Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Folgen des vergangenen Spiels gegen Deportivo La Coruña in Form von Müdigkeit und schweren Beinen auch im heutigen Spiel zu spüren sein werden. Auch bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Celtic Glasgow gab Tito Vilanova zu Protokoll, dass dieses Problem ihm die größten Sorgen bereite und dass es nicht leicht sei, die Spieler wieder in Form zu bringen. „Mein Ziel ist es, die Spieler nach dem Spiel gegen Deportivo wieder fit zu machen. Ich habe große Bedenken wegen ihrem körperlichen Zustands. Die Spieler haben gegen Deportivo sehr lange mit zehn Mann gespielt. Es ist das zweite Mal, dass wir bereits am Dienstag wieder spielen müssen, obwohl wir schon am Samstag um zehn Uhr ein Auswärtsspiel hatten, von welchem wir erst um fünf Uhr in der Früh zurückgekehrt sind. Im Moment ist das meine größte Sorge. Aber mit einem Sieg können wir eine sehr gute Ausgangslage für die nächsten Spiele und die Qualifikation für das Achtelfinale schaffen, was unser oberstes Ziel ist.“
Der schottische Meister Celtic reist hingegen mit breiter Brust zum Spiel gegen die Favoriten aus Katalonien an. Nach neun Spieltagen stehen die Grün-Weißen mit nur einer Niederlage und drei Punkten Vorsprung – bei einem Spiel weniger als der erste Verfolger FC St. Johnstone – auf dem ersten Platz der Scottish Premier League. Tito Vilanova hat bereits konkrete Vorstellungen, wie die Schotten das Spiel angehen könnten, und wies die Journalisten auf ihre starken Leistungen in den ersten zwei Gruppenspielen hin. „Sie werden versuchen hinten gut zu stehen und auf Konter warten. Wir wissen, wie gefährlich sie und wie schwierig die Spiele in der Champions League sind. Sie sind sehr stark und sie haben bereits zu Hause gegen Benfica Unentschieden gespielt und auswärts gegen Spartak Moskau gewonnen. Ein Sieg ist sehr wichtig, damit wir unsere Position in der Tabelle festigen können.“
“Wir werden das Beste herausholen”
Unter anderem war auch das Verletzungspech auf der Seite der Blauroten ein bestimmendes Thema bei der Pressekonferenz. Neben dem rot-gesperrten Sergio Busquets stehen weitere Spieler wie Gerard Piqué, Carles Puyol, Thiago oder Alves verletzt nicht zu Verfügung. Nach der Ansicht von Tito Vilanova dürfe man nicht die vielen Gegentore im letzten Spiel mit den Verletzungen rechtfertigen: „Ich glaube nicht, dass die Anzahl der Gegentore aufgrund der Spieler am Samstag so hoch war. Es sind alle Barça-Spieler und alle spielen auf ihren Positionen sehr gut. Wir dürfen das nicht mit den Verletzungen rechtfertigen. Wir werden aus den zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste herausholen.“ Des Weiteren seien Piqué, Puyol und Alves auch für das Spiel am kommenden Wochenende gegen Rayo Vallecano fraglich.
Tito Vilanova über den nach dem letzten Spiel in die Kritik geratenen Torwart Víktor Valdés. „Ich glaube nicht, dass er in diesen Situationen hätte mehr machen können. Die Gegentore sind sehr unglücklich gefallen: zuerst aus einem Elfmeter heraus, dann nach einem großartig getretenen Freistoß und einem Eigentor. Er hat für uns schon so viele Spiele und Titel gewonnen. Seine Qualitäten und die Position in der Mannschaft sind nicht infrage zu stellen.“ Auch für Lionel Messi, den Kandidaten für den Weltfußballer-Titel 2012, hatte Vilanova ein paar lobende Worte parat: „Er verdient den Titel nicht nur wegen des letzten Spiels, sondern wegen seiner Leistungen im gesamten vergangenen Jahr. Ich will nicht für Messi Werbung machen, aber niemand kann das, was Messi kann. Man kann täglich beobachten, wie gut er ist. Wir werden nie mehr einen Spieler wie Messi haben, deswegen sollten wir sein Spiel genießen.“
Pedro: “Man muss sich den Platz verdienen!”
Neben Tito Vilanova war auch der Flügelstürmer Pedro Rodríguez bei der Pressekonferenz vertreten, der Fragen über das Spiel, den Konkurrenzkampf in der Mannschaft und die Verletzungsorgie das eigene Team betreffend beantwortete. Das Spiel gegen Celtic sei sehr wichtig, weil man mit einem Sieg den Grundstein für den Aufstieg legen könnte. „Es wäre großartig, wenn wir das Spiel gewinnen würden. Das wäre ein großer Vorteil, was die frühzeitige Qualifikation für das Achtelfinale angeht […] Celtic ist ein sehr schwieriger Gegner. Sie machen hinten dicht und ihre Konter sind brandgefährlich […] Ich bin mit meiner Situation im Team sehr zufrieden. Ich komme sehr gut mit meinen Teamkollegen zurecht. Ich habe kürzlich für die Nationalmannschaft getroffen und ich hoffe, ich kann das gegen Celtic wiederholen.“ Für Pedro Rodríguez sei es nicht leicht gewesen, seinen Platz im Team zu behaupten. Nach der eher enttäuschenden letzten Saison konnte sich Pedro wieder einen Platz im Sturm erobern und avancierte wieder zu einem wichtigen Leistungsträger in der Mannschaft. „Es ist nicht immer leicht, wenn man für Barça spielt. Jedes Jahr muss ich um einen Platz im Team kämpfen. Man muss sich den Platz verdienen! Das Ziel ist es, meiner Mannschaft zu helfen. Je öfter ich spiele, desto besser.“
Abschließend lobte Pedro die Arbeit von seinem Trainer Vilanova und zollte ihm für seine Leistungen seit seinem Amtsantritt Respekt. Trotz der vielen verletzten Spielern mache Tito Vilanova einen großartigen Job; er habe bisher alle Schwierigkeiten gut bewältigen können.