Der FC Barcelona gastiert am Mittwochabend im Viertelfinale der Copa del Rey im Estadio Nuevo Los Cármenes zu Granada. Ronald Koeman hat schon betont, dass er nicht zwischen Liga und Pokal unterscheidet, aber eine besonnene Rotation könnte trotzdem anstehen. Die Vorschau zu Granada vs. Barcelona.
Nach einem überzeugenden, aber kräfteraubenden Sieg gegen Athletic Bilbao steht für den FC Barcelona das erste Spiel in der Copa del Rey gegen einen Erstligisten an. Mit dem FC Granada (Mittwoch, 21 Uhr, live im Ticker auf Barcawelt.de) empfängt eine der Überraschungsmannschaften der letzten Saison die Blaugrana. Mit einem beachtlichen achten Platz beweist die Mannschaft, die 2019/20 erst aufgestiegen war, die Form der letzten Spielzeit. Vier Tage später müssen die Katalanen schon wieder in Andalusien antreten, dann gegen den Tabellensiebten der La Liga, Real Betis.
Setzt Koeman wieder auf Rotation?
Bei einem solchen Spielplan wäre Ronald Koeman womöglich gut beraten, dem ein oder anderen Spieler etwas Zeit zum Regenerieren zu geben; sicherlich wird mit einem Auge schon auf den Champions-League-Kracher gegen Paris Saint-Germain Mitte Februar geschielt, wo die vermeintlich elf besten Akteure dem Übungsleiter zur Verfügung stehen sollten. Um also keine Verletzungsrisiken einzugehen, würde es wohl Sinn machen, wie schon gegen Rayo Vallecano auf den ein oder anderen Spieler zurückzugreifen, der am Sonntagabend im Camp Nou nicht von Anfang an zum Zug kam.
Besonders Francisco Trincão dürfte dabei im Mittelpunkt der Beobachtung vieler Culés stehen. Der Portugiese konnte nach einer enttäuschenden Hinrunde zuletzt sein Potenzial im Ansatz unter Beweis stellen und wird sich danach sehnen, endlich seinen ersten Treffer im Trikot der Blaugrana zu markieren.
Erhalten Puig und Trincão erneut Bewährungsschancen?
Mit Riqui Puig steht Ronald Koeman auch im Mittelfeld ein Spieler zur Verfügung, der in den letzten Wochen durch erfrischende Auftritte auf sich aufmerksam machen konnte, gegen Athletic Bilbao jedoch nicht auf dem Platz stand. Ganz im Gegensatz zu Sergi Roberto. Der 28-Jährige feierte am Sonntag nach langer Verletzungspause sein Comeback als Einwechselspieler; dass Koeman ihm vollends vertraut, beweist eben jene Einwechslung beim Spielstand von 1:1 mitten in der Drangphase der Gäste. Gut möglich also, dass er gegen Granada ebenfalls zum Einsatz kommt, ob als Rechtsverteidiger anstelle von Oscar Mingueza oder als zentraler Mittelfeldspieler.
Allerdings merkte Koeman selbst auf der Pressekonferenz vor der Partie an: “Ich unterscheide nicht zwischen einem Spiel im Pokal oder in der Liga. Wir wollen weiter gewinnen und ins Halbfinale einziehen.”
Allzu viel experimentieren sollte Koeman sowieso nicht; schließlich ist die Chance, den Pokal zu gewinnen, aussichtsreich. Sowohl Atlético als auch Real Madrid befinden sich nicht mehr unter den besten acht, beide flogen gegen Drittligisten aus dem Wettbewerb. Um seine Titelhoffnungen am Leben zu halten, ist eine seriöse Leistung wie beim Aufeinandertreffen in der Liga Anfang Januar erforderlich.
Granadas Defensivschwäche und Heimstärke
Am 9. Januar besiegten die Katalanen den FC Granada mit 4:0 im Estadio Nuevo Los Cármenes. Damit glückte Barça etwas, was zuvor erst einem Ligateam geglückt war: in Granada zu gewinnen. Denn die Andalusier sind normalerweise zuhause sehr schwer zu schlagen, nur Tabellenführer Atlético Madrid (28 Punkte) hat im eigenen Stadion mehr Punkte geholt als Granada (21), die zusammen mit Barça und Villarreal die zweitbeste Ausbeute La Ligas vorweisen.
Kann Barça dort anknüpfen, wo man in den letzten Auswärtsspielen aufgehört hat, wird Messi und Co. trotz Granadas Heimstärke kaum Angst und Bange sein. Denn die Truppe Ronald Koemans konnte wettbewerbsübergreifend in den letzten sieben Gastspielen sieben Siege einfahren. Gegen Granada gewann man zudem acht der letzten neun Partien – bei einem Torverhältnis von 26:2!
Das 4:0 ist natürlich noch in guter Erinnerung, doch dass es erneut so leicht werden wird, glaubt Koeman nicht: “Es ist ein Pokalspiel, daher erwartet uns ein anderes Spiel als bei unserem Aufeinandertreffen in der Liga. Wir müssen morgen sehr konzentriert sein, damit wir unser Spiel auf den Rasen bekommen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir das letzte Mal am Anfang der Partie Probleme hatten, unser Spiel aufzuziehen. Erst mit der 1:0-Führung konnten wir das tun.”