Der FC Barcelona zitterte, wackelte, spielte schludrig und schlampig – doch am Ende reichte es zu einem enorm wichtigen 1:0-Auswärtssieg gegen Manchester United in der Champions League. Eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel. Der Spielbericht zum hart-umkämpften Erfolg im Old Trafford.
Der FC Barcelona startete mit der erwarteten Aufstellung.
Ernesto Valverde entschied sich für Nelson Semedo als Rechtsverteidiger sowie Coutinho auf der linken offensiven Seite. Sergi Roberto und der wiedergenesene Ousmane Dembélé begannen also auf der Bank. Die Aufstellung las sich wie folgt:
Ter Stegen – Semedo, Piqué, Lenglet, Alba – Busquets, Rakitic, Arthur – Messi, Coutinho, Suárez
VAR gibt fälschlicherweise aberkanntes Tor
Den ersten Torschuss hatten allerdings die Gastgeber, Rashford visierte per Freistoß den linken Winkel an, verzog jedoch (4.). Ansonsten zog sich United aber tief in die eigene Hälfte zurück, bildete hinten eine Fünferkette und lauerte auf Konter, während Barcelona das Spiel aufzog. Nach zwölf Minuten klingelte es dann auch schon im Kasten der Engländer: Busquets lupfte einen Pass über die Abwehrkette auf den in den Strafraum einlaufenden Messi, dessen Ballkontrolle war nicht die beste, sodass Messi statt zum Torschuss zur Flanke an den zweiten Pfosten ansetzte. Hier stand Suarez blank und köpfte die Kugel aus äußerst spitzem Winkel mit Hilfe der Schulter von Luke Shaw in die Maschen zum 1:0 (12.). Der Linienrichter hob zwar die Fahne, doch es handelte sich um eine Fehlentscheidung, die der VAR korrigierte. Weder Messi noch Suarez befanden sich im Abseits, das Tor war regulär, Barças Führungstor hatte bestand, wurde später aber offiziell Shaw zugesprochen.
In der Folge agierten die Katalanen jedoch erstaunlich überhastet, das Spiel wurde unruhiger. Fehlpässe und Unkonzentriertheiten bestimmten plötzlich die Partie. Ein Ballverlust von Busquets, ein Fehlpass von Messi, eine schlechte Ballkontrolle von Alba sowie ein weiterer Ballverlust von Lenglet sorgten für Erstaunen und zunehmende Nervosität bei der Blaugrana. ManUtd bemerkte die Schludrigkeit der Gäste und agierte zunehmend mutiger, war im Vorwärtsgang jedoch arg limitiert.
Messi erleidet Cut an der Nase
Souverän geht anders, das Spiel wurde von Minute zu Minute hektischer und wilder. In der 30. Minute rempelte Smalling von hinten Messi rüde um, wodurch La Pulga einen Cut an der Nase erlitt und behandelt werden musste. Sichtlich lädiert betrat der Argentinier wieder das Feld. Fußball wurde auch gespielt, jedoch mehr von United denn von Barça, die jetzt gehörige Probleme hatten, den Ball zu halten und ein konstruktives Spiel aufzubauen. Es dauerte bis zur 36. Minute, ehe Barça durch einen wuchtigen Flachschuss von Coutinho gefährlich wurde, doch De Gea parierte stark per Fußabwehr.
Fünf Minuten vor der Halbzeit hatte Barça Glück: Ter Stegen verschätzte sich bei einer Young-Flanke, am zweiten Pfosten war Dalot völlig unbedrängt, köpfte die Kugel aber meilenweit am Tor vorbei. Mehr Klärung als Torschuss (40.).
Sichtlich angeschlagen: Messi erlitt einen Cut an der Nase nach einem Zweikampf mit Smalling. OLI SCARFF/AFP/Getty Images
Suarez vergibt das 2:0
So ging es in einer unglaublich hektischen Partie mit 1:0 für Barcelona in die Pause. Wer dachte, Barça würde in Halbzeit zwei ruhiger agieren, sah sich direkt getäuscht. Es ging munter so weiter, Ballverluste, Befreiungsschläge und ein ManUnited, das früh presste und jeglichen Spielaufbau der Katalanen früh im Keim erstickte. Toraktionen blieben jedoch Mangelware, bis Semedo einen schönen Ball auf Suarez durchsteckte, doch der Uruguayer schoss den Ball aus aussichtsreicher Position nur ans Außennetz (65.).
Valverde stellt um auf ein 4-4-2
Barça wechselte dann doppelt: Coutinho und Arthur gingen, Vidal und Sergi Roberto betraten das Feld (66.). Valverde stellte also auf ein klares 4-4-2 um, verdichtete das Mittelfeld und wollte mehr Widerstandsfähigkeit im Zentrum. Es war die beste Phase Barcelonas, der Ball lief endlich flüssiger, unmittelbar darauf prüfte Alba Schlussmann De Gea per Flachschuss (67.). Aber es war auch nur eine äußerst kurze Phase.
United fand derweil offensiv keine Mittel mehr, tat sich enorm schwer gefährlich vor das Gehäuse Ter Stegens zu kommen. Beliebtestes Mittel der Engländer waren Flanken, doch diese gerieten reihenweise zu ungenau. Barça war nun stabiler, besonders Piqué und Lenglet waren umsichtig und sorgten für defensive Stabilität im und am Strafraum. So plätscherte das Geschehen dem Ende entgegen, Barcelona hatte endlich Kontrolle über Ball und Gegner. war mit dem knappen 1:0 aber hochzufrieden und riskierte nichts mehr, während ManUnited sich aufgab und gar nicht mehr vor das Tor kam – sodass die Katalanen am Ende einen glücklichen, hart erkämpften 1:0-Sieg im Hinspiel einfahren konnten. Eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel im Camp Nou.