Mit einem 2-0-Sieg schoss sich der FC Barcelona an die Spitze von La Liga. Trotz dieses Spitzenduells sollten die Augen der La-Liga-Liebhaber auf ein ganz anderes Spiel gerichtet sein. Das 155. Derbi madrileño sollte eine neuerdings äußerst hitzige und intensive Angelegenheit zwischen den Madrider Spitzenvereinen werden. Der FC Málaga musste an diesem Wochenende gegen den krisengeschüttelten UD Levante an und hat bewiesen, dass es auch einseitige Unentschieden geben kann.
FC Málaga 0-0 UD Levante: Krisenduell als einseitige Angelegenheit
Sowohl der FC Málaga als auch UD Levante starteten nicht gerade berauschend in die neue La-Liga-Saison. Allerdings war nur bei den Herren aus Málaga eine der Situation entsprechende Trotzreaktion zu sehen. Die Andalusier dominierten die erste Hälfte und ließen die Gäste kaum in den eigenen Strafraum vordringen. Offensive Impulse seitens des Gastgebers waren zwar Mangelware, hatten es aber in sich. In der 28. Minute muss Levante-Keeper Fernandéz nach tollem Schnittstellenpass auf Rosales in höchster Not retten. Málaga hatte nun Blut geleckt. Nach einem tollen Konter findet das Spielgerät den ehemaligen Barça-B-Spieler Luis Alberto. Dieser stellt sein Visier auf das linke Kreuzeck ein, nimmt allerdings etwas zu hoch maß. Die Latte verhindert eine mittlerweile hochverdiente Führung des Gastgebers (33′). Da nichts mehr passierte, ging es mit einem 0-0 in die Pause
Die zweite Halbzeit sollte keine Veränderung zur ersten bieten. Schon kurz nach Wiederbeginn musste Torhüter Fernández gegen Luis Alberto Köpfchen beweisen und beförderte den Ball per Kopf, noch vor seinem heranbrausenden Gegenspieler, in Neuer-Manier spektakulär ins Seitenaus (46′). In der 62. Minute zappelte der Ball dann endlich erstmals im Netz der Gäste. Dieses Mal hatte allerdings der Linienrichter sein Visier nicht richtig eingestellt und fälschlicherweise Abseits gegeben. Levante stand deutlich höher als in der ersten Hälfte, was Málaga einen riesigen Raum zum Kontern gab und eine Vielzahl an Chancen herbeiführte. Jegliche Bemühungen waren aber glücklos und so blieb es am Ende beim einseitigen 0-0.
Javi Garcia, Málaga-Teamchef: „Das Team hat es sich heute verdient, zu gewinnen, auch wenn wir die wichtigste Sache im Fußball nicht vollbracht haben, nämlich ein Tor zu schießen. Wir haben 20 Ecken gehabt und viele Torchancen produziert, aber wir waren nicht erfolgreich und haben den Preis hierfür bezahlt. […] Wir haben ein gültiges Tor geschossen. Ich versuche immer, mich in den Job des Schiedsrichter hinein zu versetzen und ich bin mir sicher, dass sich unsere Misere bezüglich Fehlentscheidungen ändern wird.“
José Luis Mendelibar (Trainer UD Levante): „Nachdem wir die ersten zwei Spiele verloren hatten, war das Hauptziel heute, einen Punkt zu erringen. Wenn uns dieses Ergebnis zudem einen kleinen inneren Frieden gibt, dann ist das umso besser. […] In der zweiten Hälfte hatte Málaga viele Chancen auf ein Tor. Sie kamen stark über die Flügel und schlossen im Zentrum ab. Wir haben mit dem Ball nicht gut gespielt und waren am Ende von dem ganzen Laufen sehr erschöpft. Aber dieser Punkt kommt zur rechten Zeit, nachdem wir in der zweiten Hälfte besser gespielt haben.“
Real Madrid 1-2 Atlético Madrid: ‘Rojiblancos’ kicken Star-Ensemble in die Krise
Es stellte sicherlich das Topspiel schlechthin an diesem Wochenende dar. Real Madrid empfing den schärfsten Stadtrivalen Atlético Madrid im heimischen Santiago Bernabéu zur Revanche für die knapp verlorene Supercopa de España. Allerdings war nicht nur das eine gehörige Motivationsspritze für das ‘Weiße Ballett’. Nach dem blamablen 2-4 gegen Real Sociedad wäre eine erneute Pleite weiterer Ballast für das Star-Ensemble in Weiß gewesen.
