Bleibt Setién der Dreierkette auch in der Festung Mestalla treu?

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Am 21. Spieltag gastiert der FC Barcelona beim FC Valencia, die Fledermäuse spielen zwar eine durchwachsene Saison, sind im Mestalla aber noch unbesiegt. Dabei wird interessant zu beobachten sein, ob Quique Setién erneut auf eine Dreierkette setzen wird, obwohl er damit am Mittwoch nur knapp einer Pokalblamage gegen den Drittligisiten UD Ibiza entging.

Bleibt Setién bei seiner Taktik?

Das erste Spiel unter Setiéns Führung gewann der FC Barcelona zwar nur knapp gegen den FC Granada, doch zumindest waren die spielerischen Konzepte vergleichsweise ansehnlich. Im Pokal gegen Ibiza war vom aktiven Willen, ein Tor zu erzielen, lange Zeit jedoch nichts zu sehen.

In beiden Partien schickte Setién dabei eine Dreierkette auf den Platz und traute sich somit, das etablierte 4-3-3 zu umgehen. Allerdings zeigte sich dabei auch deutlich, welche Probleme mit diesem Konzept einhergingen. Daher ist es fraglich, ob Setién diese noch sehr unausgereifte Formation auch gegen einen stärkeren Gegner wie den FC Valencia ausprobiert, denn auf den Flügeln klafften zuletzt auf Ibiza einige Löcher – etwas, was sich die Katalanen gegen die konterstarken Fledermäuse nicht erlauben dürfen. Gerade das Umschaltspiel ist die Stärke Valencias.

Besinnt sich der Neu-Coach also aufgrund der Stärke des Gegners und setzt auf das eingespielte 4-3-3? Spannend wird auch zu sehen sein, wie dominant der amtierende Meister im Mestalla agieren (können) wird.

An vorderster Front kehrt Lionel Messi zurück, der sicherlich gemeinsam mit Antoine Griezmann und womöglich Ansu Fati die Offensive besetzen wird. Die Rückkehr des Kapitäns wird der Mannschaft sicher mehr Sicherheit geben. Vor allem Messis Qualitäten als Spielmacher und Antreiber werden von Bedeutung sein, wenn Valencia eine defensivere Ausrichtung verfolgt.

Cillessen und Neto verletzt

Das Tor der Katalanen wird wieder Marc-André ter Stegen hüten, dessen Ersatz Neto nach einer Verletzung im Pokalspiel gegen Ibiza auf unbestimmte Zeit ausfällt. Damit wird der Brasilianer, der zuvor zwei Jahre bei den Fledermäusen im Kasten stand, kein Wiedersehen mit seinen alten Kollegen feiern. Diese Möglichkeit wird auch Jasper Cillessen nicht zuteil, der sich beim Aufwärmen vor dem Pokalspiel verletzte und somit nicht zum Einsatz kommen wird. Die beiden Keeper, die im Sommer infolge einer Spielerrochade zum jeweils anderen Klub wechselten, haben damit weiterhin kein Glück bei ihrem neuen Klub.

Während Neto als Ersatz ter Stegens kaum Hoffnungen auf mehr Spielzeit hatte, kam Cillessen nach Valencia, um endlich Stammtorhüter zu sein. Doch schwache Leistungen und Verletzungen warfen ihn zurück, sodass der Niederländer sogar als er fit war auf der Bank Platz nehmen musste. Nun bekommt er auch nicht mehr die Chance, seine Leistung aus dem Hinspiel (5:2) wieder gut zu machen, als Cillessen im Camp Nou fünf Tore kassierte und bei mindestens einem keine gute Figur gemacht hatte.

 

Valencia in mäßiger Form – Parejo gesperrt

Wie Barcelona auch so gewann auch der FC Valencia seine Drittrundenpartie in der Copa del Rey, Los Che zogen mit einem knappen 1:0-Sieg über UD Logroñes in die nächste Runde ein, treffen im Achtelfinale nun auf Rayo Vallecano, das Real Betis aus dem Wettbewerb gekegelt hat. Das knappe Ergebnis gegen den Drittligisten zeigt schon auf, dass die Form der Fledermäuse besser sein könnte, denn davor gab es zwei unschöne Pleiten am Stück (1:4 auf Mallorca in der Liga, 1:3 in der Supercopa gegen Real Madrid).

Insgesamt legt der FC Valencia bisher eine eher durchwachsene Saison hin, erst am 19. Spieltag kletterten die Fledermäuse erstmals in dieser Spielzeit überhaupt auf einen Europapokalplatz, hinken also den eigenen Erwartungen hinterher. Mit 31 Punkten rangiert man im Moment auf dem siebten Platz in der Tabelle – dabei ist die Quali für die Champions League natürlich wieder das Ziel. Ein Heimsieg gegen Barça würde hierbei natürlich helfen, bei diesem Unterfangen wird jedoch der Kapitän nicht mitwirken können, denn Dani Parejo sah auf Mallorca Gelb-Rot, ist gegen Barcelona also gesperrt.

Valencia ohne Heimniederlage

Auch ohne Regisseur Parejo dürfte es für Barça aber schwer werden, im Mestalla alle drei Punke zu entführen – denn das Team von Albert Celades ist im heimischen Stadion in dieser Saison noch unbesiegt (5 Siege, 5 Remis). Dass Barça sich in der Fremde bislang nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, kommt noch erschwerend hinzu. In der Auswärtstabelle nimmt die Blaugrana nur den vierten Platz ein, lediglich vier Siege konnten in dieser Saison auswärts gefeiert werden, dem stehen drei Unentschieden und drei Niederlagen entgegen.

Diese Statistik wollen die Mannen von Quique Setién nun sicherlich etwas verschönern. Zusätzlich könnte man mit einer Sieg die erhitzten Gemüter aller Fans beschwichtigen, denen der katastrophale Auftritt in der Copa del Rey nicht geschmeckt hat. Einfach wird sich dieses Unterfangen für die Katalanen allerdings mit Sicherheit nicht gestalten – gleichwohl mit welchem System.

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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