Vor dem heutigen Viertelfinal-Kracher in der Copa del Rey zwischen Atlético Madrid und dem FC Barcelona äußerte sich Barça-Cheftrainer Luis Enrique vor lokaler Presse zu verschiedensten Aspekten. Neben der anstehenden Partie und dem madrilenischen Gegner waren auch Superstar Lionel Messi sowie die Personalrochaden von Enrique Themen der Fragerunde. Außerdem wagte Enrique einen interessanten Rückblick auf die letzte Liga-Partie zwischen den beiden Mannschaften.
Erstes Thema dieser Pressekonferenz war das letzte Liga-Spiel zwischen Barça und Atlético Madrid, das die Katalanen mit 3-1 gewinnen konnten, und inwieweit man daraus Schlüsse für das heutige Spiel ziehen könne: „Es dient uns sicherlich als Anleitung dafür, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern müssen. Wir werden dieses Spiel in einer gewissen Art und Weise in unsere Betrachtung bezüglich des Gegners für die nächsten zwei Spiele miteinbeziehen. Aber schlussendlich darf man auch nie vergessen, dass die nächsten Spiele anders als die vorherigen ablaufen werden. Es werden schwierige Partien gegen einen sehr komplizierten Gegner sein. Trotzdem wird uns das vorherige Spiel auf jeden Fall als gute Referenz dienen.“
Anschließend äußerte sich Enrique zur Vorgehensweise für das Spiel: „Was wir auf jeden Fall machen können, ist, ihre Vorgehensweise gegen uns in den letzten Partien zu analysieren. Manchmal stellen sie sich hinten rein und verteidigen auf eine sehr intensive Art und Weise, und manchmal pressen sie weit vorne gegen unsere Aufbauspieler. Sie sind ein sehr starkes Team, nicht nur im Angriff, sondern auch in vielen Aspekten der Defensive. Ich schätze also, dass dieses Spiel nicht allzu sehr von den vorherigen abweichen wird. Aber wir werden sehen, welchen Spielstil sie gegen uns letzten Endes anwenden werden.“
Enrique über die Attraktivität von Atléticos Spiel
Angesprochen auf die Frage, ob die Personalien Xavi Hernández, Jérémy Mathieu sowie Munir El Haddadi für das Spiel rechtzeitig fit beziehungsweise einberufen werden, antwortete Enrique wie folgt: „Bei Xavi schätze ich, dass ihn die Ärzte morgen [Anm.: heute] für fit erklären werden. Jérémy konnte in den letzten paar Tagen nicht mit dem Team trainieren. Das heißt, er wird morgen mit Sicherheit nicht einsatzfähig sein. Und Munir ist ein Spieler der zweiten Mannschaft. Er konnte viel Zeit mit uns im Training verbringen und ich denke, dass er nun mehr Einsatzzeit für den Rest der Saison erhalten wird. Aber er konnte uns sehr viel helfen. Er brachte viele physische und fußballerische Fähigkeiten mit, die wir gebraucht haben.“
Die Attraktivität des Spieles von Atlético Madrid wurde von Enrique ebenfalls bewertet: „Ich finde ihren Fußball durchaus attraktiv. Sie sind ein sehr komplettes Team, das viele Schlüsselaspekte im Spiel dominieren kann. Ihre Kontersituationen werden unglaublich stark ausgespielt und Standardsituationen gehören auch zu ihren riesigen Stärken. Ich mag des Weiteren auch diese Aggressivität, mit der sie immer auftreten. Es macht Freude, der Mannschaft beim Spielen zuzuschauen. Mir behagt auch Diego Simeones Formierung einer richtigen Gruppe, aus der er sowohl in der Defensive als auch in der Offensive alles rausholt.“
Im letzten Liga-Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften war die Stimmung mächtig aufgeheizt. Auch diesen Umstand kommentierte Enrique: „Ich hoffe natürlich nicht, dass die ganze Angelegenheit zu hitzig ablaufen wird. Aber ich glaube nicht, dass es an diesem Tag irgendetwas Spektakuläres zwischen Atlético und Barça gab. Sie sind natürlich ein sehr physisches Team und lieben derartige Situationen. Wir müssen unsere Köpfe deswegen immer oben halten und nicht zulassen, dass uns diese Situationen beeinflussen. Wir müssen akzeptieren, dass Fußball auch ein Kontakt-Sport ist. In meinen Augen gab es jetzt nichts großartig Gefährliches, das in der letzten Begegnung auf dem Platz passiert ist. Generell würde ich sagen, dass das Benehmen von allen Akteuren sehr in Ordnung war.“
Enrique: „Wir können uns immer in allen Bereichen verbessern“
Auch zu seinen Personalrochaden und den letzten Aufstellungen, davon zwei identische in Folge, hatte Enrique ein paar Aussagen zu tätigen: „Ich habe hier auch nur das gemacht, was ich bisher immer als Cheftrainer getan habe. Ich analysiere die Kondition meiner Spieler, ihre aktuelle Form, ihren Fitnesszustand und wer am besten geeignet wäre, um dem Gegner Schaden zuzufügen. Ich entscheide immer nach der Maxime, was das Beste für das Team wäre. Ich besitze meine Methoden, die ihr kennt, und andere Trainer handhaben dies nun einmal anders.“
Darauf folgend kam der Spanier auf weitere mögliche Verbesserungen gegen Atlético Madrid im Vergleich zur letzten Begegnung zu sprechen: „Wir können uns sicherlich immer in allen Aspekten des Spiels verbessern. Beispielsweise könnten wir etwas klarer sein, was unsere Aktionen in der Offensive anbelangen. Bei Atlético Madrid handelt es sich um eine sehr starke Mannschaft, deswegen müssen wir ihre offensiven Bewegungen stetig kontrollieren. Wir sollten auch den Ball besser über die Flügel bekommen und dadurch auch bessere Torchancen erspielen. Jeder Aspekt im Spiel hat immer ein bisschen Luft nach oben. Es mag zwar so aussehen, dass wir gegen Atlético alles perfekt gemacht haben, aber wir müssen immer versuchen, uns zu verbessern.“
Zum Schluss der Fragerunde hatte Enrique noch etwas zu seinem Superstar Lionel Messi zu sagen: „Weder in meiner Zeit noch davor gab es jemanden wie ihn. Ich glaube, dass Messi der beste Spieler des modernen Fußballs ist, zumindest soweit ich mich zurückerinnern kann, und das ohne jeden Zweifel. Cristiano Ronaldo ist offensichtlich ein absoluter Topspieler, aber ich finde, er ist ein bisschen unter Messi anzusiedeln. […] Ich mag die Tatsache, dass wir mit ihm auf dem Flügel etwas breiter im Angriff agieren können. Dadurch können wir die gegnerische Formation weit auseinanderziehen, und das ist offensichtlich ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen tiefstehende Mannschaften. Für uns ist das sehr wichtig.“