3:0! Messi lässt den Tempel Camp Nou beben

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Der FC Barcelona gewann ein atemberaubendes Champions-League-Halbfinale im Tempel Camp Nou gegen den FC Liverpool mit 3:0. Lange waren die Reds am Drücker, doch dann fing Messi das Zaubern an. 

‚We color Football‘ stand auf dem Mosaik im Camp Nou, der FC Barcelona wollte endlich mal wieder eine farbenprächtige Nacht auf Europas größter Bühne erleben – und es sollte eine elektrisierende Nacht werden, denn es entwickelte sich ein hochklassiges Spiel zweier Hochkaräter auf absoluter Augenhöhe. 

Nach drei Minuten wurde es erstmals brandgefährlich im Strafraum der Gäste: Coutinho steckte auf Rakitić durch, der halb links im Strafraum frei vor Alisson aber lieber auf Vidal in die Mitte legen wollte, statt selbst abzuschließen. Erste richtig gute Chance vertan. 

Intensität und ein giftiges Liverpool

Auf der Gegenseite rückte Schiedsrichter Björn Kuipers in den Mittelpunkt, als Piqué von hinten Mané im Strafraum zu Fall brachte, blieb die Pfeife des Unparteiischen aber stumm, hier war Barça etwas im Glück.

Es entwickelte sich ein Spiel mit allerhöchster Intensität, Barcelonas Abwehr war besonders am Anfang sichtlich nervös, Tacklings in höchster Not und verzweifelte Klärungsversuche gegen Liverpools anrennende Angreifer waren an der Tagesordnung.

Liverpool spielte ohne Ehrfurcht, brachte Barças Hintermannschaft immer wieder mächtig ins Schwitzen, das giftige Pressing schmeckte den Katalanen gar nicht. Diese zogen sich teilweise tief an den Strafraum zurück, ließen vorne Messi, Coutinho und Suarez stehen und schalteten selbst nach Ballgewinnen schnell um. 

Nach 20 Minuten jubelte das Camp Nou dann: Vidal verlagerte das Spiel, der bärenstarke Jordi Alba schlug eine flache Hereingabe an den Fünfmeterraum, perfekt getimed für Luis Suárez, der sich in die Flanke warf und mit dem Fuß vollendete – 1:0 (26.).

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Luis Suárez traf zum 1:0 gegen seinen ehemaligen Verein. (Photo by Matthias Hangst/Getty Images)

Beinahe hätte Liverpool kurz darauf geantwortet, Gomez‘ Flanke setzte Mané freistehend, aber ganz schwach über ter Stegens Gehäuse (34.). Bis zur Pause ging es intensiv hoch und runter, doch Torgelegenheiten sollte es keine mehr geben. 

Liverpool drückt – Barça zieht sich zurück – ter Stegen stark

Kaum war der zweite Durchgang wieder angepfiffen, da musste sich ter Stegen auch schon das erste Mal auszeichnen, als er einen Milner-Schuss stark um den Pfosten lenkte (46.). Liverpool präsentierte sich unverändert mutig und forsch. Die ersten Minuten war Barça wieder in die Defensive gedrängt, da Klopps Team es gut verstand, den Hausherren kaum Platz zum Atmen zu lassen. Kurz darauf war es wieder ter Stegen, der per starker Parade einen flachen Distanzschuss von Salah entschärfte (53.).

Barcelona tat sich schwer, hatte keinerlei Kontrolle über das Spiel, weniger Ballbesitz und in Minute 58 Glück, als Milner freistehend aus elf Metern haargenau auf ter Stegen schoss. Die Engländer hatten sich den Ausgleich spätestens jetzt verdient.

Umstellung auf 4-4-2 – Messi zaubert Freistoß in den Winkel

Valverde hatte Genug gesehen, brachte Semedo für Coutinho und zog Sergi Roberto ins Mittelfeld und stellte so auf 4-4-2 um (59.). Der spanische Meister konnte sich durch die Umstellung allmählich befreien, Liverpools Dauerdruck ebbte ab. Und doch diktierten eher die Engländer das Geschehen, ganz so, als wären sie das Heimteam, während Barça erstaunlich zusammenhanglos agierte. Man hatte das Gefühl, Valverdes Team sei mit dem 1:0 zufrieden, während Liverpool sein Auswärtstor erzielen wollte. Doch die Reds taten sich schwer – und wurden für ihren Chancewucher aus dem Nichts bestraft: Über Messi und Sergi Roberto fiel der Ball Suárez vor die Füße, der diesen mit dem Knie (!) gegen die Latte schoss, von da prallte er Messi an die Brust, der ihn anschließend locker ins leere Tor einschob – 2:0 (75.).

Liverpool war nun mächtig angeknockt, Barça hatte das Momentum und Selbstvertrauen – und Messi eine weitere Sternstunde: Aus gut 28 Metern schoss er einen Freistoß mit perfekter Härte und Präzision in den Winkel zum 3:0 – ein Freistoß, den man nicht besser schießen kann, das Camp Nou rastete aus, auch Messi jubelte ausgelassen (82.).

Salah und Dembélé vergeben kläglich

Bei Liverpool hingen die Köpfe völlig. Die Engländer hatten dennoch die eine riesige Chance, ihr Auswärtstor zu erzielen: Firminos Schuss klärte Rakitić in allerhöchster Not auf der Linie, doch nur vor Salahs Füße, der das halbleere Tor vor sich hatte, aber völlig überraschend nur an den Pfosten schoss (84.). Dusel für Barça, das auf der Gegenseite selbst schlampig mit seinen Konterchancen umging. Dembélé hätte mit dem Schlusspfiff das 4:0 machen müssen, er schoss allerdings frei vor Alisson den Ball absolut kläglich nur in die Arme des brasilianischen Schlussmanns.

So endete ein atemberaubendes Spiel mit 3:0 für die Blaugrana, ein sehr schlechtes Ergebnis für Liverpool, die lange Zeit teilweise sogar die bessere Mannschaft waren. Für Barcelona ein Traumresultat, für das sicherlich nicht minder hitzige Rückspiel an der Anfield Road. 

 

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
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