Noten | Ter Stegen greift daneben, de Jong enttäuscht, Memphis und Dembélé harmlos

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Bei der 0:3-Niederlage des FC Barcelona gegen den FC Bayern enttäuschten vor allem Stammkräfte wie Frenkie de Jong oder Memphis Depay. Aber auch bei den jungen Spielern waren die Leistungen wechselhaft. Die Spielerkritik und Noten zu Bayern vs. Barcelona.

Marc-André ter Stegen

Im Fernduell der deutschen Nationalkeeper musste sich ter Stegen am Mittwochabend geschlagen geben. Bereits nach nur drei Minuten brachte der Keeper der Blaugrana Busquets durch einen schlechten Pass in die Bredouille. Ergebnis: Der Kapitän musste ein taktisches Foul begehen und handelte sich früh eine Gelbe Karte ein. Bei einer Müller-Flanke in der 27. Minute rettete der gebürtige Mönchengladbacher vor Lewandowski und verhinderte das 0:1 – seine beste Szene. Beim 0:2 durch Leroy Sané sah der 29-Jährige dann sehr schlecht aus. Den zwar harten, aber sehr unplatzierten Schuss Sanés schätze ter Stegen falsch ein und benutzte nur eine Hand um ihn zu parieren. Ein Fehler des Schlussmanns, der ihm auf diesem Niveau einfach nicht passieren darf. Barçawelt-Punkte: 3

Ronald Araujo

Der Uruguayer besetzte die Position des Rechtsverteidigers im Ballbesitz und des rechten Innenverteidigers gegen den Ball. Barças Nummer vier hatte über die gesamte Dauer des Spiels Probleme mit dem agilen Alphonso Davies. Nach einer guten Viertelstunde brach der Kanadier durch – Araujo konnte sich nur noch mit einem Foul behelfen und wurde vom Schiedsrichter mit der Gelben Karte verwarnt. Seine Passquote von nur 70 Prozent und 18 Ballverluste waren einfach zu schlecht, um den Spielaufbau der Blaugrana und Xavis Spielidee gegen den FC Bayern umzusetzen. Beim 0:3 verteidigte Araujo zu statisch und Davies konnte ihn mit seiner Dynamik komplett stehen lassen. Barçawelt-Punkte: 4

Gerard Piqué

Das Barça-Urgestein war dafür verantwortlich, Robert Lewandowski aus dem Spiel zu nehmen. Dies gelang dem 34-Jährigen auch oft. Die Zweikampfquote von 78 Prozent und sechs abgefangen Pässe sind eine gute Bilanz für den Abwehrchef. In der 34. Minute ließ sich der Katalane an der Grundlinie vom Polen austanzen, der dann prompt das 0:1 für Thomas Müller auflegte, beim 0:3 stand er bei Davies’ flacher Hereingabe schlecht im Raum positioniert. Piqué machte dennoch für sein fortgeschrittenes Alter eine ordentliche Partie und stabilisierte die Abwehr der Blaugrana noch am meisten. Barçawelt-Punkte: 5

Clément Lenglet

Der Franzose spielte auf der linken Seite und zeigte eine unauffällige Leistung. Lenglet versuchte in der Anfangsphase mit diagonalen Bällen auf Dest eine Spielverlagerung auszulösen. Mit der Auswechslung von Jordi Alba stellte sich aber auch das ein, da Barça die linke Seite verwaiste. Hatte am wenigsten Aktien an der Niederlage, denn Lenglet zeigte sich in München stabil. Barçawelt-Punkte: 6

Sergiño Dest

Zusammen mit Araujo sollte der 21-Jährige als rechter Wingback die rechte Seite dichtmachen. Im Ballbesitz aber rückte der US-Amerikaner auf den rechten offensiven Flügel, um Dembélé und Memphis zu unterstützen. Doch weder in der Offensive noch in der Defensive konnte Dest brillieren. Trotz seines hohen Tempos hatte er enorme Probleme, Alphonso Davies und Leroy Sané in Schach zu halten. Der etatmäßige Rechtsverteidiger war kaum in das offensive Spiel eingebunden und steuerte weder einen Torschuss noch eine Torschussvorlage bei. Xavis Plan für Dest ging nicht auf – er blieb in der Halbzeit in der Kabine und wurde durch Nico Gonzalez ersetzt. Barçawelt-Punkte: 3

