Nur drei Tage nach dem Sieg gegen CD Leganés geht es für den FC Barcelona gnadenlos weiter. Im Viertelfinale des Pokals steht das schwierige Hinspiel auswärts gegen den FC Sevilla an. Ein Mann könnte dabei seine Premiere im Dress der Katalanen feiern. Anstoß im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán ist am Mittwoch um 21:30 Uhr.
Kevin-Prince Boateng vor Debüt in Blaugrana?
Ernesto Valverde hat am Wochenende in der Meisterschaft die Rotation nicht besser treffen können. Auch im Cup wird dies zu erwarten sein. Der Kader für das Spiel in Sevilla lautet wie folgt: Ter Stegen, N. Semedo, Piqué, I. Rakitic, Denis Suarez, Coutinho, Arthur, Suárez, Cillessen, Malcolm, Lenglet, Jordi Alba, Kevin-Prince Boateng, S. Roberto, Aleñá, Vidal, Vermaelen, Riqui Puig und O. Busquets.
Mit Lionel Messi und Sergio Busquets werden die zwei Kapitäne nicht mit von der Partie sein. Samper wurde ebenfalls nicht nominiert und Jeison Murillo ist gesperrt. Zu den verletzten Samuel Umtiti und Rafinha gesellt sich nun auch Ousmane Dembélé. Der junge Franzose, der gegen Leganés eine bärenstarke Leistung auf den Platz gezaubert hat, muss nach einer Knöchelverstauchung zwei Wochen pausieren.
Ein Name ist dennoch ein wenig überraschend im Aufgebot: Kevin-Prince Boateng. Der 31-jährige langjährige Bundesligaprofi hat erst vor wenigen Stunden seinen Vertrag unterschrieben und durfte mit der Mannschaft bereits trainieren. Welche Rolle er aber von Coach Valverde zugewiesen bekommt, bleibt abzuwarten. Das Fehlen von Messi und Dembélé könnte dem Ghanaer aber seine ersten Einsatzminuten im Angriff der Katalanen bescheren.
Ein weiterer Akteur wird aber wohl etwas mehr im Mittelpunkt stehen. Die Rede ist von Philippe Coutinho, der vom umjubelten Neuzugang zum Sorgenkind mutiert ist und im letzten Spiel keine gute Vorstellung geboten hat. Hektik in Kombination mit falschen Entscheidungen und schlampigem Passspiel auf dem Weg nach vorne prägen derzeit das Spiel des sonst so spielfreudigen und spielstarken Brasilianers, womit die ansprechende Leistung gegen Eibar nicht wiederholt werden konnte. In der Startaufstellung dürfte sein Name neben Luis Suárez dennoch aufscheinen.
Valverde mit lobenden Worten Richtung Boateng
Trainer Ernesto Valverde hat sich in der Pressekonferenz zum Spiel vor die Journalisten gestellt und auch seinen neuesten Schützling nicht außer Acht gelassen.
Valverde über…
…den Gegner: “Der FC Sevilla ist ein starkes Team, vor allem im eigenen Stadion. Die Mannschaft ist sehr erfahren und in K.O.-Runden zeigen sie sich oft solide. In diesem Duell werden sie ein starker Gegner für uns sein.”
…Neuzugang Boateng: “Er ist ein robuster Spieler, der sein Handwerk versteht. Er kennt die spanische Liga und entspricht genau dem Spielertypen, den wir gesucht haben. Obwohl er während seiner Laufbahn auf den verschiedensten Positionen gespielt hat, sind seine Qualitäten als Stürmer sehr wohl vorhanden, was er schon oft demonstriert hat. Boateng wird in den nächsten Spielen dabei sein und uns helfen. Er ist bereit, zu spielen.”
Formkurve klar auf Barças Seite
Der FC Sevilla geht etwas angeschlagen in das Hinspiel mit den Blau-Roten aus Barcelona. In der Liga gewannen die Andalusier zuletzt Mitte Dezember, seitdem gab es zwei Remis und ebenso viele Niederlagen. Die letzte, das 0:2 im Bernabéu gegen Real Madrid, bedeutete den Verlust des dritten Tabellenrangs in der Meisterschaft. Im Achtelfinale der Copa del Rey kam die Mannschaft von Pablo Machín gegen Bilbao zwar weiter, im Heimspiel setzte es dennoch eine 0:1-Niederlage. Was ebenfalls gegen den ehemaligen Europa League-Seriensieger sprechen könnte, ist die Tatsache, dass von den bisherigen drei Heimpartien im Cup gegen den FC Barcelona keine einzige gewonnen werden konnte. Zudem gingen auch die zwei Finals 2016 und 2018 verloren, das Endspiel aus der Vorsaison sogar in demütigender Art und Weise. Klar, dass man in den Reihen der Sevillaner an Revanche gegen die Katalanen denkt.
Der FC Barcelona hat sich nach dem Zittersieg in Getafe sowie dem Umfaller in Levante wieder gefangen. Es folgten drei Heimspiele in Folge, die allesamt mit einem Gesamtscore von 9:1 gewonnen wurden. Der Lauf soll auch in der Heimstätte des FC Sevilla weitergehen. Das letzte und einzige für die Blaugrana negative Erlebnis in der Copa del Rey gegen den Ligarivalen datiert aus der Saison 2009/2010, wo selbst ein 1:0-Auswärtssieg nicht reichte und die Andalusier in weiterer Folge den Titel holten. Die Tabellenführung in La Liga wurde einmal mehr behauptet, nun soll im Viertelfinale des Pokalbewerbs eine bessere Ausgangslage herausgespielt werden als in der Runde davor. In der Saison 1990/1991 hat es bereits ein Aufeinandertreffen in der Runde der letzten Acht gegeben, mit einem 7:0-Gesamtscore hat das damalige “Dreamteam” von Johan Cruyff den Gegner regelrecht abgeschossen.