Culés, es ist Showtime! Heute tritt der FC Barcelona gegen Atlético Madrid im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League an. Für die Katalanen geht es darum, sich vor heimischer Kulisse eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu sichern. Keine leichte Aufgabe, die Mannschaft von Trainer Diego Simeone steht völlig verdient an der Spitze der Primera División und spielt eine herausragende Saison. Wer die Hauptstädter unterschätzt, begeht auf jeden Fall einen großen Fehler. Aber keine Sorge: Tata Martino und seine Spieler wissen, dass die Stunde geschlagen hat.
FC Barcelona gegen Atlético Madrid: Barça will eine Vorentscheidung
Das Foto ist nur eine kleine Momentaufnahme des Trainings am Montag, doch bereits anhand dieses Bildes kann man den Fokus und die Anspannung der Mannschaft förmlich greifen. Wenn heute Abend der FC Barcelona gegen Atlético um den Einzug in die nächste Runde der Champions League kämpft, zählt nur ein überzeugender Sieg. Tata Martino und seine Spieler betonten im Vorfeld die Notwendigkeit einer guten Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche. Im Camp Nou hat die Mannschaft das Momentum auf ihrer Seite, sie muss es nutzen und Atlético ergebnistechnisch distanzieren. Was in einer Woche im Vicente Calderón passiert, kann nämlich keiner vorhersehen.
Im Interview gab sich Alves entsprechend angriffslustig – ein Unentschieden komme für ihn überhaupt nicht infrage. Der brasilianische Nationalspieler wird sich auf dem Platz zerreißen, so wie wir es von ihm gewohnt sind. Mit ziemlicher Sicherheit werden heute alle Spieler auf der Höhe sein und sich von ihrer besten Seite zeigen. Es stellt sich nur die Frage, wer von Anfang an ran darf. Gegen Espanyol Barcelona setzte Tata Martino auf Neymar und Pedro im Angriff, ließ seine Mannschaft also mit drei Mittelfeldspielern auftreten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden gegen Atlético Madrid vier Mittelfeldakteure auflaufen, auf Kosten von Pedro und Sánchez, denen in dieser Variante nur ein Platz auf der Bank bleibt. Im Achtelfinale gegen Manchester City hat der Trainer sowohl im Hin- als auch im Rückspiel auf Cesc, Xavi und Iniesta gesetzt, im El Clásico gegen Madrid bestätigte Tata Martino seine Vorliebe. Wenn die Sport und die Mundo Deportivo daher in ihrer schematischen Anordnung Iniesta auf dem linken Flügel prognostizieren, dürften sie damit nicht verkehrt liegen. Nur die Marca tippt auf Alexis und Neymar im Sturm, während Cesc sich laut diesem Blatt zunächst nur auf der Bank wiederfindet.
Völlig abwegig erscheint die Aufstellung der Marca gleichwohl nicht. Wenn Tata Martino den Eindruck hat, dass ein Spieler zurzeit ein Tief durchlebt, wird er sofort reagieren. Bisher gibt es aber keine Anzeichen, die auf Derartiges hindeuten – im Gegenteil. Iniesta kommt erst jetzt richtig in Fahrt und blüht auf dem Feld richtig auf. Xavi verkündete zuletzt in einem Interview, dass er sich besser denn je fühle, und an Busquets’ Leistungsfähigkeit bestanden ohnehin nur selten Zweifel. Fàbregas konnte zuletzt zwar weniger glänzen, überzeugte aber durch seinen Kampfgeist und seine Aufopferungsbereitschaft.
Voraussichtliche Aufstellung: Pinto – Alba, Mascherano, Piqué, Alves – Fàbregas, Busquets, Xavi – Iniesta, Messi, Neymar
Der Kader im Überblick: Pinto, Oier, Montoya, Piqué, Fàbregas, Puyol, Xavi, Pedro, Iniesta, Alexis, Messi, Neymar, Mascherano, Bartra, Busquets, Song, Alba, Afellay, Tello, Adriano, Alves, Sergi Roberto.
Verletzt: Valdés, Cuenca, Dos Santos.
Diego Simeone infizierte Spieler mit Sieger-Virus
Der Erfolg von Atlético Madrid wird insbesondere mit einem Namen in Verbindung gebracht: Diego Pablo Simeone. Ende 2011 ist der Trainer zu Atlético gekommen und hat die Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt. Heute steht sein Team zu Recht an der Spitze der Primera División und im Viertelfinale der Champions League. Anfängliche Zweifel, ob Atlético die Konstanz habe, um mit den großen Mannschaften Schritt zu halten, verflüchtigten sich mit zunehmender Saisondauer immer mehr. Die Madrilenen sind zu einer großartigen Einheit zusammengewachsen, die jeden Gegner schlagen kann. Diego Simeone hat etwas Wunderbares auf die Beine gestellt und treibt seine Mannschaft zu immer neuen Höchstleistungen. Das weiß auch Javier Mascherano nur allzu gut: „Simeone hat großen Einfluss bei Atlético, er hat die Spieler mit seinen Visionen und seiner Art angesteckt. Als er zum Club kam, waren viele Spieler von heute schon da – aber die Mentalität war eine völlig andere. Es ist sehr wichtig, dass ein Trainer seine Idee vom Fußball vermitteln kann. Und Simeone ist das gelungen“, so der Argentinier unter der Woche. Darüber hinaus lobte Masche die Qualitäten von Gabi.
