FC Barcelona gegen AC Milan – Die Effizienz ließ zu wünschen übrig

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Nach dem 1-1 im Hinspiel vor zwei Wochen gelang dem FC Barcelona nun im Camp Nou ein souveräner 3-1-Sieg gegen den AC Milan. Durch diesen Erfolg qualifizieren sich die Katalanen für die KO-Runde. Nun gilt es, den ersten Platz in der Gruppe zu sichern.

Tata Martino schickte die gleiche Elf wie im Hinspiel auf das Feld:

Einwechslungen:

78. Fàbregas für Iniesta
85. Pedro für Neymar
88. Song für Xavi

Milan setzt auf Bewährtes

Wie auch zuletzt spielte Milan sehr defensiv. Sie zogen sich weit zurück und überließen Barça viele Ballbesitzanteile. Dafür standen sie im hinteren Spielfelddrittel sehr eng gestaffelt und machten es den Katalanen zuweilen schwer, Lücken zu finden. Interessant war die Tatsache, dass die Mailänder teilweise mit einer Fünferkette in der Abwehr agierten. So wurde phasenweise aus ihrem 4-4-2 ein 5-3-2. Dies geschah, weil sich de Jong oder Poli nach hinten fallen ließen und Abate gegen Neymar halfen. Auch in den Phasen des 4-4-2 gab es eine gewisse Asymmetrie von Milans Mittelfeldkette in Richtung Neymar.

Die Gäste standen defensiv in der ersten Halbzeit ordentlich und ließen nur wenig zu. Konnte Barça mal die vorhandenen Lücken ausnutzen, gab es am Ende immer noch eine Rettungsaktion Milans oder einen Fehler der Katalanen, der das Tor verhinderte. Im zweiten Durchgang wurden die Mailänder offensiver und ließen dadurch auch mehr zu. Im Laufe der Zeit löste sich sogar ihr Mittelfeld auf, da fast alle Spieler entweder vorne oder hinten standen. Dies spielte Barça natürlich in die Karten und die Katalanen schafften es, in dieser Phase auch Milan gut zu bespielen.

Die ersten beiden Gegentore waren definitiv vermeidbar. Beim 0-1 zog Abate Neymar am Trikot, weshalb es Elfmeter gab, den Messi sicher verwandelte. Das 0-2 entstand dann nach einer Freistoßflanke von Xavi, die Busquets im Tor unterbrachte. Milan ließ in dieser Szene einige Barça-Spieler sehr frei stehen. Das war ausgesprochen naiv, auch wenn man dem Gegner physisch überlegen ist. Der letzte Treffer war von den Gastgebern einfach gut gespielt, und vor allem Messis Ballmitnahme war fast nicht zu verteidigen. Man hätte schon vorher den Pass zu Fàbregas verhindern und ebenso Messis Laufweg zustellen müssen.

Robinho auf verlorenem Posten

Milan spielte ohne Birsa und dafür mit Poli, also defensiver als im Hinspiel. Offensiv sollten vor allem Kaká und Robinho für Gefahr und Entlastung sorgen. Dies gelang zunächst sehr selten. Kaká probierte zwar viel, war aber meist erfolglos. Beim 2-1 hatte er Glück, dass Piqué seine Hereingabe ins eigene Tor bugsierte. Andernfalls hätte Valdés sie wohl abgefangen. Robinho hingegen hatte kaum Aktionen und wurde viel zu selten ins Spiel eingebunden. Er schaffte es nie, Tempo aufzunehmen und Piqué oder Mascherano mal in ein direktes Duell zu verwickeln.
Balotellis Einwechslung änderte dann einiges. Anders als Robinho war der Italiener physisch präsent, konnte den Ball halten und sich auch mal gegen seine Gegner durchsetzen. So gingen auch die beiden gefährlichsten Aktionen Milans über Balotelli, aber wirklich zwingend war auch das nicht.

Barça – Defensiv nur gegen sich selbst machtlos

Defensiv hatten die Katalanen im ersten Durchgang nicht allzu viel zu tun und agierten zumeist souverän. Die einzige Ausnahme bildete Montolivos Schuss, bei dem die Barça-Abwehr zu zaghaft in die Zweikämpfe ging. Aber ansonsten kam Milan zu keiner Chance, weil die Gastgeber defensiv gut arbeiteten und konzentriert verteidigten. Dass das Tor der Gäste ein Eigentor war, beschreibt die erste Halbzeit ganz gut. Barça kontrolliert das Spiel und lässt nichts zu, während Milan sich von den Katalanen selbst zurück ins Spiel bringen lassen muss.
In der zweiten Halbzeit wurden die Mailänder stärker und mutiger, auch wegen Balotelli. Sie kamen nun öfter in die Nähe von Barças Strafraum und auch einige Male hinein. Es gab ein paar Halbchancen, aber auf das Tor von Victor Valdés ging kein Schuss.

Geduld und Ruhe in der Offensive

Offensiv war es ein Geduldsspiel für den FC Barcelona. Man hatte oft den Ball, ließ ihn gut laufen, kam aber zunächst kaum zu Chancen. Es waren gute Ansätze da, und ohne die beiden technischen Fehler von Neymar und Xavi hätte es vielleicht schon früher 1-0 gestanden. So musste ein Elfmeter herhalten, nachdem Abate den von Iniesta per Heber freigespielten Neymar foulte. Im zweiten Durchgang wurde Barça dann gefährlicher, auch weil Milan mehr Räume offenbarte. Die besten Chancen für die Katalanen hatten Neymar nach einem klasse Dribbling sowie Alexis Sánchez, der von Messi freigespielt wurde. Beide vergaben diese guten Möglichkeiten aber und so war es schließlich Messi, der das Spiel entschied.
Die Katalanen hatten praktisch das ganze Match unter Kontrolle, aber dennoch war Milan lange noch im Spiel, vor allem wegen des knappen Ergebnisses. Es war unnötig, die Gäste durch das Eigentor wieder ins Spiel kommen zu lassen, wobei diese Szene auch sehr unglücklich war. Zudem muss der FC Barcelona das Spiel deutlich früher entscheiden –  und das ist ein Problem, das in dieser Saison schon des Öfteren aufgetreten ist, eigentlich schon in den letzten Jahren. Barça kommt zu Chancen, was gegen solch defensive Teams an sich schon eine Leistung ist, aber diese müssen dann auch konsequent genutzt werden. Und gerade wenn der Gegner sehr defensiv spielt, weiß man nicht, ob man noch eine Chance bekommt. Daher ist es umso wichtiger, frühe Tore zu machen und dafür am besten nicht zu viele Chancen zu benötigen.

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