Paco Alcácer trifft mit Borussia Dortmund auf den FC Barcelona, es ist ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub, bei dem er nie richtig Fuß fassen konnte. Der BVB-Stürmer ist in Topform, gibt sich jedoch bescheiden, wenn er über Barça spricht.
Ob er wohl klitzekleine Rachegelüste hegt? Für derlei niederträchtige Gedanken dürfte Paco Alcácer der falsche sein, der schüchterne Angreifer aus Torrent, einem Vorort Valencias, fällt durch leise Töne auf, ihn kennzeichnen eher Charaktereigenschaften wie Bescheidenheit, Diskretion und Demut.
Und so erklärte der Stürmer des BVB nun gegenüber Barça TV vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona am Dienstag in der Champions League: “Gegen einen Ex-Klub spielen ist immer schön.” Böse Worte? Fehlanzeige.
Dabei kam der Stürmer in seinen zwei Jahren bei Barça nicht so richtig zurecht, weder Luis Enrique noch Ernesto Valverde setzten wirklich auf den Stürmer mit dem Torriecher, gaben ihm nie wirklich eine faire Chance. Beide Trainer hatten nur wenig Verwendung für Alcácer, so fristete er zwei Jahre lang ein Bankdasein, wurde oftmals nur spät eingewechselt, oder in unbedeutenden Copa del Rey-Partien eingesetzt, wenn die Stammspieler geschont wurden.
Beide Barça-Coaches stellten ihn hier und da sogar als Flügelstürmer auf, einer Position, die Alcácer so gar nicht liegt. So wirkte Alcácer oftmals wie eine Randfigur, ein Außenstehender im Ensemble des FC Barcelona, man sah ihm bei seinen Einwechslungen regelrecht an, dass er sich nicht wohl fühlte.
Alcácer: “Der Stil der Klubs ist unterschiedlich”
Barcelona verlieh ihn schließlich an Borussia Dortmund, samt Kaufoption über rund 24 Millionen Euro, die der BVB alsbald ohne zu zögern zog – denn Alcácer schlug bei den Schwarzgelben so richtig ein, 26 Tore in 38 Pflichtspielen für den BVB sprechen eine beeindruckende Sprache. Alcácer fühlt sich pudelwohl im Ruhrgebiet, der Spielstil der Borussia liegt ihm zudem sehr, denn er unterscheidet sich von dem des FC Barcelona, wie der 26-Jährige sagt: “Der fußballerische Stil der Klubs ist sehr unterschiedlich. Barcelona liebt es, Ballbesitz zu haben – Dortmund hingegen ist sehr direkt, blitzartig.”
In der Vergangenheit hatte Alcácer betont, er hätte den Wechsel nach Barcelona nie bereut, doch gegenüber Barça TV gab er nun immerhin zu, eine “schwierige Zeit” in Katalonien gehabt zu haben, doch diese Momente hätten ihn zu einem “besseren Spieler und einem besseren Menschen” gemacht. Viel mehr wollte der bescheidene Valencianer über seine Zeit bei Barca nicht sagen, stattdessen lieber über die Aufgabe sprechen, die da auf seinen BVB zukommt.
“Es ist ein sehr schweres Spiel, wir treffen auf einen der Kandidaten, der um die Champions-League-Trophäe mitspielt”, sagte Alcácer also respektvoll, “es ist ein großer Verein, mit Spielern, die auf großartigem Niveau spielen. Ich glaube, es wird ein sehr schönes Spiel werden.”
Zu diesem sehr schönen Spiel kann er selbst beitragen, vielleicht sogar mit einem Tor – sicherlich würde ihm das guttun. Auch wenn der bescheidene Stürmer das so nicht öffentlich zugeben würde.