Sergio Busquets

Auch die Schaltzentrale der Blaugrana erwischte keinen guten Abend. Bereits nach drei Minuten sah der Sechser die Gelbe Karte aufgrund eines schlechten Zuspiels von Keeper ter Stegen. Oft wurde der Kapitän vom Pressing der Gastgeber erfasst – Bayern-Trainer Nagelsmann machte ihn wohl als Schwachstelle aus. Der 33-Jährige wehrte sich zwar dagegen, doch am Ende erfolglos. Seine Bilanz: Eine für ihn schlechte Passquote von nur 79 Prozent, eine 23-prozentige Zweikampfquote und 13 Ballverluste. Eine Vorstellung, die erneut darlegte, dass Busquets auf höchstem europäischen Niveau, wenn er konstant gestresst und angelaufen wird, Probleme hat. Barçawelt-Punkte: 4

Frenkie de Jong

Der niederländische Nationalspieler bekleidete die gewohnte Position als Box-to-Box-Mittelfeldspieler. Viel zu oft fehlte es dem 24-Jährigen an Präzision im Passspiel und  Überzeugung in der Körpersprache, um seiner Rolle gerecht zu werden. Zusätzlich zu diesen Defiziten leistete sich de Jong an diesem Abend noch individuelle Fehler. Beim 0:2 durch Leroy Sané bekommt der Mittelfeldspieler keinen Druck auf den ballführenden Spieler und seine Grätsche um den Schuss zu blocken kommt zu spät. In Halbzeit zwei zeigte sich der Niederländer leicht verbessert: Er trug den Ball mehr nach vorne, versuchte für Gefahr zu sorgen und bereitete drei Torschüsse vor. Doch beim Tor zum 0:3 verlor de Jong Jamal Musiala aus den Augen, der den Ball nur noch reinschieben musste. Nach einer schwachen Partie wurde der Niederländer durch Puig ersetzt (73.). Barçawelt-Punkte: 3

Gavi

Der 17-Jährige ging giftig in das Duell mit dem deutschen Rekordmeister. Der gebürtige Andalusier schob immer wieder in die Spitze durch und presste die Innenverteidiger Süle oder Upamecano. Gavi war im Pressing immer stets bemüht, löste meist das Pressing der Blaugrana aus und führte dadurch die meisten Zweikämpfe aller Akteure auf dem Platz (16), von denen er aber knapp unter der Hälfte gewann. Im Ballbesitz hatte aber auch Gavi wenig Ideen. Nach einer couragierten, aber ertraglosen Leistung machte er vier Minuten vor Schluss für Demir Platz. Barçawelt-Punkte: 5

Jordi Alba

Agierte wie sein Pendant Dest auf der rechen Seite als Hybridspieler. Gegen den Ball besetzte der 32-Jährige die Rolle des Wingbacks – mit dem Ball die des linken Verteidigers. Der gebürtige Katalane stabilisierte die Hintermannschaft der Blaugrana und bot Kingsley Coman Paroli. Alba war mit drei abgefangenen Pässen, zwei Ballklärungen und einem Schuss auf das Tor der Bayern durchaus auffällig. Nach einer halben Stunde musste der Linksfuß das Feld aber verletzungsbedingt verlassen. Für ihn kam Oscar Mingueza in die Partie. Barçawelt-Punkte: 7

Ousmane Dembélé

Der Franzose stand das erste Mal seit März im Rückspiel gegen Paris Saint-Germain wieder in der Startelf der Blaugrana. Der Speedster beackerte die linke Seite als Hybrid aus Stürmer und Flügelspieler neben Memphis. Immer wieder versuchten ihn seine Mitspieler mit einem tiefen Ball in Szene zu setzten. Dies scheiterte aber – zu oft musste sich der 24-Jährige gegen zwei oder drei Verteidiger der Gastgeber durchsetzen. Aber auch die Duelle gegen seinen Landsmann Benjamin Pavard verlor der Franzose zu häufig, weshalb er nie wirklich gefährlich wurde. Nur ein Schuss ans Außennetz, ein erfolgreiches Dribbling aber insgesamt zwölf Ballverluste machen Dembélés harmlosen Auftritt deutlich. Barçawelt-Punkte: 3

Memphis Depay

Anders als in der Liga gegen Real Betis oder den FC Villarreal spielte Memphis nicht als alleiniger Stoßstürmer. Er wurde in der Spitze vom quirligen Dembélé unterstützt. Der Neuzugang schaltete sich immer wieder ins Pressing ein und versuchte den Spielaufbau der Münchner unter Druck zu bringen. Der Niederländer integrierte sich gut in das Spiel des Xavi-Teams, war immer anspielbar und verzeichnete mit 61 Ballkontakten die drittmeisten aller Barça-Spieler. Doch diese Spielweise entpuppte sich als zweischneidiges Schwert, da sich der 27-Jährige oft ins Mittelfeld oder auf die Flügel fallen ließ und damit das Sturmzentrum verwaiste. Memphis kämpfte bis zum Schluss, doch auch er war zu harmlos, um das Champions-League-Aus zu verhindern. Torgefahr strahlte er keine aus. Barçawelt-Punkte: 4

Oscar Mingueza (ab 30.)

