Es ist vollbracht! Nach vier Jahren Abstinenz vom europäischen Fußballthron ist der FC Barcelona wieder an der Spitze des europäischen Fußballs angekommen. In einem packenden und hochspannenden Champions-League-Finale gegen Italiens Meister Juventus Turin kann sich die Blaugrana zum insgesamt fünften Mal den Henkelpott und damit zum zweiten Mal nach der Saison 2008/09 das historische Triple sichern. Über unsere Einzelbewertungen zu diesem Finalkrimi, in dem insbesondere das Mittelfeld herausstach, könnt ihr euch im Folgenden informieren.
Marc-André ter Stegen: Unfassbar cooler Auftritt des nun 23-jährigen Champions-League-Siegers. Der Deutsche blieb bei den Turinern Pressingversuchen immer ruhig und brachte fast alle Bälle an den Mann. Beim Gegentor war der Torhüter allerdings machtlos.
Jordi Alba: Der Spanier versuchte wieder mächtig Druck auszuüben und hatte auch nach einer Ecke eine gute Chance auf das frühzeitige 2:0. Defensiv stand der Linksverteidiger nicht immer ganz sicher, dennoch war es eine gelungene Vorstellung Albas.
Javier Mascherano: Nach einer etwas unsicheren Anfangsphase konnte sich der argentinische Vizeweltmeister fangen und eine starke Partie abliefern. In den Zweikämpfen war der Innenverteidiger oftmals eine sichere Bank und ließ Tévez und Co. kaum zur Entfaltung kommen.
Gerard Piqué: Der Abwehrchef der Katalanen zeigte mit diesem Auftritt eindrucksvoll, dass er sich in der internationalen Spitze wieder etabliert hat. Der Katalane gewann wichtige Duelle gegen die Juve-Angreifer und klärte kurz vor Ende noch einen prekären Ball aus dem Strafraum. Ebenso war der 28-Jährige in den Kopfballduellen eine Nummer für sich. Weiterhin konnte Piqué in der Offensive für Gefahr sorgen. So erzielte er in der zweiten Halbzeit per Volley fast einen Treffer.
Dani Alves: In seinem vielleicht letzten Spiel als Akteur des FC Barcelona hat Alves gekämpft, gebeißt und sich vollends zerrissen. Der Außenverteidiger ackerte sowohl gegen den Ball als auch bei eigenem Ballbesitz und marschierte die Linie rauf und runter. Mit Pogba bekam der Brasilianer eine defensiv nur schwer zu kontrollierende Herausforderung, die er aber alles in allem recht gut meisterte.
Sergio Busquets: Was soll man zu Busquets noch groß sagen? Seine Bewegungen, seine Antizipation, seine Defensivleistung und auch die Ordnung sowie die Struktur, die er ins Spiel bringt – all das und vieles mehr führte der Sechser der Katalanen in einer Weltklasse-Manier perfekt aus. Definitiv einer der Hauptsäulen beim katalanischen Sieg.
Andrés Iniesta (bis Minute 78): Apropos Hauptsäulen: Auch Iniesta hatte großen Anteil am Triumph seiner Mannschaft. Insbesondere die hervorragende Defensivleistung des Mittelfeldspielers gab den Katalanen einen sicheren Rückhalt und ließ viele Juve-Angriffe schon früh im Keim ersticken. In der Offensive hatte der 31-Jährige mit seinem enorm wichtigen Assist zum ersten Tor sowie einem tollen Solo-Lauf in der zweiten Hälfte auch etwas zu bieten.
Ivan Rakitić (bis Minute 91): Dank seines ersten Tores, das den Weg zum Sieg geebnet hat, darf sich der kroatische Europa-League-Sieger nun auch als Triumphator im Champions-Leauge-Finale sehen. Neben seiner Absicherung während des katalanischen Ballbesitzspieles sowie seiner Defensivleistung, stach auch die unfassbare Laufleistung des Mittelfeldspielers in der Defensiv-Staffelung heraus.
Neymar Jr.: Der Brasilianer war ein permanenter Unruheherd für die gegnerische Defensive und hatte einen großen Anteil am ersten Tor von seinem Mitspieler Rakitić. Mit seinen rthythmus-wechselnden Dribblings war der junge Stürmer auch oftmals in Eins-gegen-Eins-Duellen eine Klasse für sich. Nicht nur offensiv hat der Brasilianer glänzen können, denn war es defensiv ebenfalls eine mehr als nur ordentliche Leistung des 23-Jährigen. Letztendlich konnte Neymar seine Leistung auch mit dem Gnadenstoß in Form des 3:1 krönen.
Luis Suárez (bis Minute 95): In der ersten Halbzeit war vom Uruguayer relativ wenig zu sehen. Der Stürmer der Katalanen war selten in Kombinationen eingebunden und auch sein Abkippen in die ballnahen Halbräume hätte durchaus besser sein können. In der zweiten Hälfte konnte der 28-Jährige aber besser ins Spiel finden und sich mit dem wichtigen Treffer zum 2:1 belohnen.
Lionel Messi: Der Mann des Abends war er zwar nicht, dem Spiel konnte er aber trotzdem seinen Stempel aufdrücken. Mit tollen Dribblings und beeindruckenden Solo-Läufen wirbelte er die gegnerische Abwehr oftmals durcheinander, das volle Potenzial aus diesen Situationen konnte er dennoch nicht vollends ausschöpfen. Trotzdem war es ein sehr gutes Spiel des Argentiniers, der auch defensiv beziehungsweise bei Ballverlusten einige Male zu überzeugen wusste.
Xavi Hernández (ab Minute 78): Traurig aber wahr: Es war das letzte Spiel des Altmeisters im Trikot des FC Barcelona! Und auch in seiner letzten Vorstellung diktierte der Katalane das Spiel und half mit seiner Erfahrung, es zu beruhigen. Über allem steht aber vorerst einmal die Erkenntnis, dass wir die ‘Nummer 6’ zum letzten Mal im blauroten Trikot spielen haben sehen und da bleibt nur noch zu sagen: Gràcies Xavi!
Jérémy Mathieu (ab Minute 91): Der Franzose kam um die Defensive zu stabilisieren und dem Team zu helfen, den letzten Juve-Ansturm zunichte zu machen.
Pedro Rodriguéz (ab Minute 95): Ganze knapp zwei Minuten durfte der Kanarier noch auf das Feld und brachte es dabei auf einen Scorerpunkt. Nicht auszudenken, wenn er von Anfang an gespielt hätte. Doch Spaß beiseite, große Akzente bis auf den Assist für Neymar konnte der Stürmer, der erst kürzlich seinen Vertrag verlängerte, logischerweise nicht setzen.