Barça ist zurzeit Anwärter auf alle möglichen Titel und könnte nicht nur der erste Verein sein, der die Champions League, sondern auch das Triple verteidigt. Dazu muss man gegen Arsenal den Sack zu machen. In La Liga sind die Katalanen mit einem vernünftigen Abstand vor Atlético Madrid und Real Madrid Tabellenführer. Im Pokal sollte man den Titel auch ergattern können, wenn man alles richtig macht. Doch ist Arsenal wirklich schon abgehakt?
Lässt sich der blaurote Drache stoppen?
Barça scheint die Favoritenrolle in der Champions-League-Titelverteidigung so stark einzunehmen, wie zuvor noch kein anderer Verein. Die Katalanen haben mittlerweile 37 Spiele in Folge absolviert, ohne auch nur eine einzige Niederlage hinnehmen zu müssen. Der Drache der Katalanen fliegt durch die Städte Spaniens und macht auch außerhalb der Landesgrenzen keinen Halt. Besonders gute Leistungen zeigt die Bestie ohnehin in der eigenen Höhle. Immerhin hat der FC Barcelona in dieser Spielzeit noch kein einziges Heimspiel verloren. Zähnefletschend wartet der FC Barcelona schon auf den FC Arsenal. Immerhin würde ein Sieg gegen den Londoner Verein bedeuten, dass man von bisherigen neun auf zehn Champions-League-Heimsiegen in Folge erhöht. Mit dieser Zusatzmotivation darf Barça quasi nichts anbrennen lassen. Die Katalanen würden weiterhin zum neunten Mal in Folge in ein Viertelfinale der Champions League einziehen. Wenn man den vergangenen Statistiken vertrauen schenkt, so steht Barça schon mit mehr als eineinhalb Beinen im Viertelfinale der Champions League 2015/16 – immerhin ist der FC Barcelona noch nie aus derselben Runde der Champions League rausgeflogen, nachdem er eine 2:0-Führung im Rücken hatte.
Wenn Barça den Sack gegen Arsenal zumacht, dann wäre das der 38. Matchday ohne eine Niederlage seitens der Katalanen. Alle Zeichen deuten auf einen Sieg. Die Partie gegen den Getafe CF am vergangenen Samstag war eine reine Machtdemonstration der Katalanen. Hätte man vor dem Spiel noch befürchten können, dass Barça den Gegner unterschätzen würde, so zerschmetterte der FC Barcelona diese Zweifel gleich von Beginn an. Resultat: Nach 45 Minuten war Barça bereits mit 4:0 in Front und nach 90 Minuten zeigte die Ergebnistafel folgendes Ergebnis: 6:0! Das Spiel hätte eine deutlich schlimmere Demütigung für den Madrider Vorstadtklub werden können, der Drache legte sich jedoch relativ früh zur Ruhe und flog nur noch so hoch, wie er musste. Barça ist hungrig und zerfleischt alles, was dem Verein zwischen die Beißer kommt. Den Hunger hat man gegen Getafe bewusst nicht vollständig gestillt, denn immerhin gibt es noch einen Frischfleischimport aus London. Barça überzeugt aktuell mit Flexibilität und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten. Wann immer sich Lücken in der gegnerischen Abwehr ergaben, nutzte der FC Barcelona jene und schnappte zu. Zwar war der Getafe CF von Anfang an kein Gegner auf Augenhöhe, dennoch konnte hier ein finaler Blick auf die Leistung der Katalanen geworfen werden, ehe es im Camp Nou gegen den FC Arsenal geht. Wenn der FC Barcelona sein gutes Umschaltspiel beibehält und sich jedes Zahnrad weiterhin so reibungslos in ein anderes eingliedert, dann muss sich Arsenal trotz milder Strandtemperaturen warm anziehen.
Hat man einen Blick auf die personelle Lage geworfen, stellt man schnell fest, dass auch hier alles super aussieht. Die einzigen verletzten Akteure bei der Blaugrana sind Sandro und Rafinha. Piqué fällt gelbgesperrt aus. Im Tor wird ordnungsgemäß ter Stegen stehen, geschützt sollte der Kasten vom Keeper und seiner Abwehrmauer, bestehend aus Alba, Mascherano, Alves und Mister X, werden. Mister X könnte an dieser Stelle Vermaelen, Mathieu oder Bartra werden. Blickt man auf die vergangenen Saisonspiele, ist ein Einsatz von Bartra quasi auszuschließen. Für dieses Spiel würde die Wahl auf Mathieu oder Vermaelen fallen. Der Belgier könnte sich für die genannte Partie besser eignen, da er eher die Attribute mitbringt, die gegen einen Gegner wie Arsenal benötigt werden, zumal er den Gegner bestens kennt. Allerdings muss hier auch berücksichtigt werden, dass Mathieu öfter der Vorzug gegenüber Vermaelen erhält. Im Mittelfeld müsste ein sehr kreatives Trio bestehend aus Busquets, Iniesta und Rakitić aufgestellt werden. Arda könnte im Laufe der Partie eingewechselt werden, um mehr Zug in die Spitze zu bewirken. Der Sturm? Derzeit kommt nichts an Messi, Luis Suárez und Neymar vorbei.
