Im letzten Gruppenspiel ging es für den FC Barcelona noch darum, den Gruppensieg perfekt zu machen. Dafür benötigten die Katalanen mindestens einen Punkt gegen Celtic Glasgow. Und die Schotten machten es einem starken Barça sehr einfach, sogar drei Punkte einzufahren.
Tata Martino setzte auf folgende Startelf:
Einwechslungen:
63. Tello für Alexis
73. Song für Busquets
80. Dongou für Neymar
Celtic läuft ins offene Messer
Celtic Glasgow stand schon als Tabellenletzter fest und wollte sich mit erhobenem Haupt aus der Champions League verabschieden. Daher agierten die Schotten nicht wie üblich defensiv gegen Barça, sondern relativ offensiv. Das war jedoch ein großer Fehler, da man Barça enorm viel Raum bot und daher praktisch von Beginn an chancenlos war. Durch die offensive Ausrichtung hatte Barça überall auf dem Platz zu viel Zeit und Raum, sodass selbst Flanken in den Strafraum teilweise gefährlich wurden.
Celtic verlor zu viele Bälle im Aufbauspiel und war dann im Pressing nicht effektiv genug, um die Katalanen stoppen zu können. Sie pressten bemüht, aber insgesamt zu wirkungslos und daher gelang es Barça viel zu oft, zwischen die Linien zu kommen, von wo aus sie unglaublich schwer zu verteidigen sind.
Aufgrund dieser Probleme in der Defensive gelang es Celtic nie, offensiv etwas Brauchbares zustande zu bringen. War Platz da, so spielten die Gäste die Angriffe zu schlampig zu Ende oder wurden einfach von den aufmerksamen Katalanen gut verteidigt.
Erst in der Schlussphase, als Barça das Tempo herausnahm, wurde Celtic offensiv präsenter. Die Schotten erzielten zuerst nach einer Freistoßflanke den Ehrentreffer und kurz darauf beinahe noch ein weiteres Tor aus dem Spiel heraus.
Barça wie gegen Cartagena
Auf eine gewisse Art spielte Barça ähnlich wie im Pokal gegen Cartagena. Wieder war es so, dass Adriano sich sehr hoch postierte und dadurch Pedro ins Zentrum rückte. Das gab Neymar die Möglichkeit sich tief fallen zu lassen, wo er mit Sergi Roberto das offensive Mittelfeld bildete. Auch Xavi unterstützte sie dort immer wieder, war aber oft auch tiefer postiert, neben Sergio Busquets. Auf der rechten Offensivseite war Alexis zunächst außen, zog dann aber immer wieder nach innen, um Montoya Raum zu verschaffen, da er den Gegenspieler mit ins Zentrum zog. Barça spielte sehr flexibel und rochierte sowohl im Mittelfeld als auch ganz vorne extrem viel. Diese Vielfalt kann in der Zukunft wichtig für die Katalanen werden, wenn dies noch weiter perfektioniert wird und die Abstimmungsfehler abgestellt werden.
Was gegen Celtic besonders auffiel, war der Umstand, wie stark Alexis Sánchez wieder spielte. Mit und ohne Ball war er einfach nur unglaublich stark und der mit Abstand beste Spieler der ersten Halbzeit. Er generierte durch die kleinsten Bewegungen unglaublich viel Raum für seine Mitspieler, war spielfreudig, ballsicher und sehr ideenreich. Nur ein Tor blieb ihm verwehrt, aber dafür war er am ersten Tor und am dritten Tor beteiligt.
Zudem zeigte sich, dass Neymar die deutlich bessere “Falsche Neun” ist im Vergleich zu Cesc Fàbregas. Der Brasilianer brauchte etwas Zeit, um ins Spiel zu kommen, war aber spätestens nach seiner Vorlage zum 2-0 voll da. Er war dribbelstark, kombinationsfreudig, defensiv gut und vor dem Tor unglaublich.
Dass auch Pedro und Tello trafen, zeigt, dass Barça diese Saison mehr Torjäger hat als noch in der letzten und dadurch unberechenbarer und schlicht und ergreifend besser ist. Wenn jetzt noch Messi zurückkehren und fit bleiben sollte, wird das eine sehr gefährliche Offensivreihe sein, mit absoluten Ausnahmespielern wie Messi, Neymar und Alexis sowie guten Ersatzleuten wie Pedro oder Tello.
Insgesamt darf man dieses Spiel natürlich nicht überschätzen, da Celtic wie gesagt sehr viel falsch machte, aber diese Partie wird den Spielern Selbstvertrauen geben und hat ihnen geholfen, Martinos Ideen noch weiter zu verinnerlichen.