Der FC Barcelona hat nach frühem Rückstand einen knappen 2:1-Auswärtssieg bei CD Leganés eingefahren. Beim Tabellenschlusslicht zeigte Barça eine ungenügende Leistung, am Ende waren abermals Standardsituationen ausschlaggebend für den Erfolg. Arturo Vidal erzielte in der Schlussphase als Joker den äußerst glücklichen Siegtreffer.
Die Aufstellung des FC Barcelona hatte es im Estadio Municipal de Butarque in sich: Ernesto Valverde ließ erstmalig in dieser Spielzeit in der Offensive Antoine Griezmann, Lionel Messi, Luis Suárez und Ousmane Dembélé gleichzeitig starten. Messi begann dabei nominiell auf der Zehn, Dembéle rechts und Griezmann links. Volle Kapelle also gegen Leganés’ Fünferabwehrriegel. Valverde musste in dem Spiel gegen Tabellenletzten jedoch auf die verletzten Jordi Alba, Nélson Semedo und Clément Lenglet sowie auf den gesperrten Sergi Roberto verzichten. Dadurch feierte der 21-jährige Moussa Wagué sein Saisondebüt.
Leganés mit überraschender Führung zu Beginn
Wie zu erwarten hatte Barça von Beginn an einen hohen Ballbesitzanteil, während sich die CD Leganés unter Neu-Trainer Javier Aguirre vorwiegend auf die Defensivarbeit konzentrierte. Dennoch war es Leganés-Stürmer Martin Braithwaite, der in der zweiten Minute nach einem Fehler von Sergio Busquets zum ersten Schuss in der Partie kam.
Bei den Hausherren war zu erkennen, dass sie einen schnellen Weg in die Spitze suchten, wenn sie den Ball in ihren Reihen hatten. Und das trug in der zwölften Minute Früchte: Im Zentrum gelangte Roque Mesa an den Ball, der nicht lange überlegte und das Spielgerät nach vorne auf Youssef En-Nesyri steckte. Der Marokkaner lief Samuel Umtiti im Rücken davon, bekam im Strafraum zu viel Platz und schlenzte den Ball traumhaft mit dem linken Fuß ins lange Eck zur überraschenden 1:0-Führung.
Nur wenige Minuten später war es Óscar Rodríguez, der die Führung beinahe sogar ausgebaut hätte. Moussa Wagué und Gerard Piqué agierten im Spielaufbau zu fahrlässig, dadurch konnte Braithwaite Rodriguez in Szene setzen, der Abschluss des 21-Jährigen traf das Außennetz (16.).
Das Bild blieb auch danach das Gleiche: Barça hatte den Ball, kreierte trotz der offensiven Bestbesetzung aber keine Chancen. Die beste Chance im ersten Durchgang der Katalanen hatte Suárez per Kopf in Minute 30, doch Keeper Ivan Cuéllar lenkte den Versuch des Uruguayers grandios um den Pfosten.
Ansonsten fiel den Katalanen vor der Pause gegen den aufmerksamen Abwehrriegel der Pepineros nichts ein, sodass es beim 1:0 blieb.
Standardsituationen bringen Sieg ein
Beide Mannschaften gingen unverändert in die zweite Hälfte – zumindest bei Barça aber war eine etwas andere Körpersprache zu erkennen. Nach nur wenigen Augenblicken setzte Piqué nach einer Ecke von Messi den Ball per Kopf an den Pfosten (46.).
Sieben Minuten später schlug es dann im Gehäuse der Hausherren ein: Messi brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld punktgenau auf den Kopf von Suárez, der Uruguayer überwand Cuéllar mustergültig und erzielte den 1:1-Ausgleichstreffer. Drei Zeigerumdrehungen später war es Messi selbst, der zum ersten Mal in dem Spiel zu einer Chance kam. Nach Vorarbeit von Frenkie de Jong schloss der Argentinier aus 13 Metern ab, Cuéllar war jedoch zur Stelle (56.). Danach entschied sich Valverde für einen Doppelwechsel, für den blassen Griezmann und den mitunter fahrigen Busquets kamen Arturo Vidal und Ivan Rakitić in die Partie.
In der Folge waren es weiterhin die fehlende Durchschlagskraft und Kreativlosigkeit der Katalanen, die für den Spielstand sorgten. Derweil wollte Leganés nur noch das Remis über die Zeit schaukeln. Für die Schlussphase wechselte Valverde den jungen Ansu Fati ein, für ihn wurde de Jong aus dem Spiel genommen (70.).
Nicht überraschend, dass wieder eine Standardsituation den glücklichen Siegtreffer des spanischen Meisters bedeutete. Nach Dembélés Ecke sprang Leganés’ Rubén Pérez der Ball unglücklich an den Fuß, wodurch dieser direkt vor den Füßen des eingewechselten Vidal landete, der im Fünfmeterraum stehend die Kugel hoch ins Tor schoss (79.). Zwar zeigte der Linienrichter zuerst eine Abseitsstellung an, diese wurde vom Videoschiedsrichter jedoch korrigiert und zurückgenommen. In der Nachspielzeit hatte noch Dembélé die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, doch es blieb beim knappen Ergebnis. Letzlich ein äußerst glücklicher Auswärtssieg für ein biederes Barça, das einmal mehr aus dem Spiel heraus kaum Gefahr ausstrahlen konnte und zwei Standardsituationen zum Erfolg benötigte.