Manchester City gegen FC Barcelona – Spielanalyse

StartChampions LeagueManchester City gegen FC Barcelona - Spielanalyse
- Anzeige -
- Anzeige -

Die Champions League ist zurück und für den FC Barcelona ging es direkt zum vielleicht stärksten englischen Team zurzeit, Manchester City. In einem interessanten und spannenden Spiel setzten sich am Ende die katalanischen Gäste verdient mit 2-0 durch.

 Tata Martino setzte auf folgende Startelf:

Einwechslungen:

73. Neymar für Sánchez
85. Sergi Roberto für Fàbregas

City mit zu viel Respekt

Manchester City brauchte eine gute Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Die Gastgeber begannen viel zu ängstlich und konnten Barcelona kaum vom Ball trennen. Gleichzeitig standen sie aber auch defensiv sehr sicher, weshalb auch Barcelona zu keiner Chance kam. Das lag vor allem an dem guten Zweikampfverhalten der Innenverteidiger, die als letzte Instanz fast alle Angriffe abwehren konnten. Das Spiel gegen den Ball aus dem Mittelfeld heraus war viel zu passiv ausgelegt, weshalb City große Probleme hatte, ins Spiel zu kommen. Man trabte nur neben Barcelona her und deckte mehr den Raum und die Passwege, als dass man seine Gegner wirklich störte und energisch presste. Interessanterweise entstanden Citys beste Aktionen aber genau dann, wenn man mal energisch presste und die Gäste früh unter Druck setzte. Daher ist es noch verblüffender und unerklärlicher, warum City dies nur phasenweise tat und immer wieder in die vorangegangene Passivität verfiel.

Aber wie schon gesagt, stand City in der Abwehr sehr sicher. Dies gelang ihnen durch ein gutes Positionsspiel, gute Zweikampfführung und gute Unterstützung der Mittelfeldspieler. Denn so sehr das Pressing auch fehlte, gab es den Mittelfeldspielern die Möglichkeit, nahe bei der Abwehr zu stehen, wodurch man den Raum zwischen den Linien minimierte. Und genau diesen Raum braucht Barcelona, sei es jetzt Messi, Iniesta oder Fàbregas. City hatte dort personell praktisch immer Überzahl und ließ kaum Gefahr aufkommen. Dies ging aber eben auf Kosten der eigenen Offensive, da die meisten Spieler relativ weit hinten standen und einen sehr weiten Weg nach vorne hatten. Im Umkehrschluss führte das Pressing zu einigen guten Aktionen. Presst man früh, so hat man es deutlich kürzer bis zum gegnerischen Tor und kann dementsprechend schneller angreifen. City merkte dies, schaffte es aber trotzdem nicht, dieses Spiel konsequent durchzuziehen.

Ballbesitz statt Vertikalität

Tata Martino setzte voll auf Spielkontrolle. Er wusste: wenn seine Mannschaft den Ball hat, kann City nicht gefährlich werden. Daher startete Barcelona mit Xavi, Iniesta und Fàbregas, während sowohl Neymar als auch Pedro auf der Bank blieben. So ging Barcelona aber ein weiterer Stürmer neben Messi und Sánchez verloren, weshalb man deutlich weniger vertikal agieren konnte, als sich das Tata Martino prinzipiell wünscht. In diesem Spiel musste er aber abwägen, was ihm wichtiger ist – Ballbesitz und Kontrolle oder schnelles, vertikales Offensivspiel. Mit mehr Vertikalität hätte man vielleicht mehr Chancen kreieren können, zeitgleich aber auch mehr Chancen zugelassen. Das erklärt, warum Martino auf Ballbesitz setzte. Es ging darum, City nicht zu Chancen kommen zu lassen und sich eine gute Ausgangssituation zu erspielen. Hierbei ist der erste wichtige Schritt kein Gegentor zu kassieren, und dies gelang Barcelona vor allem dadurch, dass sie die meiste Zeit den Ball hatten.

Barcelona spielte ruhig und geduldig, baute die Angriffe teilweise langsam auf, verlor aber nie die Geduld und wurde dafür am Ende auch belohnt. Die Katalanen spielten nicht auf Teufel komm raus nach vorne, sondern wägten gut ab, wann es sinnvoller war, den Angriff abzubrechen und lieber auf Nummer sicher zu gehen. So hielt man City vom eigenen Tor fern und war selbst jederzeit in der Lage, einen guten Angriff zu starten. Jedoch war es schwer, sich gute Chancen herauszuspielen, da Messi sehr gut abgedeckt wurde und mit Sánchez nur einen Spieler hatte, der teilweise vor ihm spielte. Ihm fehlten oft die Optionen, und wenn der Chilene nach außen rückte, musste Messi quasi aus dem Nichts etwas heraufbeschwören, was gegen eine solch stabile City-Defensive schwer ist.

Alves & Alba funktioniert auch gegen Top-Teams

Viele Leute zweifelten daran, dass Dani Alves und Jordi Alba zusammen gegen ein Top-Team bestehen können. Obwohl beide eigentlich sehr offensiv ausgerichtet sind, schafften sie es gegen City überwiegend sehr gut die nötige Balance zu wahren und sowohl defensiv stabil zu stehen als auch offensiv das Team zu unterstützen. Natürlich haben beide auch ihre Fehler gemacht, aber insgesamt war ihre Leistung wirklich gut. Jordi Alba konzentrierte sich vor allem auf die Defensive und hielt sich offensiv etwas zurück, um defensiv keine zu großen Lücken zu hinterlassen. Dani Alves hingegen beackerte die komplette rechte Seite und war offensiv an enorm vielen Aktionen beteiligt und erzielte letztlich auch das 2-0. Defensiv hatte er eine kurze Phase, in der er zu oft foulte. Aber alles in allem stand er solide und war auch passsicher, was dem Team sehr half.

Fazit

Beide Teams hatten Respekt voreinander, jedoch war Manchester City teilweise zu ängstlich und hatte zu viel Respekt vor Barcelona. Die Katalanen wiederum blieben ihrem Stil treu, spielten geduldig und wurden dafür am Ende auch belohnt. Jedoch muss Barcelona unbedingt daran arbeiten, bei Standardsituationen sicherer zu stehen, was aber zugegebenermaßen bei einem solch kleinen Kader sehr schwierig ist. Zudem muss Barça auch wieder pressingresistenter werden. Teilweise verlor man zu leicht den Ball, wenn City presste. Hier muss man ballsicherer sein, auch weil sich dadurch gute Konterchancen ergeben. Aber alles in allem war es ein gutes Spiel der Katalanen. Manchester City hingegen war offensiv zwar nicht schwach, aber eben nur partiell gefährlich. Defensiv war es insgesamt ok, was die Engländer zeigten, jedoch machten sie im Laufe des Spiels immer mehr Fehler, was auch an dem berechtigten Platzverweis lag.

- Anzeige -
- Anzeige -
- Anzeige -

AKTUELLE USER-KOMMENTARE