0:2 bei Real Madrid: Barça verliert nach schwacher zweiter Hälfte Clásico und Tabellenführung

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Real Madrid hat den Clásico für sich entschieden und den FC Barcelona mit 2:0 geschlagen. In der ersten Halbzeit kontrollierten die Katalanen das Geschehen und hatten gute Möglichkeiten, gegen passive Hausherren in Führung zu gehen, doch sie ließen ihre Chancen ungenutzt. Nach der Pause wurden die Königlichen immer stärker und gewannen am Ende nicht unverdient – und sind somit wieder Tabellenführer.

Nach dem 1:1 im Champions-League-Achtelfinale beim SSC Neapel änderte Quique Setién seine Startformation auf zwei Positionen: Für Junior Firpo spielte überraschend der wiedergenesene Jordi Alba, der erst zwei Tage zuvor nach überstandener Adduktorenverletzung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war – Arthur ersetzte im zentralen Mittelfeld Ivan Rakitic. Darüber hinaus konnte Gerard Piqué trotz seiner verletzungsbedingten Auswechslung in Neapel ebenfalls von Beginn an auflaufen.

Abtasten in der Anfangsphase

Die Anfangsphase verlief recht gemächlich, Barça war um Spielkontrolle bemüht, die Königlichen lauerten eher auf Umschaltmomente – beiden Mannschaften war der Respekt voreinander anzumerken. Die Partie knüpfte nahtlos an den Clásico der Hinrunde in Barcelona an und so riss einen das Spiel nicht gerade von den Sitzen.

Nach 20 Minuten ergab sich dann die erste Topchance für die Blaugrana, als Griezmann nach Albas Vorlage zentral aus elf Metern zum Abschluss kam, doch der Franzose verzog deutlich (21.). Die Madrilenen hatten auf der anderen Seite hier und da im Ansatz gefährliche Aktionen bei Kontern, bei denen aber spätestens der letzte Pass misslang – insgesamt war bei beiden Teams sehr wenig Tempo im Spiel.

Barça übernimmt das Kommando

Nach einer halben Stunde wurde Messi nach Ablage von Griezmann bedient, doch sein Abschluss mit dem schwächeren rechten Fuß war kein Problem für Courtois. Kurz darauf war wieder Griezmann der Vorlagengeber, als er Arthur freispielte, der Brasilianer hängte Kroos im Laufduell locker ab und war auf und davon, doch seinen Abschluss in Richtung lange Ecke parierte Courtois glänzend (34.). Die Chancen für die Katalanen häuften sich jetzt, Messi gab nach Busquets’ Vorlage den nächsten Torschuss ab, doch wieder hatte Courtois etwas gegen die Führung für Barça (38.).

Die Blancos waren erstaunlich passiv und ließen Barça ohne großen Druck bis an den eigenen Sechzehner kombinieren, doch bis zur Pause ergaben sich keine weiteren Gelegenheiten auf beiden Seiten. Insgesamt hatte Barça mehr vom Spiel und die Chancen zur Führung, Real spielte seine Kontermöglichkeiten schlecht aus und kam so zu keiner gefährlichen Torchance – ter Stegen musste kein einziges Mal eingreifen. 

Real mit Großchancen zur Führung

An der Ausrichtung der beiden Teams änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts – Real blieb sehr passiv und die Blaugrana ließ Ball und Gegner laufen, allerdings zunächst ohne große Gefahr auszustrahlen. In Minute 56 wären die Königlichen beinahe aus dem Nichts in Führung gegangen, doch Iscos Schlenzer vom Strafraumeck fischte ter Stegen überragend aus dem Winkel.

Die Chance schien Real aufgeweckt zu haben, in der Folge attackierten die Hausherren deutlich höher und konnten sich in Barças Hälfte festsetzten. Isco war per Kopf erneut dem Führungstreffer ganz nahe, doch Piqué rettete für den bereits geschlagenen ter Stegen auf der Linie (61.). Nur eine Minute später war es Benzema, der nach Carvajals Flanke freistehend per Direktabnahme knapp über das Tor schoss (62.).  

Vinicius Junior trifft – Barça enttäuscht

Barça wurde nun mehr und mehr in der Defensive gebunden, in der Offensive war von Messi und Co. in der zweiten Halbzeit so gut wie nichts mehr zu sehen. Setién reagierte und brachte mit Neuzugang Braithwaite einen weiteren Stürmer, was sich fast sofort bezahlt gemacht hätte: Der Däne wurde mit seiner ersten Aktion auf halbrechts auf die Reise geschickt, schüttelte Marcelo ab und tauchte vor Courtois auf, doch wieder war Belgier zur Stelle und machte die Großchance zunichte (70.).

Das sollte sich prompt rächen: Auf der Gegenseite war Braithwaite dann zu passiv und ließ Vinicius Junior auf dem linken Flügel entwischen, der Brasilianer dribbelte unbedrängt in den Strafraum, Piqué war zu zögerlich und als er sich doch noch entschloss, sich zu Vinicius Junior zu orientieren, fälschte er per Grätsche den Abschluss des Brasilianers unglücklich ins eigene Tor ab – ter Stegen wäre wohl sonst zur Stelle gewesen – das 1:0 für die Madrilenen (71.).

Entscheidung in der Nachspielzeit

Von Barça kam auch in der Folge zu wenig, auch Messi gelang kein magischer Moment mehr, im Gegenteil: In einem aussichtsreichen Laufduell, bei dem Messi in zentraler Position frei vor dem Tor gewesen wäre, wurde er in letzter Sekunde von Marcelo abgelaufen; eine Szene, die man so vom Argentinier eigentlich nicht kennt.

Ein wirkliches Aufbäumen gelang den Katalanen nicht mehr, Madrid warf sich in die Zweikämpfe und ließ hinten keine Gelegenheiten mehr zu. Vinicius Junior blieb auffälligster Madrilene und scheiterte kurz vor dem Ende wieder an ter Stegen – Barças Bestem am heutigen Abend (84.). In der Nachspielzeit besorgte der gerade zuvor eingewechselte Mariano Diaz nach einem Konter den Endstand in die kurze Ecke, Umtiti kam zu spät (90.+2).

Eine unnötige wie bittere Niederlage für den FC Barcelona, der dadurch auch die Tabellenführung an den Erzrivalen abgeben musste. War Barça in Halbzeit eins noch die dominante und bessere Mannschaft, muss sich das Team fragen, wieso sie in Durchgang zwei dermaßen abgebaut hat. Durch den Sieg hat Madrid nicht nur die Tabellenführung zurückerobert, sondern auch den direkten Vergleich gewonnen.   

 

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