Die Heimpremiere des FC Barcelona ist gelungen: Mit einem 5:2-Sieg gegen Real Betis meldeten sich die Katalanen in La Liga zurück. Besonders überzeugend dabei: Neuzugang Antoine Griezmann. Aber auch Ernesto Valverde hat in zweierlei Hinsicht gute Arbeit geleistet. Die Brennpunkte zum Spiel.
Ernesto Valverde macht alles richtig
Während Ernesto Valverde in der Vorwoche noch einiges an Kritik für seine Aufstellung und Taktik einstecken musste, wählte er gegen Real Betis die richtige Startformation. Im Mittelfeld startete Sergio Busquets, der letzte Woche gar nicht zum Einsatz kam, auf seiner gewohnten Position vor der Abwehr und ordnete von dort aus das Spiel. Trotz des Fehlpasses, der zum 0:1 Rückstand führte, absolvierte Busquets ein tolles Spiel und zeigte, wie wertvoll er für die Katalanen ist.
Die Anwesenheit Busquets’ scheint auch seinen Mittelfeldkollegen Frenkie de Jong und Sergi Roberto Sicherheit gegeben zu haben. Roberto, der gegen Athletic Bilbao ein schwaches Spiel absolvierte, machte immer wieder wichtige Laufwege in die Tiefe und konnte darüber hinaus zwei Tore vorbereiten – das erste durch einen starken Chip hinter die Abwehrreihe. Valverdes Mut, dem Eigengewächs eine weitere Chance zu geben, zahlte sich voll und ganz aus.
Und auch für die Besetzung der Sturmreihe muss Valverde gelobt werden: Trotz der blassen Vorstellung im Sturmzentrum in Bilbao, durfte Antoine Griezmann erneut auf dieser Position auflaufen – allerdings eher als falsche Neun. Der Franzose ließ sich oftmals in den Zehnerraum fallen und hatte dadurch viele Ballaktionen und kombinierte hervorragend mit seinen Offensivkollegen Carles Perez und Rafinha. Während Rafinha wie bereits in der letzten Woche eine starke Partie spielte, muss vor allem Perez hervorgehoben werden. Der junge Barça-B-Flügelflitzer gab dem Spiel die notwendige Tiefe und Geschwindigkeit auf dem Flügel und belohnte sich selber mit einem tollen Treffer.
- Stimmen zum Spiel: Griezmann: “Habe mir das Tor von Messi abgeschaut.”
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Spielfreude, Mut und Enthusiasmus
Neben der Aufstellung war die fehlende Spielfreude und Trägheit der Mannschaft ein Hauptgrund für die Auftaktniederlage. Was auch immer Ernesto Valverde in dieser Woche mit der Mannschaft gemacht hat, es war auch in dieser Hinsicht genau das Richtige. Barcelona strotzte nur so vor Selbstvertrauen und Spielfreude und zeigte einige tolle Kombinationen.
Man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Mannschaft ihren eigenen Fußball sehr genoss. Und auch nach dem frühen Rückstand, welcher einen kurzen Durchhänger nach sich zog, spielte Barça weiter mutig – ein Abbruch an Selbstvertrauen war nur ganz kurz erkennbar, nach dem überraschenden 0:1 musste sich der FC Barcelona kurz sammeln. Doch das Ausgleichstor injizierte Barça wieder Spielfreude, die dann besonders im zweiten Durchgang zum tragen kam und zu schönen Toren führte. Die Blaugrana strahlte genau diesen Enthusiasmus aus, der unter der Woche des Öfteren gefordert wurde.
Und auch Trainer Valverde zeigte sich mutig: Neben der Aufstellung des jungen Carles Perez wechselte er darüber hinaus zwölf Minuten vor dem Ende den erst 16-jährigen Ansu Fati ein und schenkte ihm sein Vertrauen.
Antoine Griezmann im Camp Nou angekommen
In Abwesenheit von Lionel Messi und Luis Suárez lastete in der Offensive viel Druck auf 120-Millionen-Neuzugang Antoine Griezmann – und dieser lieferte ab! Mit zwei tollen Toren und einem Assist trug der Franzose entscheidend zum letztlich deutlichen Heimsieg der Katalanen bei. Dabei waren es nicht nur die Tore von Griezmann, die begeisterten. Er war voll ins Offensivspiel eingebunden und hatte bereits in der ersten Hälfte mehr Ballaktionen, als insgesamt in den 90 Minuten in Bilbao.
Und auch der Kampfgeist und die Arbeit gegen den Ball muss gelobt werden: Griezmann ackerte, grätschte und gewann sogar Zweikämpfe tief in der eigenen Hälfte. Er ging voran und spielte wie ein Leader in der Offensive. Die Barça Fans dürfen sich freuen – der teure Sommerneuzugang scheint im Camp Nou angekommen zu sein.