Der FC Barcelona gewinnt durch einen 5:2-Erfolg gegen Real Betis erstmals nach vier Spielen ohne Sieg wieder in der Liga. Ausschlaggebend dafür war eine dominante zweite Halbzeit mit einem aufdrehenden Lionel Messi, der einen Doppelpack erzielte.
Ronald Koeman stellte im Vergleich zum erfolgreichen Champions-League-Duell gegen Kiew unter der Woche drei Mal um. Sergi Roberto, Clément Lenglet sowie Ousmane Dembélé ersetzten Sergiño Dest, Miralem Pjanić und überraschend auch Lionel Messi, ‘La Pulga’ nahm damit erstmals wieder seit September 2019 zunächst auf der Bank Platz. Betis-Trainer Manuel Pellegrini brachte derweil nach dem Sieg über Elche am vergangenen Spieltag lediglich William Carvalho für den verletzten Nabil Fekir in die Anfangsformation.
Dembélé trifft sehenswert
Nach einer Schweigeminute zu Ehren des verstorbenen Ex-Barça-Assistenztrainers Tonny Bruins begann die Partie erst einmal verhalten mit erwartungsgemäß viel Ballbesitz für die Blaugrana. Die Koeman-Elf übte früh Druck aus – und kam so zur ersten Chance: Nach einem Fehler von Álex Moreno legte Ansu Fati den Ball auf Antoine Griezmann, doch der Franzose vergab im Strafraum aus aussichtsreicher Position um wenige Zentimeter. Wenige Sekunden später setzte Fati einen Schlenzer neben das Tor (5.).
Danach gab es Möglichkeiten für beide Teams. William Carvalho köpfte eine Hereingabe von Sergio Canales aufs Tor, doch Marc-André war sehenswert zur Stelle (8.). Auf der Gegenseite verpassten erneut Fati (9.) und Griezmann (11.) die Führung. Die Andalusier hielten in der Folge das Spielgerät in den eigenen Reihen, doch plötzlich schlug Barça zu: Auf dem rechten Flügel bekam Ousmane Dembélé freistehend den Ball von Griezmann zugespielt, zog per Schussfinte nach innen und setzte einen wuchtigen Abschluss ins Netz zum 1:0 (22.).
Griezmann scheitert mehrfach und vergibt Elfmeter
Anschließend drängten die Katalanen auf den nächsten Treffer, Griezmann setzte seine Pechsträhne währenddessen aber fort. Der Linksfuß traf erst den Außenpfosten (26.), wenig später wurde Fati im gegnerischen Sechzehner gelegt – den fälligen Strafstoß übernahm die Nummer 7, scheiterte jedoch auch vom Punkt an Ex-Barça-Keeper Claudio Bravo (31.). Nach dreißig Minuten hätte Griezmann schon drei Tore erzielen können wenn nicht sogar müssen.
Während Barça die zahlreichen Chancen nicht nutzte, wurde Betis gefährlicher. Über die linke Seite kam erneut Moreno und brachte das Spielgerät zu Cristian Tello, doch der ehemalige Blaugrana-Akteur schoss über das Tor (39.). Kurz vor der Halbzeitpause flankte dann der Außenbahnspieler in die Mitte, der Ball rutschte durch zu Ex-Barça-B-Angreifer Antonio Sanabria, der aus kurzes Distanz den 1:1-Ausgleich erzielte (45.+3). Anstatt mit 3:0 in die Pause zu gehen, hieß es also 1:1 – besonders Griezmann ging mit gesenktem Haupt in die Kabine, wohlwissend, dass er zu viele gute Gelegenheiten fahrlässig vergeben hatte.
Messi bringt Schwung in die Partie
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten wechselte Koeman Kapitän Messi für Fati ein – und ‘La Pulga’ verhalf Barça auf Anhieb zur erneuten Führung. Jordi Alba brachte das Spielgerät flach in den Strafraum, dort ließ Messi den Ball geistesgegenwärtig durch die Beine, wodurch Griezmann problemlos zum 2:1 einschieben konnte (49.). Der Franzose bedankte sich strahlend beim Argentinier für dessen “Assist”.
Das Tor befreite die Blaugrana, die nun schwungvoller wurde. Nach Zuspiel von Griezmann legte Messi ab auf Dembélé, der draufhielt, auf der Linie konnte Mandi nur mit dem Arm klären, der Betis-Verteidiger verhinderte so ein sicheres Tor. Der Schiedsrichter überprüfte die Szene nach Intervention des VAR und entschied schlussendlich auf Strafstoß sowie Rot für den Verteidiger, anschließend verwandelte Messi seinen inzwischen fünften wettbewerbsübergreifenden Elfmeter in der laufenden Spielzeit souverän zum 3:1 (61.).
Barça unsortiert: Betis trifft in Unterzahl
Die Koeman-Schützlinge befanden sich fortan auf der Siegerstraße, der eingewechselte Trincão sorgte beinahe für den vierten Treffer (68.). Wie aus dem Nichts trafen dann jedoch die in Unterzahl agierenden Gäste. Abermals marschierte Moreno auf dem linken Flügel und fand von der Grundlinie aus Stürmer Loren Morón, der unbedrängt zum Joker wurde und den Anschluss erzielte (73.).
Barça ließ sich vom Anschlusstor aber nicht aus der Ruhe bringen, behielt daraufhin jedoch weiterhin die Kontrolle in der Partie und setzte endgültig die Entscheidung: Pedri setzte Messi sehenswert per Hackenpass in Szene, der Argentinier markierte abschlusssicher das 4:2 (82.), sein erstes Tor aus dem laufenden Spiel in dieser Saison – den Frust sah man ihm beim Torschuss an, denn Messi drosch die Kugel hoch in die Maschen. Wenige Augenblicke später lag der Ball erneut im Gehäuse von Bravo, wieder traf die Nummer 10, doch wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung von Roberto zählte dieser Treffer nicht (84.).
Für das fünfte Tor der Blaugrana sowie den 5:2-Endstand sorgte dann aber Pedri, der 17-Jährige erzielte seinen ersten Ligatreffer in den Schlussminuten (90.). Damit beendete der FC Barcelona seine Sieglos-Serie in der Liga von vier Spielen ohne Erfolg, nach der Länderspielpause geht es am 10. Spieltag zu Atlético Madrid – dann gibt es ein Wiedersehen mit Luis Suárez.