Der FC Barcelona hat einen wahren Big Point gelandet: In einem hochklassigen Spiel im Wanda Metropolitano siegte Barça gegen ein kampfstarkes Atlético Madrid durch einen späten Geistesblitz Lionel Messis mit 1:0. Zuvor konnte sich die Blaugrana besonders bei Marc-André ter Stegen bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein.
Der FC Barcelona ging das schwere Gastspiel am 15.-La-Liga-Spieltag im Wanda Metropolitano bei Atlético Madrid in seinen neuen Senyera-Trikots und in der erwarteten Aufstellung an.
Die Rojiblancos begannen dabei im Madrider Regen entschlossener, pressten früh und hatten auch die erste gute Chance: In der 7. Minute wurde es das erste Mal brenzlig im Strafraum der Blaugrana, als Barcelona nach einer Ecke den Ball nicht weg bekam und im Anschluss Hermosos flache Hereingabe von Junior Firpo an den eigenen Pfosten gelenkt wurde. Glück für die Gäste aus Katalonien.
Atlético presst – Ter Stegen bärenstark
Das Team von Ernesto Valverde tat sich auch in der Folge äußerst schwer gegen die mutig anlaufenden Colchoneros, die sich eindeutig einiges vorgenommen hatten – und kurz darauf erneut um ein Haar in Führung gegangen wären: Wieder tauchte Hermoso im Strafraum auf, nachdem Rakitic unter einer Flanke durchgesprungen war, nahm der Atlético-Abwehrmann den Ball völlig freistehend per Direktabnahme aus vier Metern, scheiterte aber am bravourös reagierenden ter Stegen, von dessen Oberschenkel trudelte die Kugel neben das Gehäuse (19.). Geschick und Dusel waren hier im Einklang miteinander.
Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe Barcelona seinen ersten Torschuss verzeichnen konnte, als Rakitic in aussichtsreicher Position im Strafraum zum Schuss kam, aber im Fallen nicht mehr genug Kraft hinter den Ball bekam, sodass Oblak keine große Mühe hatte. Nach rund einer halben Stunde nahm Atléticos intensives Pressing langsam ab, Barça konnte sich befreien und fand nun viel besser in die Partie – die so immer hochklassiger wurde. Nur der Ball, er wollte einfach nicht ins Tor.
Piqué an die Latte
So zischte ein starker Außenrist-Weitschuss von Suárez knapp am Gehäuse vorbei (36.), dann parierte ter Stegen auf der Gegenseite Moratas Kopfballaufsetzer erneut in bärenstarker Manier (39.), ehe dann auch Barça Pech mit dem Aluminium hatte: Denn Piqués Kopfball wäre unhaltbar für Oblak gewesen, titschte jedoch nur an die Latte (42.). So ging es mit 0:0 in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel blieb es beim umkämpften Bild: Beide Teams schenkten sich auf dem komplett durchweichten Geläuf keinen Zentimeter, doch Atlético agierte nun passiver als noch in Durchgang eins, was Barcelona entgegen kam. So gaben Messi und Suárez zwei Schüsse ab, die jedoch beide zu zentral gerieten. Überhaupt war La Pulga bis dato ziemlich abgemeldet im dichten Abwehrnetz der Rojiblancos.
Piqué bleibt der Platzverweis erspart, muss dann aber doch runter
Barça konnte sein Übergewicht aber nicht in Zählbares ummünzen, und so kam Atlético wellenartig wieder besser in die Partie. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch wie im Schwergewichtsboxen. Dann hatte der bereits Gelb vorbelastete Piqué Glück, nach einer riskanten Grätsche nicht seine zweite Verwarnung zu sehen. Die Emotionen kochten nun wieder hoch, der ebenfalls bereits verwarnte Vitolo rauschte anschließend rücksichtslos in Piqué rein – eigentlich mindestens Dunkelgelb, erstaunlicherweise sah auch der Atléti-Flügelmann aber keine Verwarnung. Piqué blieb zwei Mal am Boden mit Schmerzen liegen, machte kurz weiter, ehe ihn doch Umtiti ersetzte.
Als alles danach aussah, als würde das Spiel 0:0 enden, hatte Messi doch noch seinen einen Messi-Moment: In der ihm eigenen Manier zog der Argentinier auf die Abwehr zu, spielte einen Doppelpass mit Kumpel Suárez und Boom: Es schlug hinter Oblak ein, denn der Superstar schob die Kugel locker links unten ein – 0:1 (86.). Messis Premierentor gegen Atléti im Wanda Metropolitano, es war der Lucky Punch und somit der Siegtreffer in einem hochklassigen und auch hochdramatischen Topspiel.