Die erste Fragerunde des neuen Jahres mit Luis Enrique ist heute Nachmittag zu Ende gegangen. Während der kurzweiligen Winterpause haben sich bei den Vertretern der Presse einige brisante Fragen angestaut, insbesondere im Hinblick auf die Personalie Dani Alves. Geht der Brasilianer oder wird sein Vertrag am Ende doch verlängert? Enrique gab eine erste Einschätzung und äußerte sich darüber hinaus zu dem schweren Spiel gegen Real Sociedad, dem Urteil der TAS und über die Chancen der Jugendspieler.
Schweres Spiel gegen Real Sociedad
„Wir fahren mit großer Vorfreude nach San Sebastián, wir wollen drei Punkte holen. Unser Rivale hat Klasse, wir müssen sehr aufpassen. Wenn der Gegner in gewissen Aspekten besser sein wird, werden wir leiden müssen.“
Wie geht Barça an dieses Spiel heran?
„Mit der großen Hoffnung, drei Punkte zu holen sowie mit der größtmöglichen Bereitwilligkeit. Wir wissen, dass wir in den letzten Jahren gegen diesen Rivalen zweimal unentschieden gespielt und dreimal verloren haben. Das wird ein guter Test.“
Was hat David Moyes in Sociedad verändert?
„Er hat erst einige Spiele hinter sich gebracht, aber die Mannschaft hat an Intensität und Aggressivität beim Pressing hinzugewonnen. Sie haben die kleine Schwächephase hinter sich gelassen und jetzt die Chance, in der Tabelle nach oben zu klettern.“
Wie wirkt sich das Urteil des TAS auf ihre Arbeit aus?
„Uns hat es nicht überrascht. Eine solche Entscheidung hing in der Luft. Wir hätten gerne einen anderen Ausgang, aber es ist so, wie es ist. Das Niveau unseres Kaders reicht aus. Die fehlende Möglichkeit, in der kommenden Saison Transfers tätigen zu können, sollte ein Anreiz für die Jugend sein. Ob Spieler uns verlassen oder nicht, ist eine Frage, die sich erst nach Abschluss der Saison stellt.“
Haben Messi, Neymar und Alves morgen die gleichen Chancen auf einen Startplatz wie andere Spieler, obwohl sie später zum Klub stießen?
„Ich schaue nicht auf diese Weise darauf. Alle sind in einer guten Verfassung zurückgekehrt, wenn es um das Gewicht und die Physis geht. Sie haben im Training intensiv gearbeitet, jeder von ihnen ist mental bei der Sache.“
Ändert das Urteil des TAS die Situation von Montoya?
„Es ändert gar nichts. Jeder Spieler hat eine Ausstiegsklausel. Wenn man den Klub verlassen will, muss die Klausel gezahlt werden.“
Haben sie um die Verlängerung des Vertrages mit Dani Alves gebeten?
„Das ist eine sportliche Angelegenheit, über die ich öffentlich nicht sprechen werde. Es betrifft den privaten Bereich des Vereins, Alves spielt aber fast jede Woche und ist für uns wichtig. Es hat allerdings keine Eile. Wir werden uns die möglichen Abgänge genau anschauen.“
Hatten sie genügend Zeit, um sich auf die Serie von Spielen vorzubereiten?
„Wir sind daran gewöhnt, dass uns vor diesem Monat nicht viel Zeit zur Verfügung steht. Die Ferien waren notwendig, um uns physisch und mental zu erholen. Ich mache stets das, was das Beste für die Mannschaft ist.“
Glauben sie auch, dass es keinen Spielraum mehr für Fehler gibt?
„Es ist zu früh zu sagen, wir hätten keinen Spielraum mehr für Fehler. Niemand weiß, was die Rivalen machen werden. Real und Atlético werden noch viele Punkte holen, aber wir wissen nicht, wie viele genau. Wir haben einen größeren Bedarf als Real, weil wir hinten liegen, aber es verbleiben noch viele Spiele. Die Distanz wird sich verkleinern und es werden sich Möglichkeiten bieten, dem Gegner näher zu kommen.“
Welchen Einfluss hat die Tatsache, dass ein Einsatz von Vela unter einem Fragezeichen steht?
„Ich weiß, dass er unter Umständen nicht spielen wird. Solche Spiele sind für die Spieler wie ein Bonbon. Ich werde jetzt nicht über seine Charakteristik sprechen, das ist ein Spieler, der im Angriff den größtmöglichen Unterschied macht. Letztendlich kann dir aber jeder das Leben schwer machen, die Stärke von Real war immer das Kollektiv.“
Haben sie auch den Eindruck, dass die Mannschaft einmal mehr den gesamten Klub auf ihren Schultern trägt?
„Wir sind turbulente Situationen gewöhnt, die auch bei anderen Vereinen auftreten. Man muss ihnen die Stirn bieten und ich habe die Hoffnung, dass das nur einen geringen Einfluss auf die Mannschaft haben wird. Wir sind in allen Wettbewerben vertreten, gehen einen guten Weg – und das ist, was mir gefällt. Es geht nicht darum, wer wen stützt, man muss nur gute Ergebnisse erzielen. In den vergangenen Jahren gab es verschiedene unglückliche Situationen wie z.B. Krankheiten, aber die Mannschaft hat sie überwunden.“
Fühlen sie sich immer noch wie im Disney Land?
„Ja, das ist der beste Ort, an dem ich mich einfinden konnte. Das ist mein Zuhause, mit den besten Spielern. Auch im Disney Land gibt es hin und wieder viel Trubel. Rexach hat immer gesagt, dass wenn am Morgen die Sonne wieder aufscheint, noch nichts passiert ist. Wir sind verantwortlich dafür, dass die Fans Freude empfinden.“
Alves fehlt vieles zu seiner großen Form.
„Mir gefällt sein Auftreten in dieser Saison. Das ist eine richtig gute Version dieses Spielers. Die Statistiken zeigen, dass er sehr viel zum Spiel beiträgt.“
Haben Spieler wie Deulofeu nach dem Urteil des TAS größere Chancen, nach Barcelona zurückzukehren?
„Ich werde mich zu diesem Thema nicht äußern, weil der Klub erst einmal bewerten muss, welche Möglichkeiten offen stehen. Wir müssen absolute Gewissheit haben. Es können gute Optionen sein, aber bei der Reserve gibt es Spieler, die mir gut gefallen und die ohne Weiteres in der ersten Mannschaft mitspielen könnten. Die Cantera ist ein Behältnis, aus dem wir uns bedienen sollten.“
Kommt Barça ohne Dani Alves zurecht?
„Die Situation wird am Ende der Saison bewertet. Es bleiben noch fünf Monate.“
Wie bewerten sie den Fortschritt der Barcelona B?
„In der Reserve hängt wenig von der Platzierung ab, die Priorität liegt bei der Entwicklung der Spieler. Wir würden gerne sehen, dass sie weiter oben in der Tabelle positioniert ist, aber mir gefällt, wie Eusebio arbeitet. Es gibt viele Spieler, die uns helfen können. Das ist ein schwieriges Jahr für jene, die zwischen der ersten und zweiten Mannschaft pendeln müssen.“
Was wünschen sie sich für das neue Jahr?
„Ich wünsche mir, dass es für alle großartig wird. So gut wie möglich.“