Am gestrigen Abend traf der FC Barcelona im Rückspiel auf den FC Chelsea. Nachdem im Hinspiel an der Stamford Bridge ein 1:1 erzielt wurde, sah sich der FC Chelsea unter der Führung von Antonio Conte unter Zugzwang, denn musste man zumindest einen Auswärtstreffer erzielen. Die Pläne der Engländer wurden allerdings gleich früh durchkreuzt, nachdem sich Lionel Messi schon früh in die Torschützenliste eintrug. Ousmane Dembélé erhöhte später auf 2:0. Zum Schluss war es wieder Messi, der durch sein zweites Tor die Fronten endgültig geklärt hat.
Die Aufstellung
Der FC Barcelona startete wie gewohnt mit Marc-André ter Stegen im Tor. Die Viererabwehrkette bestand aus Sergi Roberto, Gerard Piqué, Samuel Umtiti und Jordi Alba. Im Mittelfeld variierte es zwischen einem Dreier- und Vierermittelfeld. Fix im Mittelfeld agierten Andrés Iniesta, Sergio Busquets und Ivan Rakitić. Ousmane Dembélé bekleidete hingegen entweder das rechte Mittelfeld oder die rechte Außenstürmerposition. Im Sturm spielten Lionel Messi und Luis Suárez.
Barça stellt die Weichen früh auf ein Weiterkommen
Zunächst ist festzuhalten, dass sich der FC Chelsea wohl darauf fixiert hat, erst im weiteren Verlauf des Spiels höher zu stehen. Es ist davon auszugehen, dass man zu Beginn des Spiels mehr darauf bedacht war, eine stabile Defensive zu haben und hieraus gefährliche Aktionen zu kreieren. Deshalb zogen sich die Engländer bereits nach dem Anpfiff in einem 5-4-1-System zurück, ohne jeglichen Druck auf Gerard Piqué und Samuel Umtiti auszuüben, die auch in der gegnerischen Hälfte den Ball in aller Ruhe verarbeiten konnten. Je tiefer es für die Katalanen allerdings in die gegnerische Hälfte ging, desto dichter war das Netz. Insbesondere die Zwischenräume sollten schwierig bespielbar sein – und trotzdem ist der FC Barcelona in der dritten Minute in Führung gegangen. Lionel Messi sieht sich im Zweikampf gegen Hazard und spielt den Ball zu Dembélé, woraufhin ein missglückter Doppelpass folgt – eigentlich! Vom Verteidiger kommt der Ball zu Luis Suárez, der den durchstartenden Argentinier sieht und anspielt. Dieser befindet sich aber im sehr spitzen Winkel zum Tor und in der Mitte steht keiner, sodass ‘la Pulga’ nichts Anderes bleibt, als abzuschließen. Durch die Hosenträger von Courtois trifft Messi daraufhin ins Glück – 1:0!
In der Folge änderte sich zwar nichts an der ursprünglichen Ausgangslage, schließlich musste Chelsea weiterhin ein Tor erzielen, um in die Verlängerung zu kommen, aber neigte man trotzdem dazu, nun offensiver zu agieren, was zwei Effekte hatte. Zum einen hatte der FC Barcelona nun vermehrt Probleme, das Spiel zu gestalten und in aller Ruhe aufzubauen. Die Engländer störten konsequent die ballführenden Spieler, nahmen die katalanischen Gegenspieler in Manndeckung und versuchten selbst durch das schnelle Umschaltspiel in die Nähe des Tores zu gelangen. Zum anderen ist aber auch zu erwähnen, dass man der ursprünglichen Aufgabe hierdurch nicht gerecht wurde, welche lautete, zunächst eine stabile Defensive zu schaffen. Aufgrund der höheren Stellung verlor Chelsea nun die Kompaktheit, die sie noch im Hinspiel ausgezeichnet hat, immerhin fanden auch damals die Angriffe von Chelsea erst dann statt, nachdem man infolge der Überlassung der Spielkontrolle an den FC Barcelona die Defensive stabilisierte. Nun sahen sich die Gäste gefährlichen Konterangriffen ausgesetzt, welche mit einem schnellen Dembélé wesentlich zielstrebiger beendet werden konnten als noch mit Paulinho auf der Außenbahn. So kam es dann auch, wie es kommen musste: Nach einem Chelsea-Angriff wird der Ball lang ins Mittelfeld geklärt. Messi presst daraufhin gegen Fàbregas und gewinnt den Ball. Nachdem er zwei Chelsea-Spieler unwiderstehlich aus dem Spiel genommen hat, sieht er Dembélé auf der anderen Seite durchstarten, den er auch sofort anspielt. Dieser braucht lediglich zwei Ballkontakte: Ballannahme und Schuss – Tor! Nun muss der FC Chelsea mindestens zwei Tore erzielen und das nur, weil man teilweise zu übermotiviert nach dem ersten Gegentreffer ins Angriffsspiel überging. Kurz vor der Halbzeitpause hatte noch Marcos Alonso per Freistoß die Chance, auf ein 2:1 zu verkürzen, der Schuss prallte allerdings an den Außenpfosten. Ob Marc-André ter Stegen den Schuss gehalten hätte, erscheint fraglich. Somit gingen die Blaugranas mit einer 2:0-Führung in die Pause.
