14 fitte Profispieler hat der FC Barcelona nur noch im Kader, im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales gegen Neapel werden es aufgrund von Sperren und Verletzungen gar nur zwölf Akteure sein. Schuld daran: die riskante wie falsche Kaderplanung von Eric Abidal und Co., die den FC Barcelona so Titel kosten könnte.
Barcelonas riskante Kaderplanung, sie kommt den Verein teuer zu stehen. Gerade einmal 14 fitte Profispieler stehen Quique Setién aktuell zur Verfügung, viel zu wenig für einen Verein, der die Ansprüche hat, um alle Trophäen bis zum Ende mitzuspielen und diese zu gewinnen. Verletzungen und Verkäufe führten dazu, dass der Kader unglaublich ausgedünnt ist.
In Ousmane Dembélé (OP nach Oberschenkelverletzung), Luis Suárez (Knie-OP), Jordi Alba und Sergi Roberto (beide Adduktorenverletzung) fehlen aktuell vier Stammspieler verletzungsbedingt – der sowieso schon auf Kante genähte Kader wird aber durch kleinere Blessuren und Sperren immer mehr in Mitleidenschaft gezogen.
Vidal und Busquets fehlen gegen Napoli
Zuletzt fehlten sowohl Gerard Piqué als auch Clement Lenglet in der Liga gesperrt, das selbe Schicksal ereilt nun zwei andere wichtige Stützpfeiler in der Champions League gegen den SSC Neapel: Arturo Vidal sah beim 1:1 im San Paolo Gelb-Rot, Sergio Busquets seine dritte Gelbe Karte des Wettbewerbs, beide werden im Rückspiel am 18. März im Camp Nou also fehlen.
Zudem musste Gerard Piqué verletzt ausgewechselt werden, er ist zumindest für den Clásico am Sonntag gegen Real Madrid fraglich. Die schlechten Nachrichten reißen also nicht ab, aktuell stehen Setién nur jeweils ein fitter Links- und Rechtsverteidiger zur Verfügung.
Barcelonas Trainer muss sich erneut etwas einfallen lassen, denn ihm gehen die Spieler aus. Durch die beiden Sperren stehen dem neuen Coach gegen Napoli sage und schreibe gerade einmal zwölf Profispieler zur Verfügung – Ansu Fati herausgerechnet, denn er gilt als Spieler Barça Bs.
Barças unnötige Winter-Verkäufe
Für einen Verein der Größenordnung Barcelonas ein Armutszeugnis – die Schuldigen sind schnell gefunden. Sportdirektor Eric Abidal und Co., die für die Kaderzusammenstellung verantwortlich sind. Schon im Winter entschied sich der Verein kurioserweise dafür, in Carles Pérez, Abel Ruiz, Jean-Clair Todibo und Moussa Wagué vier Akteure abzugeben – und keinen zu holen. Zudem verließ Carles Aleñá den Verein aufgrund einer Ausstiegsklausel – er kam auf zu wenig Einsätze in der Vorrunde.
Fünf Winter-Abgänge, keine Zugänge. Eine katastrophle Kaderplanung, die sich nun rächt. In der Not holte der Klub im Februar dann per Sonderklausel Martin Braithwaite, ein Eingeständnis an die verfehlte Transferpolitik zuvor. Selbst innerhalb der Mannschaft gibt es bereits Kritik. “Die Verantwortlichen wussten bereits, dass der Kader klein ist”, gab Ivan Rakitic nach dem Remis in Neapel zu Protokoll, eine kleine Spitze gegen die Kaderplaner im Klub rund um Abidal und Präsident Josep Maria Bartomeu.
Setién wollte verständlicherweise keine Kritik an seinen Vorgesetzten üben, sagte dazu nur: “Ja, der Kader ist klein, aber wir werden immer in der Lage sein, elf Spieler auf den Platz zu bringen. Wir wissen, was wir haben und wir können es jetzt nicht ändern.” Jüngst gab der Coach auf einer Pressekonferenz zu, dass der Verkauf Carles Pérez’ im Winter im Nachhinein ein Fehler gewesen sei. Denn nun gehen Barça vor allem die Angriffsspieler ab, wodurch Setién kreativ werden musste – und gegen Eibar am Wochenende sowie Neapel Arturo Vidal als Flügelstürmer aufstellte. Eine kuriose Wahl, die wohl die wenigsten wirklich nachvollziehen konnten.
“Wir haben einen kleinen Kader, haben keine Spieler mit Angriffsprofil, also müssen wir uns neu erfinden”, erkannte auch Sergio Busquets an und schob einen Seitenhieb gegen Abidal und Co. nach: “Unser Kader ist klein, aber wir können nichts daran ändern, leider war die Kaderplanung nunmal so.”
Eine Kaderplanung, die sich im Nachhinein als schrecklicher Fehler herausstellen sollte.