Die neue Saison 2014/15 nimmt auch in Spanien nun den Spielbetrieb wieder auf. In der zweiten spanischen Liga traf die Barça B auf den letztjährigen Primera-División-Teilnehmer CA Osasuna. Mit einer Startaufstellung voller neuer Gesichter starteten die Katalanen die Segunda División-Saison auswärts im Baskenland. Von viel Glück war die Blaugrana allerdings nicht gesegnet. Mit 2:0 verlor die zweite Mannschaft des FC Barcelona gegen den favorisierten La-Liga-Absteiger. Zwar spielte die Barça B nicht schlecht, doch waren die Gastgeber speziell in physischer Hinsicht überlegen. Weiterhin raubte Osasuna der B-Mannschaft eine wichtige Komponente im Spiel: Den Ball.
Die Barça B startete im Tor mit Ortolá. Die Abwehrreihe bestand aus Patric, Edgar Ié, Bagnack und Lucas. Im Mittelfeld setzte der Trainer auf Kaptoum, Diagne und Halilović. Das Sturmtrio hieß Dongou, Joan Román und ‘Bicho’.
Überraschend war die Tatsache, dass auf die etatmäßigen Stammspieler Sergi Samper und Grimaldo verzichtet wurde. Beide waren in der Vorbereitung mit der ersten Mannschaft der Katalanen unterwegs und zeigten starke Leistungen. Vermutlich wollte Eusebio ein Team aufstellen, das auch in der Vorbereitung der Barça B dabei und somit eingespielter war.
Barça B bemüht, Osasuna nutzt physische Vorteile aus
CA Osasuna war in den vergangenen Jahren in der Primera División als ziemlich heimstarke Mannschaft bekannt. Auch die Top-Klubs wie der FC Barcelona oder Real Madrid waren immer alles andere als glücklich, im Estadio El Sadar spielen zu müssen. Kein Wunder: Angepeitscht durch ihre Fans konnten sie jedem Team die Stirn bieten. Auch in der gestrigen Partie gegen die Barça B sah es nicht anders aus. Mit einer aggressiveren Spielweise hinderten die Basken die Katalanen daran, einen kontrollierten Spielaufbau zu pflegen. Viele Fehlpässe seitens der Barcelona B als auch einige Fouls von Osasuna waren daher keine Seltenheit. Speziell das Mittelfeld wurde von der Heimmannschaft stark verteidigt, die Offensive der Barça B schien teilweise die Bindung zum Mittelfeld zu verlieren. Deshalb sah sich Dongou meist in der Pflicht, sich tiefer fallen zu lassen, um den Ball nach vorne zu treiben. Von viel Erfolg war dies allerdings nicht gekrönt. Disziplinierte Gegenspieler drängten die Mannschaft von Eusebio geschickt Richtung Seitenlinie und erzeugten Überzahlsituationen in Ballnähe. Die zweite Mannschaft des FC Barcelona versuchte zwar Lücken zu reißen, was ihnen ab und an mal gelang – aussichtsreich war es allerdings nicht.
In der 17. Spielminute bekam die Mannschaft dann die Quittung: Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld findet den erfahrenen Nino. Der Routinier springt zum Kopfball und lässt Ortolá keine Chance – 1:0 für Osasuna. Daraufhin hätte es nochmal klingen müssen, nachdem in der 23. Minute Miguel de las Cuevas an drei Spielern vorbeiläuft und dann den Keeper der Katalanen auf die Probe stellt. Dieser reagiert aber mit einer starken Parade und wehrt den nicht schlechten Schuss noch ab.
Grimaldo bringt mehr Bewegung in die Partie
Kein Baby mag es, wenn ihm das Spielzeug geklaut wird. Dieses Baby war speziell in der ersten Halbzeit die Barcelona B. Mit teilweise über 60% Ballbesitz hatte CA Osasuna die Kontrolle über das Spielgeschehen. Das ist für eine Mannschaft schwer zu verkraften, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen Klasse fast immer die Hoheitsgewalt über das Spielgerät besitzt. Viele Unsicherheiten, schlechte Bewegungen und Fehlpässe trugen nicht zur Stabilisierung bei. Nach Wiederanpfiff wurden die Katalanen in dieser Hinsicht allerdings stärker. Die Bewegungen gingen nun flüssiger und schneller vonstatten. Trotzdem fehlte, wie in der ersten Halbzeit, die Durchschlagskraft. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde Grimaldo eingewechselt, jedoch nicht für Lucas (Linksverteidiger). Er kam für die Leihgabe aus Deportivo La Coruña ‘Bicho’ in die Partie und agierte als rechter Außenstürmer, der invers agierte. Seine bewegliche Spielweise verknotete seinen Gegenspielern teilweise die Beine und nicht selten war er nur mit Fouls zu spielen. Sein Partner auf der anderen Seite, Babunski (für Román eingewechselt), beschäftigte ständig zwei Gegenspieler. Doch fehlte auch ihm letzten Endes das Glück in seinen Aktionen – auch wenn gute Ansätze zu erkennen waren.
Nino sorgt für die Entscheidung
Zwar hatte Dongou einmal den Ausgleich am Fuß, es waren aber die Gastgeber, die zu mehr und vor allem zu besseren Tormöglichkeiten kamen. Nur Ortolá und die schwächere Chancenverwertung verhinderten ein höheres Ergebnis. So hilfsbereit wie die Katalanen sind, halfen sie in diesem Aspekt nach. Steilpass in die Spitze, Ortolá kommt raus und hätte den Ball eigentlich sicher. Im Fußball zählt allerdings der Konjunktiv nicht. Bagnack setzt zur Grätsche an und will den Ball vor Nino haben, versetzt dabei aber auch seinen Torhüter ins Staunen. Ortolá bleibt stehen und schaut der Kugel hinterher, die immerhin von Bagnack noch berührt werden konnte. Auf einmal war das Tor frei und Nino war der lachende Gewinner mit seinem zweiten Treffer in der 80. Minute. Danach schien die Barcelona B komplett von der Rolle und brachte keine Struktur mehr ins Spiel. Es blieb beim 2:0 und die Barça B startet mit einer Niederlage in die neue Spielzeit.