Lionel Messi lässt alle Hoffnungen im Keime ersticken
Auch wenn die 2:0-Führung in Anbetracht der Umstände komfortabel erschien, war den Spielern des FC Barcelona weiterhin eine gewisse Nervosität anzumerken. Immerhin brauchten die Briten nur ein Tor, um noch zielstrebiger zu agieren und unter Umständen sogar ein zweites Tor zu erzielen, was das Weiterkommen bedeuten würde. Dementsprechend traten die Gäste kurz nach Wiederanpfiff jetzt auch auf. Nun konnte der Fokus erst recht nicht mehr auf eine stabile Defensive gesetzt werden, sodass die gesamte Offensivpower ausgespielt werden musste. Zu Beginn der ersten Halbzeit schafften es die Blues deshalb, die Katalanen durchaus in der eigenen Hälfte festzunageln und fast sogar einen Elfmeter zu bekommen. In dieser strittigen Situation kommt zwar Marcos Alonso nach einem Körperkontakt mit Gerard Piqué zu Fall, dieser Kontakt war aber für den leitenden Schiedsrichter bei weitem nicht genug, um auf Strafstoß zu entscheiden. Es liegt daher definitiv eine Situation vor, bei der man auslegen muss, aber auch nach mehreren Wiederholungen kann erkannt werden, dass Alonso recht einfach zu Fall geht, sodass hierbei schon von einem gesuchten Elfmeterpfiff gesprochen werden kann, der zu Recht nicht gefunden wurde. Daraufhin ergaben sich weiterhin durchaus aussichtsreiche Situationen für den FC Chelsea, die sie allerdings nicht zu Ende spielen konnten, was auch an einem starken Dembélé lag, der die rechte Seite auch defensiv beackerte und einen nahezu sicheren Abschluss durch Marcos Alonso nach einer hervorragenden Grätsche zur Ecke klären konnte.
Nach dieser Druckphase war es dann wieder der FC Barcelona, der den Ball und Gegner wieder kontrolliert hat – trotz zweier Wechsel im Mittelfeld. André Gomes und Paulinho wurden für Andrés Iniesta und Sergio Busquets eingewechselt. Bei Andrés Iniesta scheint es eine Vorsichtsmaßnahme gewesen zu sein, während es bei Sergio Busquets nach einer Verletzung ausgeschaut hat, da er dem Trainer signalisiert hat, ausgewechselt werden zu müssen, was selten der Fall ist. Dennoch sollte vor allem André Gomes beim 3:0 eine Rolle spielen. Nach seinem hartnäckigen Pressing gegen Azpilicueta, sah sich der Kapitän von Chelsea gezwungen, den Ball nach vorne zu passen, wo allerdings Jordi Alba stand und den Ball abfängt. Über Luis Suárez gelang der Ball daraufhin zu Messi, der wieder aus spitzem Winkel zwischen die Beine von Thibaut Courtois hindurch abschließt – 3:0 und die Entscheidung ist gefallen! Der FC Chelsea und der FC Barcelona ließen es im weiteren Verlauf lockerer angehen, aber kamen trotzdem noch vereinzelt zu Torchancen, die aber in keine Tore umgemünzt werden konnten. Das 3:0 stellte deswegen auch den Endstand dar.