch individuelle Fehler zum Tore schießen einlädt. Die beiden Patzer von Samuel Umtiti bilden leider nicht die Ausnahme, sondern sind eine Konstante der Defensive Barças in dieser Saison. Ein Team wie Betis und vor allem ein Sergio Canales könnten diese Fehler eiskalt bestrafen.
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