Das erste Spiel der so frischen Champions League für den FC Barcelona ist vorüber. Es ist zu erwähnen, dass die gesamte Mannschaft sich am Pressing und Offensivpressing beteiligte, zu Anfang intensiv und danach etwas ruhiger. Im Spiel gegen Ajax hoben sich drei Spieler besonders hervor und zeigten ihre Extraklasse. Keiner der Barça-Spieler bestritt ein schlechtes Spiel, daher fällt die “Flop”-Rubrik aus.
Neymar machte dort weiter, wo er gegen Sevilla aufhörte. Der FC Barcelona ist dafür bekannt die Anfangsphase eines Spieles zu verschlafen und gerät somit oftmals in Bedrängnis, aber Neymar fängt schon sehr früh an Druck auf den Gegner zu üben, indem er oftmals für gefährliche Aktionen sorgt – sei es ein steiler Pass oder Torschuss. Angriff ist die beste Verteidigung. Es sind eigentlich immer die selben Charakteristiken, welche Neymar so gefahrvoll machen und er bei uns hier Erwähnung findet. Er suchte schon zu Beginn des Spiels oft die Eins-gegen-Eins Situation. Das Unberechenbare in dieser Situation ist, dass der Verteidiger nicht weiß, ob der brasilianische Dribbler nach innen zieht oder die Grundlinie entlang läuft. Bei all der Torgefahr die Neymar abstrahlt, zeigt er auch seine Passqualitäten und setzt somit nicht nur sich, sondern auch seine Mitspieler in Aktion.
Viele Flügelspieler sind mit Schnelligkeit oder technischer Beschlagenheit gesegnet, aber Neymar gehört zum erlesenen Kreis der Spieler, welche beide Attribute par excellence beherrschen. Hierzu dient der Vergleich mit Tello. Es ist unbestritten, dass Tello schnell ist, aber durch seine limitierte Technik kann er nicht so hochgefährlich wie Neymar agieren. Weg von Tello – hin zu Neymar. Ebenfalls erwähnenswert ist die Konstanz von Neymar zuweilen des Spiels. Er taucht nicht einfach mal ab, wie es der ein oder andere Barça-Spieler tut, sondern er zeigt Konstanz. Er ist permanent anspielbar, permanent torgefährlich und permanent dazu bereit gefahrvolle Pässe ins Zentrum zu spielen. Bei all den Offensivaktionen, welche hier erwähnt werden, vergisst Neymar nicht seine Defensivpflichten. Der Neuzugang aus Santos setzte seiner Performance mit einer punktgenauen Flanke für Pique die Krone auf.
Neymar scheint ehrgeizig zu sein, so zumindest der Eindruck in den Spielen. Er hat nicht allzu lange gebraucht sich einzufügen und kommt mit seinen Mitspielern bestens zurecht. Auch seine Darbietungen auf dem Platz sprechen für sich. Man kann gespannt sein wo sich Neymar nach einem halben Jahr befindet.
Der nächste achtbare Spieler im gestrigen Spiel ist definitiv Lionel Messi. Bei all der berechtigten Euphorie um Neymar darf man den gestandenen Superstar des FC Barcelona nicht vergessen. Messi agierte schon zu Beginn des Spiels anders, als wir es gewohnt sind. Er beteiligte sich öfters als sonst im Spielaufbau und ließ sich auch öfters als sonst zurückfallen. Durch dieses Vorgehen spielte Messi oftmals seine langen und sehenswerten Pässe auf die LA-Position – Neymar. Messi zeigte einmal mehr seine exzellente Freistoßtechnik. Er zirkelte den Ball gefühlvoll in die lange Ecke und sorgte mit dem Führungstreffer für Erleichterung. Die Aktivität von Messi nahm im Spiel ab, aber nichtsdestotrotz war Messi dort, wo man ihn brauchte. Er erzielte das zweite und auch noch das dritte Tor. Lionel Messis Offensivpressing war nicht so vehement wie im ersten Spiel der Saison gegen Levante, aber auch er übte das ein ums andere Mal Druck auf die Verteidiger und den Torhüter.
Der nächste anerkennenswerte Spieler war nicht im Mittelfeld und auch nicht in der Verteidigung zu finden, sondern befand sich im Tor. Víctor Valdés bestätigte seine Formkurve der ersten Spiele der Saison und war zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Er war nicht allzu stark gefordert gegen Ajax, aber wenn es brenzlig wurde und ein Schuss auf das Tor abgefeuert wurde – war Víctor Valdés da. Das Highlight war dann der souverän parierte Elfmeter. Das war somit das fünfte Spiel der Saison ohne Gegentore für Víctor Valdés.