https://www.youtube.com/watch?v=TbK3akcGgnk
Kader (FC Barcelona):
Marc-André ter Stegen, Claudio Bravo, Dani Alves, Aleix Vidal, Jérémy Mathieu, Thomas Vermaelen, Javier Mascherano, Marc Bartra, Jordi Alba, Arda Turan, Sergio Busquets, Andrés Iniesta, Ivan Rakitić, Sergi Roberto, Lionel Messi, Luis Suárez, Neymar, Munir El Haddadi
- Piqué fehlt gelbgesperrt
- Rafinha hat noch nicht das grüne Licht bekommen
- Sandro Ramírez fällt verletzt aus
- Jordi Masip, Douglas und Adriano haben es nicht in den Kader geschafft
FC Arsenal: Große Enttäuschung in der englischen Hauptstadt
FC Arsenal-Fan müsste man sein, um verstehen zu können, wie sehr es schmerzt, alle Chancen auf fußballerische Erfolge binnen kürzester Zeit zu verlieren. Es hätte alles so schön werden können, wenn man in der Liga nicht gepatzt als auch gegen den FC Watford im FA-Cup den Pflichtsieg eingefahren hätte und wenn man nicht gegen Barça in der Champions League spielen müsste. Die Gunners hatten bis vor Kurzem realistische Chancen auf zumindest einen Gewinn des Doubles. Noch nie schwächelten alle großen Vereine in der englischen Liga wie in diesem Jahr. Einzig der FC Arsenal hielt lange dagegen, bis der Klub aus London ebenfalls die Nerven verlor und nun einen gigantischen Elf-Punkte-Abstand zum Tabellenersten hat.
https://www.youtube.com/watch?v=leRzI0xEqn4
Die Bilanz zwischen dem FC Arsenal und der Blaugrana ist kein Grund, um sich als Londoner glücklich schätzen zu können – höchstens, wenn man sich ein blaues (Anm. d. Red.: Chelsea-Trikot) und kein rotes Trikot überstreift. Barça hat die Kanoniere bereits zwei Mal aus der europäischen Königsklasse rausgefeuert, diesmal wäre es, wenn keine Überraschung passiert, das dritte Mal. Außerdem bezwang man Arsenal im Champions-League-Finale von 2006 mit 2:1. Gibt es Gründe zur Angst? Nun ja, es macht den Anschein, als würden sich die Briten schwertun, im Camp Nou zu spielen. Unwahrscheinlich, dass diese Serie ausgerechnet gegen diesen dominanten FC Barcelona reißen wird. Warum man sich da aus Barça-Sicht recht sicher sein kann? In acht Partien zwischen den Londonern und den Katalanen holte Barça fünf Siege, Arsenal nur einen einzigen. Die restlichen beiden Partien gingen mit Unentschieden zu Ende. Weiterhin liegt der letzte Sieg des Londoner Klubs auf spanischem Boden zehn Jahre zurück, als Real Madrid im Bernabéu mit 1:0 bezwungen werden konnte.
Stimmen aus London:
Per Mertesacker (Kapitän, FC Arsenal):
„Wir haben gegen Watford eine großartige Chance nach der anderen kreiert, aber uns fehlte einfach der Killerinstinkt. Wir müssen das ändern, wenn wir erfolgreich sein wollen. So wird das sonst nichts, weder in der Liga noch in der Champions League.”
„Wir dürfen auf keinen Fall einen Treffer von Barça kassieren. Wir müssen dort hingehen und versuchen, anzugreifen – komme, was wolle. Wir haben bloß diese eine Möglichkeit. Wir können uns sehr glücklich schätzen, ein solch großes Spiel vor uns zu haben.”
„Sie sind zurzeit ein ultimatives Team. Wir werden von der ersten Minute an unter starkem Druck stehen.”
Thomas Vermaelen (Ex-Arsenal, Barça-Spieler):
„Natürlich tragen wir die Favoritenrolle, aber ich kenne Arsenal sehr gut. Sie werden es uns nicht leicht machen.”
Laurent Koscielny (Spieler, FC Arsenal):
„Wir haben keinen Druck, weil wir gegen das beste Team der Welt spielen.”
„Wir bestreiten nun das Rückspiel gegen den FC Barcelona. Die Leute sprechen immer von Statistiken und Zahlen. Ich denke, wir haben eine fünfprozentige Chance, uns zu qualifizieren.”
„Wenn wir gegen Barça, einem Team mit solch einer starken Truppe, einen Sieg einfahren, dann kann das für uns sehr wichtig für den Rest der Saison sein.”
„Sie haben eine große Qualität im Kader. Wenn sie wollen, können sie den Ball lange in den eigenen Reihen halten und Chancen kreieren.”
Voraussichtlicher Kader (FC Arsenal):
Ospina, Matt Macey, Monreal, Gibbs, Koscielny, Mertesacker, Bellerín, Chambers, Ramsey, Elneny, Coquelin, Flamini, Özil, Oxlade-Chamberlain, Reine-Adelaide, Iwobi, Sanchéz, Campbell, Walcott, Welbeck und Giroud.
- Santi Cazorla, Jack Wilshere und Petr Čech fallen verletzungsbedingt aus