An der Spitze von La Liga wird es nun so richtig eng. Da alle Verfolger Barças gewinnen konnten, liegt der Fünftplatzierte nur noch zwei Punkte hinter dem Ersten. Der FC Valencia besiegte Elche durch drei gute Eckbälle, der FC Sevilla drehte die Partie gegen Villarreal in den letzten Minuten und Atlético Madrid zitterte sich zu einem Erfolg gegen Getafe. Die Spiele der Top-Mannschaften haben wir für euch zusammengefasst.
FC Valencia 3-1 FC Elche: Eckstöße entscheiden die Partie
Vor heimischem Publikum bekam es der FC Valencia am Samstag mit dem FC Elche zu tun, dem in der laufenden Saison noch so gut wie gar nichts gelang. Dass bei den Gästen defensiv einiges nicht stimmt, bewiesen sie nach zwei von Piatti getretenen Eckbällen. Dort konnten erst Mustafi (13‘) und dann Perejo (18‘) viel zu unbedrängt ins Tor köpfen. Mit einer 2:0-Führung im Rücken konnte es Valencia ruhiger angehen lassen und versuchte sich gegen ein aufrückendes Elche an dem einen oder anderen Konter.
Fran Escribá: „Wir waren fußballerisch nicht schlechter als Valencia!“
Chancen gab es dennoch wenige, bis in der zweiten Hälfte wieder mal ein Eckball Gefahr im Gäste-Strafraum bringen sollte. Doch dieses Mal erwischte der Verteidiger Lombán die Kugel – und beförderte sie mit der Schulter in das eigene Tor (63‘). So sollte es aber nicht enden, denn auch Elche kam noch zu seinem Tor. Und – wie soll es anders sein? – fiel dieses ebenfalls nach einem Eckstoß. Jonathas köpfte ein (92‘) und erzielte den 3:1-Endstand.
Bei den Fledermäusen gibt es allerdings noch weitere große Nachrichten zu vermelden. Peter Lim, ein Milliardär aus Singapur, kaufte sich für rund 94 Millionen Euro etwa 70 Prozent der Klubaktien und ist damit neuer Besitzer des Vereins. Er möchte dem Verein auf dem Weg aus den Schulden helfen, die Vollendung des neuen Stadions vorantreiben und sportlich an frühere Erfolge anknüpfen.
Nuno Espírito Santo lobte den Trainer der Gäste: „Der Sieg war sehr wichtig und auch verdient. Wir haben 90 Minuten lang hart gearbeitet. Elche hat es uns nicht leicht gemacht. Wir konnten ihre Stärken neutralisieren, aber sie haben all unsere Konter entschärft. Fran Escribá macht einen tollen Job.“
Dieser meinte nach dem Spiel: „Wir haben Valencia ihrer Stärken beraubt, doch sie haben dann durch Aspekte gewonnen, gegen die wir nicht ankamen. Über diese Niederlage ärgere ich mich mehr als sonst, da wir eine gute Leistung gezeigt haben und fußballerisch nicht schlechter waren als Valencia.“
FC Sevilla 2-1 FC Villarreal: Sevilla holt Barça mit Last-Minute-Sieg ein
Zwischen dem FC Sevilla und dem FC Villarreal ging es um nicht weniger als die Tabellenführung. Durch den verpatzten Clásico konnten die Andalusier zumindest punktemäßig mit dem FC Barcelona gleichziehen. Eine klare Angelegenheit war das Spiel aber keineswegs. Beide Mannschaften hatten Probleme im Spielaufbau und kamen so nur mühselig in den jeweils gegnerischen Strafraum. Besser lösten aber meist die Gäste aus Villarreal die Situationen und brachten Beto im Tor der Gastgeber einige Male in Verlegenheit. Sevillas beste Chance war vorerst der Versuch eines direkt verwandelten Eckstoßes von Deulofeu, der allerdings nur an den kurzen Pfosten ging.
Auch in der zweiten Hälfte war das Gelbe U-Boot das bessere Team und ging auch verdient in Führung. Der eingewechselte Cani leitete einen Pass blitzschnell weiter auf Vietto, der den Ball gekonnt über den Torhüter lupfte (79‘). Als nach einer Flanke die Kugel nicht schnell genug geklärt werden konnte, glich Sevilla aber durch Barças Leihgabe Denis Suárez aus (88‘). Doch damit war noch nicht genug. Als Giovani dos Santos seinen Gegenspieler im Strafraum leicht berührte, gab es einen ziemlich zweifelhaften Elfmeter für die Hausherren. Bacca ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen und verwandelte diesen zum Sieg seiner Mannschaft (92‘).