Das La-Masia-Eigengewächs hatte die undankbare Aufgabe, aus dem Stegreif Jordi Alba nach 30 Minuten zu ersetzten. Bayern-Stürmer Kingsley Coman spielte dem gebürtigen Katalanen Knoten in die Beine und zeigte, dass Mingueza auf einer ungewohnten Position nicht für die Champions League geeignet ist. Das 0:1 durch Thomas Müller ging mit auf die Kappe des 22-Jährigen. Beim Kopfball des 32-jährigen Bayernspielers pennte Mingueza komplett und stieg nicht mit hoch. Von zwölf Zweikämpfen verlor er acht, und auch offensiv konnte Mingueza in ungewohnter Rolle nichts beisteuern. Barçawelt-Punkte: 2

Nico Gonzalez (ab 45.)

Kam in der Halbzeit für Sergiño Dest in die Partie und versuchte sich mit einer energetischen Vorstellung gegen die Niederlage zu stemmen. Ähnlich wie Gavi lief der 19-Jährige gut an, kreierte aber kaum Impulse in der Offensive und blieb insgesamt blass. Barçawelt-Punkte: 5

Philippe Coutinho (ab 73.)

Die ehemalige Leihgabe an den FC Bayern kam in der 73. Minute für den harmlosen Dembélé in die Partie. Der Brasilianer versuchte offensive Ideen reinzubringen und absolvierte immerhin drei von vier erfolgreichen Dribbling und gab ein harmloses Schüsschen auf das Tor von Manuel Neuer ab. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Riqui Puig (ab 73.)

Wurde für den schwachen Frenkie de Jong eingewechselt. In den knapp 20 Minuten, die der gebürtige Katalane auf dem Platz stand, fiel er aber kaum auf und konnte dementsprechend nichts am Ergebnis ändern. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Yusuf Demir (ab 86.)

Der Österreicher ersetzte kurz vor Schluss den entkräfteten Gavi und sammelte noch ein paar Minuten in der Königsklasse, ohne auffällig zu werden. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Trainer Xavi Hernández

In seinem ersten Duell mit einem europäischem Schwergewicht schickte Xavi Barça mit einer Mischung aus 3-5-2 und 4-3-3 in die Allianz Arena. Araujo agierte oftmals als Rechtsverteidiger – dieser Schachzug ging nicht auf, genauso wenig wie das Aufbieten von Dest als rechtem Mittelfeldspieler. Mit Anpfiff war klar, dass Xavi sein Team instruierte, direkt früh und hoch anzulaufen. Allerdings erkannte man kaum ein Muster im Pressing. Der ballführende Spieler der Bayern wurde in keine erkennbare Richtung gepresst oder in Pressingfallen gelockt. Eine halbe Stunde konnte Barça mithalten, bis dann die Bayern einen Gang hochschalteten und zwei Tore erzielten. Nach der Halbzeit reagierte der 41-Jährige – er stellte komplett auf ein 4-3-3 und wechselte Dest aus. Just in der Phase, als Barça etwas besser und dominanter mit Ball wurde, killte das 3:0 das Spiel endgültig. Xavi wählte eine interessante Herangehensweise an das Spiel gegen den FC Bayern, die nicht funktionierte und das Champions-League-Aus besiegelte. Sein Team ist einer Mannschaft wie Bayern aktuell nicht gewachsen, das sah man an diesem kalten Abend in München abermals. Xavis Schuld ist das aber nicht. Barçawelt-Punkte: 4

Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Barça-Pleite auch in München: Wer war der Flop of the Match?

Patryk Kubocz
Patryk Kubocz
Redakteur für Barçawelt. Student der osteuropäischen und journalistischen Geschichte.
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2 Kommentare

  1. Dest depay dembele pique lenglet mingueza coutinho umtiti luuk weg und wer Weiter so scheise spielt sofort weg und es ist die letzte chance für de Jong und ab jetzt ist es halt wirklich kritisch es sollte jeder sich hinterfragen wieso es so weitgekommen ist ZIEL IST ES EURO MIND HALBFINALE VLL SOGAR SIEGER DER DER EURO UND PLATZ 4 IN DER LIGA UND COPA MIND. HALBFINALE BITTE ÄNDERT SACHEN DIE GEÄNDERT WERDEN MÜSSEN ES IST WIRKLICH TRAURIG BARCA SO ZU SEHEN

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