Noten vs. Granada: Ter Stegen wackelt beim Comeback, Yamal als Lichtblick

StartAnalysen & KommentareNoten vs. Granada: Ter Stegen wackelt beim Comeback, Yamal als Lichtblick
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Im Spiel drei nach Xavis erklärtem Rücktritt kehrte Barcelonas Marc-André ter Stegen zurück ins Tor. Auch Raphinha feierte gegen den FC Granada sein Comeback nach längerer Ausfallzeit. Die Katalanen zogen früh das Tempo an und spielten angeführt von Lamine Yamal solide. Allerdings machten auch die Gäste aus Andalusien mit und nutzten Barcelonas schwache Abwehr gnadenlos aus. Phasenweise war die Partie völlig offen, am Ende trennten sich beide Mannschaften verdient mit einem 3:3. Die Spielerkritik und Noten.

FC Barcelona 3:3 FC Granada: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

Feierte nach drei Monaten sein Comeback in der Startelf. Der Deutsche sorgte schon in der Anfangsphase für einen kleinen Aufreger außerhalb seines Strafraums. Nach 22 Minuten spielte Barcelonas Nummer 1 erneut einen sehr optimistischen Ball direkt zum Gegner. Diese Szenen blieben ungefährlich, doch man merkte dem wackligen ter Stegen die fehlende Wettkampfpraxis mit Ball am Fuß an. Beim Ausgleichstor aus nächster Nähe war er ohne Chance. Nach knapp einer Stunde bekam der Deutsche den ersten haltbaren Ball, ehe er noch zwei weitere Male hinter sich greifen musste. Danach wurde es ruhiger für den Rückkehrer, da seine Vorderleute auf den Siegtreffer drückten. Barçawelt-Punkte: 5

 Iñigo Martínez

Machte im Abwehrzentrum zunächst eine solide Partie und gab sich im ersten Durchgang keine Blöße. Nachdem der Baske zuletzt länger verletzt fehlte, war die Leistung gegen die Andalusier ansprechend. Beim 2:3 durch Miquel hätte die Nummer 5 konsequenter in das Kopfballduell gehen müssen. Barçawelt-Punkte: 5

 Jules Koundé

Erneut als Rechtsverteidiger spielend, hielt Koundé dem emsigen Yamal den Rücken frei. Mit einigen Vorstößen ins letzte Drittel des Spielfelds wirkte der Franzose phasenweise unterstützend mit. Sehenswert war Koundés Dynamik in der Schlussoffensive, als die Katalanen unaufhörlich auf die Führung drückten. Der Franzose lieferte selbst im gegnerischen Strafraum noch Hackentricks auf den startenden Yamal. 106 Ballkontakte und sieben Pässe im letzten Drittel verdeutlichen die Präsenz des Rechtsverteidigers, der die drei Gegentreffer aber auch nicht verhindern konnte. Barçawelt-Punkte: 6

 Pau Cubarsí

Begann erneut in der Innenverteidigung und wirkte wie in seinen jüngsten Einätzen sehr wach. Nach hinten räumte der 17-Jährige viel ab, dafür zeigte er sich im Spielaufbau manches Mal unsauber. Das Zusammenspiel mit seinen deutlich erfahreneren Nebenmännern funktionierte hingegen. Cubarsí blieb mit Martínez zur Absicherung hinten. Ähnlich wie Koundé, nur ohne die offensiven Vorstöße, wurde das Nachwuchstalent besser und besser. Zum Schluss standen ebenfalls über 100 Ballkontakte sowie sechs von sieben gewonnene Zweikämpfe auf dem Arbeitsnachweis. Gut für einen 17-Jährigen! Barçawelt-Punkte: 6

 João Cancelo (bis 75.)

