Spielanalyse: Tapferes Girona erlegt sich selbst gegen Barça

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Wer heute ununterbrochenen Einbahnstraßenfußball in Richtung des Tores von Girona erwartet hatte, wurde maßlos enttäuscht. Berücksichtigt man allerdings die Rahmenbedingungen, in der sich der FC Barcelona aktuell befindet, kann man mit diesem Schongang-Modus relativ gut leben – denn die englischen Wochen zehren sehr stark an der Substanz. Bereits am kommenden Mittwoch lädt Sporting Lissabon zum Auswärtsspiel in der Champions League Gruppenphase ein. Da kann so ein Auswärtsspiel bei einem Aufsteiger gerne mal auf die leichte Schulter genommen werden. Das allererste Derby zwischen Girona und Barça hätte in die Geschichtsbücher eingehen können, allerdings entwickelte sich das Spiel dank der unzähligen Abseitsstellungen und den raren Strafraumszenen zu einem Abend zum Vergessen, mit dem glücklicheren Ende für den FC Barcelona. Am Ende entschieden zwei Eigentore und ein schön herausgespieltes Tor von Luis Suárez über den Sieger.

Girona spielerisch gut aufgestellt

Girona stand von Beginn an dicht gestaffelt und sicher tief hinten drin, und dieser Plan hätte wohl aufgehen können, wären da nicht die beiden unglücklichen Eigentore. Messi wurde weitestgehend von seinem Manndecker Maffeo aus dem Spiel genommen und konnte so wenig spielerische Akzente setzen. Durch die vielen Spielunterbrechungen – sei es durch Abseitsstellungen oder Fouls- entstand kaum ein Spielfluss aufseiten des FC Barcelona und so mussten vermehrt lange Bälle herhalten, um den FC Girona unter Druck setzen zu können. Zu Beginn des Spiels kam Girona zu vielversprechenden Torraumszenen, allerdings waren die Aufsteiger zu inkonsequent im Abschluss und stellten Marc-André ter Stegen nur selten vor ernsthafte Probleme. Es kam also, wie es kommen musste. In der 17. Minute war es Jordi Alba, der nach dem Abgang von Neymar seinen zweiten Karrierefrühling erlebt, fasste sich ein Herz und schlug den Ball, der nach einer abgeblockten Ecke zufällig vor seine Beine fiel, per Volleyabnahme in den Sechzehner. Dort reagierte Gironas Kapitän Aday nicht schnell genug und konnte seinen Fuß nicht rechtzeitig wegziehen, weshalb der Ball von seinem Außenrist aus unhaltbar ins linke Eck einschlug. Nach 30 gespielten Minuten wurde Girona etwas mutiger und nutzte die Lethargie Barcelonas aus, um einige Male dem Tor der Blaugrana näherzukommen. Girona arbeitete stark gegen den Ball und brachte die Angreifer um Lionel Messi und Luis Suárez mit ihrer Abseitsfalle zum Verzweifeln. So ging es beim Stand von 0:1 in die Halbzeitpause.

Spiel plätschert vor sich hin

Ernesto Valverde war mit dem Ergebnis wohl zufrieden und schickte sein Team unverändert auf das Spielfeld zurück, um die Führung zu verwalten. Doch drei Minuten nach Wiederanpfiff war es Aleix Vidal, der mit einer Einzelaktion auf dem rechten Flügel unbeabsichtigt für den zweiten Treffer sorgte. Er setzte sich gegen zwei Spieler durch, will dann den in der Mitte frei stehenden Luis Suárez bedienen, doch stattdessen wird seine Hackenhereingabe von Keeper Iraizoz ins eigene Tor gelenkt. Einen kleinen positiven Höhepunkt hatte die Partie am heutigen Abend dennoch zu bieten. Luis Suárez, der in den vergangenen Wochen merklich neben sich stand, konnte heute dank einer überragenden Vorarbeit von Sergi Roberto endlich wieder einnetzen und so etwas Selbstvertrauen tanken, obwohl die restlichen Highlights des Uruguayers eher mau waren. In den letzten zehn Spielminuten nahm Valverde zwei Wechsel vor. Denis Suárez ersetzte Andrés Iniesta und André Gomes durfte sich anstelle von Aleix Vidal beweisen. Denis sorgte einige Male für Entlastung und konnte sich gut in das Spiel des FC Barcelona integrieren. André Gomes hatte ebenfalls einige gute Akzente setzen und wirkte deutlich selbstbewusster und zielgerichteter in seinen Aktionen als noch in der letzten Saison.

Fazit

Die heutige Partie war bei Weitem kein Leckerbissen, eher ein abgestandener Cocktail aus Abseitsstellungen und unglücklichen Eigentoren, aber das Eichhörnchen ernährt sich bekanntlich mühsam und auch diese drei Punkte nimmt der FC Barcelona dankbar entgegen, um den 7-Punkte-Vorsprung auf Real Madrid aufrechtzuerhalten und auch am 6. Spieltag mit einem Torverhältnis von 20:2 ohne Punktverlust auf der Spitze der spanischen Ligatabelle zu stehen. Wären Girona die beiden unglücklichen Eigentore nicht passiert, hätte das Spiel auch in eine andere Richtung ausschlagen können, aber am Ende waren sie nicht wirklich gefährlich genug, um den FC Barcelona in ernsthafte Bedrängnis bringen zu können.

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