Der FC Barcelona hat im Titelrennen La Ligas einen erneuten Rückschlag hinnehmen müssen. Bei Celta Vigo kam Barça am 32. Spieltag nur zum einem 2:2-Remis – Iago Aspas traf spät per Freistoß mitten ins Herz der Katalanen.
Im Vergleich zum Auftritt gegen Athletic Bilbao ging Quique Setién das Gastspiel im Balaidos mit vier Änderungen an: In der Innenverteidigung bekam Samuel Umtiti den Vorzug gegenüber Clément Lenglet, Riqui Puig und Ivan Rakitic ersetzten im Mittelfeld den Gelb-gesperrten Sergio Busquets sowie Arthur, während Ansu Fati Antoine Griezmann auf die Bank verdrängte.
Barça kontrollierte früh das Geschehen und nach nicht einmal sechs Minuten gab es den ersten Aufreger im Strafraum der Gastgeber. Eine gut getretene Ecke Lionel Messis köpfte Gerard Piqué freistehend aus fünf Metern an die Querlatte (6.) – da wäre mehr drin gewesen. Die Galicier konzentrierten sich zunächst auf das Verteidigen und schnelle Umschalten, während Barça in der Anfangsphase Dampf machte: Nélson Semedo suchte nach Zuckerpass Messis in der Mitte Luis Suárez, brachte den Pass aber nicht an (17.).
Suárez nutzt Celtas Respekt
Drei Minuten später durfte sich La Pulga dann über den Assist freuen: Vor einem Freistoß aus 20 Metern hatte Celta derart viel Respekt (Messi traf im Hinspiel zwei Mal per ruhendem Ball), dass sie zwei Mann auf die Linie stellten. Suárez lauerte frei am Fünfer-Eck, der Argentinier foppte die Defensive und servierte eine Flanke perfekt auf den Kopf seines Kumpels – 1:0 für Barça (20.).
Die Gastgeber wachten direkt auf und drückten auf den schnellen Ausgleich. Zunächst lud ter Stegen die Celestes mit einem katastrophalen Fehlpass zur Chance ein, parierte dann jedoch innerhalb kürzester Zeit gegen Brais Méndez und zwei Mal gegen Iago Aspas (22. und 24.).
Die Katalanen mussten sich erstmal sammeln, die offizielle Trinkpause kam ihnen gerade recht. Die Mannschaft von Quique Setién agierte nun wieder konzentrierter, Messi steckte für Ansu Fati durch, doch Néstor Araujo störte den Youngster rechtzeitig (36.). Kurz darauf stand erneut der Weltfußballer im Mittelpunkt: Nach Rakitic’ Ballgewinn dribbelte sich La Pulga bis 16 Meter zentral vor das Tor – unbedrängt zirkelte er die Kugel links vorbei, untypisch für Messi (40.). Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, mit der knappen Führung für Barça ging es in die Kabinen.
Rakitic’ Aussetzer sorgt für Ausgleich
Celta kam besser aus der Pause, einen schlimmen Fehlpass des bis dato guten Rakitic nutzten die Gastgeber zum schnellen Gegenstoß: Piqué musste als Konsequenz Okay Yokuslu und Fedor Smolov im Eins-gegen-zwei verteidigen, konnte den Querpass des Türken nicht verhindern, und Smolov schob zum Ausgleich ein (50.) – 1:1. Barça wollte prompt antworten, doch Messi konnte die Kugel bei zwei ordentlichen Gelegenheiten nicht im Tor von Rubén Blanco unterbringen (52. und 54.).
Die Partie gestaltete sich nun offener, Torraumszenen gab es zunächst jedoch kaum welche. Ein wenig aus dem Nichts kam das Leder nach Semedos Ballgewinn am gegnerischen Sechzehner zu Messi, der Argentinier leitete schnell auf Suárez weiter, welcher den Ball in bester Gerd-Müller-Manier über die Linie spitzelte (67.) – 2:1, Doppelpack für El Pistolero und die erneute Führung. Beide Mannschaften nahmen nun Tempo raus – Barça wollte den Vorsprung nicht erneut verspielen und Celta nicht zu früh ins Risiko gehen.
Aspas nutzt Griezmanns Fehler
Zehn Minuten vor dem Ende drang der eingewechselte Nolito in den Strafraum der Gäste ein und kam gegen den zu zögerlich agierenden Umtiti zum Abschluss, doch ter Stegen reagierte blitzschnell und entschärfte den Flachschuss des Spaniers mit Barça-Vergangenheit (80.). Die Begegnung schien nun allmählich dahin zu plätschern, bis Piqué Barça-Leihgabe Rafinha vor dem Strafraum foulte. Beim fälligen Freistoß überraschte Iago Aspas alle und schlenzte den Ball flach an der Mauer vorbei ins kurze Eck – der kurz zuvor eingewechselte Antoine Griezmann sah als äußerster Spieler in der Mauer denkbar schlecht aus – 2:2, ein Nackenschlag für die Katalanen (88.).
Die Gäste waren angezählt, wollten zwar sichtbar noch den Sieg holen, konnten am Ende aber froh sein, überhaupt noch einen Punkt mitzunehmen: Nolitos Abschluss nach Querpass Sekunden vor dem Schlusspfiff schien wie ein sicheres Tor, geriet jedoch viel zu schwach und konnte von ter Stegen auf der Linie entschärft werden (90.+5). Es blieb beim 2:2-Unentscheiden im Balaidos – unter dem Strich natürlich viel zu wenig für den FC Barcelona und ein weiterer Rückschlag im Titelkampf.