Der Portugiese startete als Linksverteidiger und verzockte sich nach sieben Minuten in der Nähe des eigenen Sechzehners – zum Glück ohne Folgen. Am gegnerischen Strafraum machte er es besser und bereitete Yamals Führungstor mit einer weichen Flanke vor. Beim Gegentor weilte Cancelo nicht etwa auf seiner linken Seite, er hätte dort Pedri unterstützen und den Ausgleich in der Entstehung vielleicht verhindern können. Der Portugiese war immer wieder an der gegnerischen Strafraumgrenze zu finden und zockte, zeigte sich in der Verteidigung aber so wacklig wie die Katalanen insgesamt über weite Strecken der Saison. Er wurde durch Raphinha ersetzt. Barçawelt-Punkte: 5

 Ilkay Gündogan

Der Deutsche brillierte nicht ganz so sehr wie jüngst gegen Alavés, spielte jedoch keineswegs schlecht. Auf dem Platz orientierte Gündogan sich direkt hinter den beiden klassischen Stürmern Lewandowski und Yamal, wechselte sich stellenweise mit diesen ab. Vor allem durch scharfe Schnittstellenpässe durch die letzte Reihe und aggressives Pressing fiel die Nummer 22 immer wieder positiv auf. Exemplarisch war die Vorlage zum 2:2. Gündogan wurde in der katalanischen Drangphase noch stärker und übernahm bis zum Schlusspfiff immer wieder Verantwortung. Die gute Form des Deutschen hält weiter an. Barçawelt-Punkte: 7

 Andreas Christensen (bis 68.)

Trainer Xavi testete den Dänen erneut im defensiven Mittelfeld. Unauffällig erledigte Christensen diese Aufgabe. Vor allem die Raumbesetzung und das Stellungsspiel funktionierten bei dem gelernten Innenverteidiger. Nach knapp 20 Minuten verhinderte Christensen wie ein solcher womöglich den Ausgleich Granadas, stand dann aber beim strammen Schuss von Ricard Sánchez nicht nah genug dran. Der Däne wusste sich als Defensivanker durchaus zu empfehlen. Nach knapp 70 Minuten wechselte Xavi offensiv und nahm ihn runter. Barçawelt-Punkte: 5

 Frenkie de Jong

Orientierte sich auf einer Höhe mit Christensen und trat daher nicht so offensiv in Erscheinung wie Pedri und Gündogan. Der Niederländer sorgte für Stabilität und fungierte als Ballverteiler; allen voran als erste Anspielstation der Abwehrkette. Es schien wieder einmal, dass die Nummer 21 auf der Doppelsechs besser funktioniert anstatt als alleiniger Sechser. Da Barça die Führung verspielt hatte, wurde auch de Jong in Durchgang zwei offensiver. Der Niederländer wusste sich allerdings nicht ganz so sehr einzuschalten wie Gündogan und bis kurz vor Schluss Pedri. Barçawelt-Punkte: 5

 Pedri (bis 88.)

Pedri interpretierte seine Rolle diesmal sehr frei. Der Achter pendelte zwischen linkem Flügel und Zentrum. Mit seiner Handlungsschnelligkeit und Übersicht leitete Pedri viele Angriffe der Katalanen ein. So leitete Pedri auf der linken Seite den Angriff zum Führungstor ein. Beim ersten Ausgleichstor kam der Achter nicht hinterher; erhielt allerdings auch keinerlei Unterstützung. Pedri hielt durch sein Ballverteilen und Initiieren den Druck auf die Andalusier hoch, brillierte als verkappter Linksaußen aber nicht ganz so sehr wie im gewohnten Zentrum. Nicht lange vor dem Ende wich der Achter für einen weiteren Mittelstürmer. Barçawelt-Punkte: 6

 Lamine Yamal

Der Youngster knüpfte an seine guten Leistungen gegen Alavés und Osasuna an und versprühte viel Spielwitz. Nach einer Viertelstunde lief der 16-Jährige am zweiten Pfosten ein und traf zur Führung. Meist konnte Yamal nur regelwidrig gestoppt werden. Kurz vor der Pause leitete er mustergültig einen Konter per Seitenverlagerung ein. Auch im zweiten Durchgang war Yamal einer der Aktivposten aufseiten der Katalanen und markierte mit einer starken Einzelleistung das 3:3. Ein hoher Schlenzer aus 25 Metern in Minute 90 verfehlte das Tor nur knapp, wirkte aber messi-esk. Fast immer, wenn es für Granada gefährlich wurde, war Yamal am Ball. Der Doppeltorschütze ist verdienter MOTM. Barçawelt-Punkte: 9, Man of the Match

