Der FC Barcelona tat sich im Sechzehntelfinale der Copa del Rey bei UE Cornellà lange schwer. Nach 120 Minuten und zwei verschossenen Elfmetern stand dennoch ein glanzloser 2:0-Sieg zu Buche, nachdem Ousmane Dembélé und Martin Braithwaite in der Verlängerung trafen.
Bereits vor Anpfiff des Sechzehntelfinals in der Copa del Rey zwischen UE Cornellà und dem FC Barcelona waren die Katalanen der letzte Vertreter der spanischen ‘Big 3’, denn sowohl Atlético als auch Real Madrid mussten nach ihrem ersten Auftritt im Königspokal bereits die Segel streichen – die Colchoneros verloren dabei sogar gegen Cornellà.
Ronald Koeman gönnte einem Großteil der Stammkräfte eine Pause, dafür durften unter anderem Riqui Puig, Francisco Trincão und Ilaix Moriba von Beginn an ran – Letzterer feierte dabei sein Profi-Debüt. Pedri und Ousmane Dembélé nahmen erst einmal auf der Bank Platz, während der Rot-gesperrte Lionel Messi gar nicht erst dabei war.
Barça tut sich schwer
Dementsprechend begann Barça auch etwas zerfahren, das Spiel der Gäste war in den Anfangsminuten von einigen Ungenauigkeiten geprägt, was zum Teil auch am für viele Akteure ungewohnten Untergrund gelegen haben dürfte, denn Cornellà trägt seine Heimspiele auf Kunstrasen aus.
Den ersten Aufreger gab es nach einer Viertelstunde, als eine flache Hereingabe Moribas in Cornellàs Strafraum durch ein vermeintliches Handspiel gestoppt wurde. Schiedsrichter César Soto Grado entschied jedoch auf weiterspielen. Einen Videoschiedsrichter, der dies hätte überprüfen können, gibt es in der Copa del Rey in den frühen Runden noch nicht.
Nach 33 Minuten kam der FC Barcelona dann zu seinem ersten Torabschluss. In Folge eines Eckstoßes kam Trincão aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Sein strammer Volley geriet jedoch ein wenig zu zentral, sodass Ramón Juan, Schlussmann der Verdiblancos, den Ball parieren konnte. Nach und nach sollte Juan immer größere Prominenz erlangen.
Pjanic scheitert vom Punkt
Kurz darauf bekam Barça die große Chance in Führung zu gehen auf dem Silbertablett serviert. Nach einem Foul an Ronald Araújo entschied Schiedsrichter Soto Grado auf Strafstoß für die Gäste. In Abwesenheit Messis trat Miralem Pjanic an, scheiterte jedoch an Keeper Juan (39. Spielminute) – für Pjanic war dies er erste verschossene Elfmeter auf Vereinsebene in seiner Karriere. Für den FC Barcelona bedeutete dies ein torloses Unentschieden zur Pause.
In die zweiten 45 Minuten startete Barça dann besser als in die ersten. Nach einer schnellen Kombination über den frisch eingewechselten Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann gelang die Kugel in den Fünfmeterraum, wo Martin Braithwaite nur noch seinen Fuß hinhalten konnte. Doch auch den Abschluss des Norwegers parierte Juan mit einem guten Reflex (47.).
Anschließend tat sich die Blaugrana wieder schwerer, Gefahr entstand nur noch nach Standards. Nach einem gechippten Freistoß aus dem Halbfeld tauchte Griezmann frei vor dem Tor der Hausherren auf, seinen Volley setzte er jedoch knapp über die Querlatte (58.).
Dembélé verschießt: Juan hält zwei Elfmeter
Im Gegenzug hatte Cornellà eine Doppelchance: Den ersten Schuss wehrte Neto zur Seite ab, ein zweiter Abschluss von Eloy Gila rauschte knapp am kurzen Pfosten vorbei – das wäre beinahe die nicht ganz unverdiente Führung für die stark verteidigenden Gastgeber gewesen (59.).
Aus dem Spiel heraus ging bei Barça nach wie vor nichts nach vorne, dafür bekamen die Mannen von Ronald Koeman in der Schlussphase erneut einen Elfmeter zugesprochen, dieses Mal nach einem Foul an Clément Lenglet. Nun trat Ousmane Dembélé an, doch auch der Franzose brachte die Kugel nicht in den Maschen unter. Er wählte die vermeintlich sichere Variante und zielte in die Mitte, allerdings bliebt Ramón Juan stehen und konnte somit seinen zweiten Strafstoß an diesem Abend parieren (80.).
Barça war nun wütend ob dieses erneut vergebenen Strafstoßes und hätte die Partie in der Schlussphase eigentlich eintüten müssen. Nach einem Eckstoß brachte Braithwaite noch das Kunststück fertig, den Ball vollkommend freistehend aus vier Metern Torentfernung am langen Pfosten vorbeizuschießen (83.). In der 88. Minute lenkte Juan einen Distanzschuss von Pjanic dank einer Glanzparade an die Querlatte, kurz vor Schlusspfiff setzte erst Araujo einen Kopfball nach Ecke drüber, anschließen köpfte Lenglet per Aufsetzer Zentimeter neben den Pfosten (90+3.). So musste Barcelona erneut in die Verlängerung – zum dritten Mal in Folge!
Dembélé erlöst die Blaugrana
Nach zwei Minuten in der Verlängerung gelang es Barca dann endlich, Teufelskerl Juan zu überwinden. Ausgerechnet der zuvor noch unglückliche Dembélé feuerte einen Distanzschuss aus 18 Metern ab, der zwar nicht äußerst platziert, jedoch mit solch einer Wucht geschossen war, dass der Schlussmann der Verdiblancos diesen nicht mehr abwehren konnte (92.) – das erlösende 1:0 für Barça.
Kurz vor der Pause erhöhte der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Konrad de la Fuente beinahe, doch bei seinem guten Abschluss ins lange Eck war Juan wie gewohnt zur Stelle und wehrte den Ball mit einem katzenhaften Reflex zur Ecke ab (102.).
Doch nach dem Gegentor war die Luft merklich raus, beide Teams brachten keinerlei nennenswerten Offensivaktionen mehr zustande – Barça verwaltete das Geschehen routiniert, die tapferen Hausherren waren komplett platt. In den Schlusssekunden nutzte die Koeman-Elf noch einmal den freien Raum hinter den weit aufgerückten Gastgebern aus. Pedri tauchte auf einmal frei vor Juan auf, legte dann selbstlos quer auf Braithwaite, der zum 2:0 Endstand einschob (120 +1.).Nach zähen 120 Minuten zieht der FC Barcelona somit in das Achtelfinale der Copa del Rey ein.