Nach zwei Niederlagen in Folge musste der FC Barcelona beim Drittligisten FC Cartagena antreten. Die Katalanen taten sich zu Beginn schwer, kämpften sich aber zurück ins Spiel und gewannen am Ende verdient und souverän mit 4-1.
Tata Martino setzte auf folgende Startelf:
Einwechslungen:
78. Dongou für Sánchez
80. Montoya für Alba
Cartagena geht auf Risiko
Die Gastgeber versteckten sich nicht und wollten aggressiv und offensiv gegen Barça spielen, also so wie es auch schon Ajax Amsterdam und Atheltic Bilbao getan haben. Der Drittligist stand hoch und versuchte sich nicht hinten hereindrängen zu lassen. So störte man Barça schon mit drei Mann in ihrer Hälfte und ließ ihnen auch ansonsten nur wenig Platz.
Zunächst hatte Barça damit einige Probleme, weil sie den Ball zu oft verloren und Cartagena somit zum Kontern einluden. Ein erster Konterversuch führte zu einem Ball, der über Umwege in den Rückraum des Strafraums kam, von wo aus Cartagena einen ersten Warnschuss abgab. Ging dieser Schuss noch vorbei, so machte es Fernando eine Viertelstunde später deutlich besser. Barta führt einen Zweikampf und gewinnt diesen auch, der Ball prallt allerdings zu einem Spieler von Cartagena. Dieser schaltet schnell und schickt Fernando, der sich perfekt zwischen Puyol und Adriano bewegt hat und alleine vor Pinto die Nerven behält. Dies war ein sehr gut ausgespielter Konter, jedoch war es auch gleichzeitig der letzte wirklich gute Angriff der Gastgeber. Danach kam offensiv nicht mehr allzu viel. Das Bemühen und der Wille waren da, aber es gelang Cartagena einfach nicht mehr produktiv nach vorne zu spielen.
Defensiv hat dieser offensive und mutige Stil nicht nur Vorteile gebracht. Es gab einigen Freiraum, den die Gastgeber offenbarten, vor allem über außen. Während der Linksverteidiger in der Regel nah beim Mann blieb, stand der Rechtsverteidiger oft zu weit weg von Pedro und ließ sich zu leicht in die Mitte ziehen. Dadurch hatte er große Probleme mit Pedro und auch mit Alba, da beide schon Tempo aufgenommen hatten, wenn er in ihre Nähe kam. Es verwundert also nicht, dass die meisten guten Angriffe von Barça über Cartagenas linke Abwehrseite entstanden sind.
Die Gastgeber wehrten sich nach Kräften, aber durch die riskante Spielweise hatte Barça viel Platz und kam zu Chancen. Zunächst konnten sie diese zwar nicht nutzen, aber da Cartagena mit der Zeit auch immer mehr die Puste ausging, war es nur eine Frage der Zeit, wann die Katalanen das Spiel drehen würden.
Barça und das anarchische Mittelfeld
Wie schon bei Celta Vigo starteten Busquets und Song gemeinsam. Diesmal war aber klar zu sehen, wer von beiden der Sechser war und wer offensiver agierte. Busquets spielte wie immer auf der sechs, während Song sich eigentlich überall aufhielt. In der ersten Halbzeit war Barças Mittelfeld sehr anarchisch aufgestellt. Phasenweise war Adriano der rechte Flügelstürmer, wodurch Sánchez in die Sturmspitze rückte. Dadurch konnte sich Fàbregas weit fallen lassen und spielte quasi als Achter, neben Sergi Roberto. Song, der auch oft als Achter unterwegs war, agierte teilweise als Zehner.
Es war auf den ersten Blick ein wenig verwirrend, wohl auch für Cartagena und genau das war wohl der Sinn dieser Maßnahme. Diese Anarchie macht Barça unberechenbarer, man hat mehr Variationsmöglichkeiten und mehr verschiedene Spielertypen auf verschiedenen Positionen. Dieses Mittelfeld hatte aber defensiv große Probleme mit Cartagena. Die Spieler positionierten sich oft zu schlecht, sodass man den Gastgebern zu leichte Konter ermöglichte. Das wurde im zweiten Durchgang deutlich besser. Der FC Barcelona stand besser gestaffelt und konnte viel besser auf Ballverluste reagieren und gegen den Ball arbeiten. Das war mit einer der Gründe, warum man in der zweiten Halbzeit praktisch nichts mehr zuließ.
Offensiv kam man eigentlich von Beginn an immer wieder zu Chancen, war aber zu uneffektiv. Nach dem Ausgleich wurde das Spiel insgesamt besser und nach der Führung, sowie der Pause, war es nur noch das Spiel von Barça. Man kontrollierte den Gegner locker, kam aber selbst nicht zu Chancen. Nach guten 70 Minuten zogen die Katalanen das Tempo an und hätten eigentlich durch Alexis Sánchez und Jordi Alba das 3-0 erzielen müssen. Das besorgte dann kurz darauf Pedro, nach einem schönen Pass von Sánchez. Debütant Dongou traf am Ende noch zum 4-1 per Abstauber, nachdem Pedro den Pfosten getroffen hatte.
Barça ist kurz gestrauchelt, hat sich aber am Ende keine Blöße gegeben und souverän gewonnen und war spielerisch wohl stärker als in vielen dieser Spiele in den letzten Jahren.