Nach dem 1:3-Erfolg im Hinspiel empfängt der FC Barcelona heute Abend (20:45 Uhr) Paris Saint-Germain. Der französische Meister, der zwar wieder auf Zlatan Ibrahimović bauen kann, aber einige andere Ausfälle verkraften muss, ist mächtig unter Druck: Nur mindestens 3 Tore im Camp Nou können den Traum vom Champions-League-Titel für die Pariser am Leben halten. Dass Barça in Anbetracht der Tatsache auf Verwaltung setzt, ist dennoch kaum zu erwarten. Auch dem eigenen Publikum will man einen denkwürdigen Abend verpassen!
Für den FC Barcelona kamen die Kracher im April Schlag auf Schlag. Zuletzt stand ein wichtiger 2:0-Sieg gegen Valencia zu Buche. Zeit zum Verschnaufen bleibt derzeit kaum. Und trotz des komfortablen Hinspielergebnisses dürfen die Gedanken der Spieler noch nicht an das kommende Auswärtsspiel gegen den RCD Espanyol verschwendet werden. Auch wenn die Katalanen das Gruppenspiel gegen PSG zu Hause mit 3:1 gewinnen konnten, ist der Gegner mit all seiner Klasse zu einer Überraschung fähig.
FC Barcelona: Dani Alves zurück, ist Andrés Iniesta rechtzeitig fit?
Im Hinspiel setzte Luis Enrique auf der Rechtsverteidiger-Position noch auf Martín Montoya, da Dani Alves mit seiner fünften gelben Karte im Wettbewerb gesperrt war. Nun ist der Brasilianer zurück und wird mit Sicherheit seinen Platz auf der rechten Außenbahn einnehmen, was sich auf das Spiel vermutlich deutlich positiv auswirken wird. Doch ganz ohne Sorgenkinder ist der FC Barcelona nicht: Der im Hinspiel verletzte Andrés Iniesta konnte am vergangenen Wochenende noch nicht eingesetzt werden, hat allerdings mittlerweile am normalen Mannschaftstraining teilgenommen. Ob es schon für einen Startelfeinsatz reicht, ist noch nicht mit Sicherheit zu sagen.
Des Weiteren ist Jérémy Mathieu leicht angeschlagen und musste ein separates Training absolvieren. Diesem Umstand zu Folge kann man durchaus damit rechnen, dass neben Gerard Piqué heute Abend Javier Mascherano in der Innenverteidigung auflaufen wird und der Franzose nur auf der Bank Platz nimmt. Sieht man über den Dauerverletzten Thomas Vermaelen hinweg, bleiben also lediglich die zwei kleinen Fragezeichen über Iniesta und Mathieu – ansonsten wird der FC Barcelona mit seinem besten Aufgebot starten und an vorderster Front mit Messi, Suárez und Neymar für Furore sorgen. Gute Nachrichten zum Schluss noch: Kein einziger Spieler ist in Gefahr, sich eine Gelbsperre für das mögliche Halbfinale einzufangen!
Paris Saint-Germain: Ausfälle in der Defensive und Hoffen auf den Zlatan-Faktor
Wie schon im Hinspiel, sieht es bei den Jungs von Laurent Blanc nicht besonders rosig aus. Serge Aurier ist nach seiner beleidigenden Entgleisung auf Facebook weiterhin gesperrt, so dass Van der Wiel erneut als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommen wird. Mit Thiago Motta und Thiago Silva fehlen zudem zwei ganz wichtige Spieler für die defensive Stabilität. Ob Marquinhos und David Luiz den Angriffen Barcelonas standhalten können, wissen sie vermutlich selbst nicht so recht.
Sieht es auch in der Verteidigung noch so düster aus, kann PSG zumindest in der Offensive aus dem Vollen schöpfen. Bei einem 1:3-Sieg gegen Nice am Samstag demonstrierten schon Edinson Cavani und Javier Pastore mit einem Doppelpack, dass sie Lust aufs Toreschießen haben. Gesperrt war sowohl in der Liga als auch im Hinspiel des Viertelfinales der selbsternannte Fußballgott Zlatan Ibrahimović. Der extraordinäre Schwede kehrt somit also frisch erholt wieder in den Pflichtspielmodus zurück und soll sein Team an erster Stelle zu den benötigten drei Toren führen. Immerhin: Trotz längerer Verletzungsplagen erzielte Zlatan in seinen 22 Liga-Einsätzen schon 17 Tore. Eine Show von ihm wie bei dem Vier-Tore-Wunder gegen England 2012 ist noch ein kleiner Hoffnungsschimmer bei den Fans von Paris Saint-Germain.