Fährlässiges Barcelona verspielt Tabellenführung durch Niederlage gegen Granada

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Der FC Barcelona erlitt gegen Granada eine schmerzhafte 1:2-Niederlage und verpasste die angepeilte Tabellenführung. Lange Zeit führte man gegen harmlose Gäste, zwei Nachlässigkeiten in der Defensive fügen Barcelona nun aber einen herben Rückschlag im Titelkampf in La Liga zu.

Im Nachholspiel gegen den FC Granada hatte der FC Barcelona die Chance, zum ersten Mal in der Saison an die Spitze von LaLiga zu springen. Dementsprechend klar war auch die Erwartungshaltung an die Mannschaft von Ronald Koeman: Ein Sieg musste her. Die Andalusier spielten allerdings bisher eine gute Saison und waren keineswegs zu unterschätzen. Das spektakuläre 5:3 in der Copa del Rey zeigte schon auf, dass Granada in der Lage ist, Barça zu ärgern. So sollte es am Ende des Tages auch diesmal kommen.

Messis 1:0 der Brustlöser für Barcelona

Der FC Barcelona startete gegen Granada engagiert, aber ohne großes Feuerwerk in die Partie. Während die Katalanen erst einmal um Kontrolle bemüht waren und sich gemächlich Chancen zu erspielen versuchten, blieben die Gäste ihrer defensiven Grundordnung treu. Dementsprechend unattraktiv und chancenarm gestalteten sich auch die ersten zwanzig Minuten. Lediglich de Jong drang einmal mit einer schönen Aktion in Granadas Strafraum ein. Auf der anderen Seite wurde ein böser Fehlpass von Mingueza im eigenen Sechzehner nicht bestraft.

Nach 26 Minuten hatten Messi und Griezmann dann aber eine Idee: La Pulga setzte Griezmann links am Strafraum in Szene, der nach schöner Ballmitnahme die Kugel wieder zu Messi weiterleitete. Der Argentinier blieb dann halblinks vor dem Kasten ruhig und versenkte den Ball präzise flach im langen Eck, Granadas Keeper Aarón Escandell war chancenlos (23.). Das 1:0 fungierte ein wenig als Brustlöser, die Partie gestaltete sich fortan etwas offener und Barça kam zu mehr Möglichkeiten.

Granada wackelt, Messi vergibt Hochkaräter

Die Blaugrana trat nun bestimmter auf. Messi versuchte sich mehrmals aus der Distanz, seine Schüsse wurden aber alle geblockt. Granada hingegen fiel weiterhin nicht wirklich etwas ein; meist versuchten es die Gäste mit weiten Schnittstellenpässe oder Flanken. So richtig gefährlich wurde es aber nicht – was auch an Umtiti lag, der nach einem Konter Granadas den Querpass Soldados blocken konnte.

In der 36. Minute reagierte Busquets in einer Umschaltsituation schnell und schickte sofort Messi auf die Reise. Dessen Schuss aus halbrechter Position konnte Torhüter Escandell aber noch entscheidend abfälschen. Bei der darauffolgenden Ecke kam Umtiti zum Kopfball, der Abschluss fiel aber zu unpräzise aus. So ging es mit dem 1:0 in die Pause. Barça war dominant und klar überlegen und hatte die Partie locker im Griff. 

Barça von Granada geschockt, Koeman sieht Rot

Die zweite Halbzeit begann vielversprechend für die Katalanen. Nach nicht einmal zwei Minuten wurde Ilaix Moriba im Strafraum freigespielt, der auf Griezmann zurücklegen konnte. Der Franzose schloss aus der Drehung mit seinem schwachen rechten Fuß ab und verfehlte den Kasten. Es sollte für lange Zeit die gefährlichste Offensivaktion der Blaugrana bleiben, denn plötzlich kam ein Bruch ins Spiel der bis dato so überlegenen Hausherren.

Granada wirkte eigentlich überhaupt nicht gefährlich, schaltete in der 63. Minute dann aber gut um. Suárez wurde in der Mitte angespielt und konnte Machís lang schicken. Mingueza stand eigentlich richtig, patzte bei der Ballannahme aber folgenschwer. Machís war so auf und davon und schob den Ball durch Marc-André ter Stegens Beine ins Tor – und plötzlich stand es nur mehr 1:1 (63.) – der völlig unverdiente Ausgleich aus dem Nichts.

Nur wenig später sah dann Barcelonsa Cheftrainer Ronald Koeman wegen Meckerns direkt die rote Karte, womit er seine Mannschaft weiter verunsicherte. Die Blaugrana schien nun angeknockt ob des unerwarteten Gegentreffers.

Molina lässt Barcelonas Titelhoffnungen schwinden

Die Gäste aus Granada stellten den Spielverlauf in der Folge sogar völlig auf den Kopf. Adrián Marín hatte auf der linken offensiven Seite zu viel Platz und flankte butterweich in die Mitte. Piqué sprang unter dem Ball hindurch, Umtiti stand ohne Gegenspieler im Nichts – und der eingewechselte Jorge Molina bedankte sich. Mit einem klasse Kopfball ließ er ter Stegen keine Chance und netzte zur Führung Granadas ein (79.).

Der FC Barcelona warf daraufhin natürlich alles nach vorne, es sollte aber nicht mehr klappen – wirkliche Torchancen gab es weiterhin keine für die verkrampften Katalanen, die somit völlig überraschend 1:2 verloren und eine große Chance im Titelkampf liegen ließen.

Durch die Niederlage verpassen die Katalanen die Tabellenführung und müssen nun wieder auf das direkte Duell gegen Atlético und Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Die Titelhoffnungen des FC Barcelona, sie haben gegen Granada einen deutlichen Dämpfer erhalten.

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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