Aufseiten der Katalanen besteht also großer Respekt vor dem Trainer und seinen Spielern. Dieser Respekt beruht aber auf Gegenseitigkeit, das war auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel spürbar. Diego Simeone über das anstehende Spiel: „Von allen Spielen in dieser Saison gegen Barça wird dieses das schwierigste und komplizierteste. Wir treten gegen das beste Barça an. Wir treffen uns in der Champions League, sie werden versuchen, die Sache bereits hier klar zu machen“, so der Trainer, der an die wiedergefundene Stärke der Katalanen glaubt: „Barça spielt sehr gut. Das Spiel gegen Real Madrid hat ihnen sehr viel Stärke gegeben. Sie sind bereit für ein Spiel wie dieses und wissen, wie man es angeht.“ Einen Favoriten sehe Simeone allerdings nicht. Er möchte weder arrogant rüberkommen noch das Potenzial seiner Mannschaft unter den Scheffel stellen.
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Atlético ohne Diego Costa?
Was die Marschroute seiner Mannschaft anbelangt, werde es laut ihm keine großen Veränderungen geben – sowohl taktisch als auch personell. Mit einer Einschränkung: Sollte Diego Costa nicht rechtzeitig fit werden, wäre dies ein herber Verlust für seine Mannschaft. Der Stürmerstar musste das Training im Camp Nou nach nur 15 Minuten abbrechen. Es heißt, Costa plage sich mit einer Knieverletzung, die er sich im Spiel seiner Mannschaft im San Memés zugezogen habe. In der 90. Minute musste Costa deshalb ausgewechselt werden. Wenn es nach seinem Trainer geht, stehe sein Einsatz im heutigen Spiel gegen Barça auf der Kippe: „Ich habe ihn im Training beobachtet und denke, dass es um seinen Einsatz nicht so gut steht. Aber warten wir erstmal ab, es bleibt noch viel Zeit bis zum Spiel.“ Laut Simeone ist Costa für Atlético genauso wichtig wie Messi für die Katalanen. Der Stürmer entwickle sich weiter und werde von Tag zu Tag besser.
Ob es um einen Einsatz des Stürmers heute Abend wirklich schlecht steht, ist indes zweifelhaft. Die Medien gehen von einem kleinen Spielchen aus und erwarten Diego Costa in der Startaufstellung. Auf ihm ruhen die Hoffnungen von Atlético in der Offensive, er ist die unangefochtene Spitze im Spiel der Madrilenen. Costa soll Bälle behaupten, nachrückende Spieler in Szene setzen, die Innenverteidiger bearbeiten, womöglich sogar provozieren, und nebenbei die Kugel im Tor versenken. Atlético ist zwar nicht nur Diego Costa, aber insbesondere im Vorwärtsgang geht viel über ihn. 25 Tore hat er bereits auf seinem Konto, damit liegt er nur drei Tore hinter Cristiano Ronaldo auf dem zweiten Platz in der Liste. Ein äußerst unangenehmer Gegenspieler, der jeder Verteidigung die Hölle heiß macht.
Nach den Informationen der Sport und der Mundo Deportivo bekommt Costa Unterstützung von einem alten Bekannten namens David Villa. Der frühere Barça-Star darf laut den Sportgazetten heute von Beginn an sein Können unter Beweis stellen. Früher noch im blauroten Gewand unterwegs, könnte er heute einmal mehr gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden antreten. Keine leichte Situation für den Vollblutstürmer, doch er ist Profi genug, um mit den verschiedenen Emotionen umzugehen. Als Anhänger der Blaugrana darf man auf den Auftritt des Asturiers gespannt sein.
Für Freunde der Statistik
Abschließend noch kurz die Bilanz des FC Barcelona gegen Atlético Madrid. Bisweilen standen sich beide Vereine in 159 Partien gegenüber, die Mehrzahl konnten die Katalanen gewinnen, 70 an der Zahl. 38 Mal ging Atlético als Sieger vom Platz, in 51 Begegnungen trennten sich die Mannschaften remis. In der Champions League gab es bisher kein Aufeinandertreffen zwischen den Clubs.
Wenn man sich nur die letzten zehn Duelle anschaut, hat der FC Barcelona klar die Nase vorn. Sechs Mal konnte sich die Blaugrana durchsetzen, Atlético dagegen nur einmal. Zuletzt gab es drei Remis zwischen den konkurrierenden Teams. Die Supercopa vor der Saison ging nur dank eines Auswärtstores an Barça, in der Liga trennten sich beide nach einem intensiven Spiel 0:0. Hier die Highlights der letzten Begegnung:
Barçawelt wünscht allen ein schönes Fußballfest. Visca el Barça!