In der Anfangsphase waren es allerdings die ‘Rojiblancos’, die Real in Form von Tiago den ersten Nadelstich verpassten. Nach einer Ecke darf der Portugiese gemütlich aus dem Fünfmeterraum zum 0-1 köpfen und zum Jubel ansetzen. Tief beeindruckt von der Haarpracht des 33-Jährigen blieb Klublegende Iker Casillas regungslos auf der Linie stehen und konnte nur mehr hinter sich greifen. Real brauchte aber nicht lange zur Rehabilitation. In der 23. Minute kann Torhüter Miguel Moya nach einem Freist0ß von Gareth Bale den Ball gerade noch aus der Luft fischen. Doch die Madrilenen hielten ihren Druck aufrecht. Nach einem Zuspiel an Superstar Christiano Ronaldo zieht dieser in den Strafraum und wird von Siqueira zu Fall gebracht – Elfmeter. Der Portugiese ließ sich die Chance nicht nehmen und markierte sein insgesamt 14. Derbytor in 17 Spielen gegen den Stadtrivalen. In einer ähnlichen Tonart ging es dann auch weiter. Atléticos gesperrter Trainer Diego Simeone musste zusehen, wie Real nun Torgelegenheiten en masse produzierte. Es war lediglich Torhüter Moya zu verdanken, dass der aktuelle spanische Meister mit einem unverdienten Unentschieden in die Pause ging.
Wer aber nun dachte, dass Real nochmals eine Schippe drauflegen würde, der täuschte sich gewaltig. Der Gastgeber konnte den Druck nicht in die zweite Hälfte mitnehmen und die Partie verflachte zunehmend. Nun waren es die ‘Rojiblancos’, die langsam aber sicher das Heft in die Hand nahmen. Mit den Einwechslungen von Antoine Griezmann sowie Arda Turan sollte Simeones Ersatztrainer ein glückliches Händchen beweisen. Doch alles der Reihe nach. Mit Fortdauer der Partie geriet Real zunehmend ins Hintertreffen und musste seinen Anstrengungen in der ersten Hälfte Tribut zollen. Atlético erspielte sich ab der 70. Minute Chancen im Minutentakt und gab dem Stadtrivalen eine Lehrstunde in Sachen Chancenverwertung. In der 77. Minute legte Griezmann auf Juanfran auf, der schnurstracks den Ball ins Zentrum spielte. Raul García nahm die Schande des Tunnelns auf sich und lässt den Ball durch seine Beine auf Turan rollen, der in die linke Torseite einschiebt – ein 1-2 war nun, zum Entsetzen der Real-Fans, auf der Anzeigetafel zu sehen. Die Mannschaft von Trainer Ancelotti zeigte anschließend noch ein kurzes Aufbäumen, blieb aber erfolglos. Die ‘Blancos’ haben nun nach der zweiten Niederlage in Serie insgesamt 6 Punkte Rückstand auf Erzrivale Barcelona, während Atlético mit diesem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz kletterte.
Carlo Ancelotti, Trainer Real Madrids: „Ich bin ein bisschen besorgt, weil unser Start, im Vergleich zur letzten Saison, nicht gut war. Glücklicherweise war dies nur der Beginn und wir können die Sache noch zurechtbiegen. Mit der nötigen Selbstkritik sowie Ruhe können wir das auch schaffen. […] Ich denke, der Einbruch in der zweiten Halbzeit ist unser großes Problem. Wir müssen das analysieren und schnellstens beheben. Die erste Hälfte war, wie im Anoeta gegen Sociedad, gut, aber die zweite zeigte ein komplett anderes Bild.“
Diego Simeone nach dem 2-1-Sieg: „Ich glaube, dass wir taktisch gesehen sehr gut waren und Reals Angriffe zunichte gemacht haben. Kompliziert wurde es allerdings für ungefähr 20 Minuten aufgrund von Unzulänglichkeiten von unserer Seite sowie Konterattacken der Real-Spieler. Und in diesem Bereich ist Real Madrid unglaublich gefährlich. Die zweite Halbzeit war gut gespielt. Wir haben einen Vorteil aus den Einwechslungen gezogen, das hat wunderbar funktioniert. Mit den neuen Kräften hat das Team so gespielt, wie wir es auch wollten.“