Der Torschütze Denis Suárez äußerte sich nach dem Spiel wie folgt: „Es war ein schwieriges Spiel. Es gab kaum Chancen aus dem Spiel heraus. Ich treffe nicht oft, versuche mich aber immer in gute Position zu bringen. Nach meinem Tor mussten wir nicht lange nachdenken und setzten alles auf den Sieg.“
Marcelino García Toral, der Trainer des FC Villarreal, sagte: „Es ist sehr, sehr grausam. Wir waren fast die ganze Zeit über das bessere Team. Leider geht es aber nur um Tore und in diesem Punkt hatte Sevilla die Nase vorn.“
FC Getafe 0-1 Atlético Madrid: Rojiblancos mühen sich zum Derbysieg
Gegen den FC Getafe konnte sich auch Atlético Madrid als Fünfter im Bunde an der Spitzengruppe der Tabelle festsetzen. Die Gäste taten zu Beginn mehr für das Spiel und hatten auch die besseren Möglichkeiten. Nach typischer Atlético-Manier brachte dann ein Eckball die Rojiblancos in Führung. Mario Mandžukić fiel der Ball dabei irgendwie vor die Füße und er musste nur noch einschieben (40‘). Strittig war die Führung allerdings, da wohl ein Foulspiel Atléticos vorausgegangen war. Nach dem Tor legte scheinbar irgendjemand einen Schalter in den Köpfen der Spieler um, die ab sofort nur noch verteidigen wollten.
Cosmin Contra: „Wir haben diese Niederlage nicht verdient!“
Getafe dagegen wurde aktiver, musste aber wegen einer dummen Aktion von Alexis einen Nachteil in Kauf nehmen. Der 29-Jährige rächte sich vermutlich für die Aktion vor dem Tor in der ersten Hälfte bei Mandžukić mit einem Schlag ins Gesicht und holte sich verdient die Rote Karte ab (55‘). In Unterzahl spielte Getafe dennoch mutig weiter und brachte Atlético ein ums andere Mal in Verlegenheit. Doch irgendwie schafften es die Gäste, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten und bleiben so obenauf.
Diego Simeone: „Es war eine gute und kontrollierte erste Halbzeit. Doch in der letzten halben Stunde half Getafe sein Mut, ein sehr gutes Spiel zu spielen. Wir wurden zurückgedrängt und strauchelten. Doch am Ende standen wir mit dem dritten Sieg in dieser Woche da.“
Cosmin Contra, der Trainer der Gegenseite, sah die Sache so: „Wir haben diese Niederlage nicht verdient, eher ein Unentschieden. In der ersten Hälfte waren wir im Angriff etwas beschränkt und fanden keinen Weg, sie zu verletzen. Wir wollten nicht, dass Atlético in Führung geht, da sie mit so einem Resultat gut umzugehen wissen.“
Trainerentlassungen bei Córdoba und Levante
Noch vor dem Beginn des Spieltages entließen zwei Vereine in der Abstiegszone ihre Trainer. Beim FC Córdoba musste Albert Ferrer gehen. Der Ex-Barça-Spieler war seit Februar bei Córdoba, brachte sie auf einen 7. Platz in der Segunda División und schaffte in den Playoffs den Aufstieg. Nach vier Unentschieden und vier Niederlagen in der ersten Liga ist nun aber Schluss. Den Posten übernimmt Miroslav Đukić, der seit seiner Entlassung beim FC Valencia im letzten Dezember arbeitslos war.
Bei der UD Levante muss José Luis Mendilibar, der das Team erst im Sommer übernahm, weichen. Neuer Trainer ist Lucas Alcaraz, der in der vergangenen Saison noch den FC Granada trainierte. Levante verlor übrigens gegen Celta, Córdoba schaffte ein Unentschieden gegen Sociedad.
Spannung an der Spitze
Die derzeitige Tabellensituation lässt viel Spannung aufkommen. Hier haben wir die großen Fünf im Überblick inklusive ihrer kommenden Spiele bis zur Länderspielpause:
Platz |
Team |
Punkte |
Gegner 10 |
Gegner 11 |
1. |
FC Barcelona |
22 |
Celta (H) |
Almería (A) |
2. |
FC Sevilla |
22 |
Bilbao (A) |
Levante (H) |
3. |
Real Madrid |
21 |
Granada (A) |
Rayo (H) |
4. |
FC Valencia |
20 |
Villarreal (A) |
Bilbao (H) |
5. |
Atlético Madrid |
20 |
Córdoba (H) |
Sociedad (A) |