 Robert Lewandowski

Per Hacke leitete der Neuner den ersten Angriff der Katalanen ein. Lewandowski zeigte sich nicht nur als Zielspieler, sondern ließ sich stellenweise – im Verbund mit Gündogan oder Pedri – etwas fallen. Dadurch wirkte das Spiel des Polen längst nicht so statisch, wie es in den letzten Wochen nicht selten der Fall war. Einen Bilderbuchkonter über Yamal, Pedri und Gündogan verwertete “Lewy” nicht. Dennoch war die Nummer 9 neben Yamal meist einer der Tempomacher im Spiel nach vorn. Unmittelbar nach dem zweiten Gegentor markierte der Pole mit all seiner Klasse den zwischenzeitlichen Ausgleich. Lewandowski war erneut nicht so oft am Ball, arbeitete allerdings mit und war zur Stelle. Die Formkurve geht wieder leicht nach oben. Barçawelt-Punkte: 6

 Fermín López (ab 68.)

Der “Neuzugang” kam für den deutlich defensiveren Christensen und sollte die Wende bringen. In einer zunehmend hektischen Schlussphase musste der Youngster sich erst einmal zurechtfinden und sah im Scharmützel früh die gelbe Karte. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Raphinha (ab 75.)

Nach ter Stegen war Raphinha der zweite Rückkehrer aus einer Verletzungspause. Der Brasilianer brachte einige gute Hereingaben in den Sechzehner, hatte verständlicherweise aber noch nicht wieder all seine Fitness. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Marc Guiu (ab 88.)

Mit Guiu kam ein weiterer Joker ins Feld. Nur zwei Minuten später köpfte der Hüne ein Hereinspiel Yamals am Tor vorbei. Mehr war in der kurzen Zeit nicht zu sehen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Mit zwei Rückkehrern, aber immer noch sieben Ausfällen stellte der 44-Jährige erneut Christensen ins defensive Mittelfeld und Pedri als verkappten Linksaußen auf. Die Katalanen zogen nach einer kurzen Abtastphase urplötzlich das Tempo an und gingen sogleich in Führung. Gerade Yamal, Lewandowski und Gündogan, angeführt vom 16-Jährigen, strahlten Gefahr aus. Ein großes Problem wie über die komplette Saison blieb einmal mehr die Abwehr. So gingen die Gäste bereits mit fünf Schüssen, wenngleich bis auf einen harmlos, in die Pause. Die Katalanen zeigten nach vorn keine schlechte Partie, offenbarten in der Defensive aber wieder große Schwächen; das Spiel war phasenweise vogelwild. Bis zum Schluss drängte Barça auf die Führung und blieb gefährlich, die drei Einwechlsungen konnten dem Spiel aber leider keinen Stempel aufdrücken. Verglichen mit den vielen planlosen und harmlosen Auftritten der Katalanen vor Xavis Rücktrittsverkündung bleibt festzuhalten, dass auch im dritten Spiel seitdem spielerisch wieder mehr geschah. Einzig die Defensive bleibt Barcelonas ganz großer Schwachpunkt und kostete mal wieder wertvolle Punkte. Barçawelt-Punkte: 5

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte: unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte: ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Clemens Wustmann
Clemens Wustmann
Blaugrana im Herzen seit 2001
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10 Kommentare

  1. Bin gespannt, ob ich es noch erlebe, dass Frenckie endlich mal seine Zurückhaltung ablegt, dass er endlich mal explodiert, dass er endlich mal zeigt, was er wirklich kann. Der spielt immer wie ein braver, schüchterner Schuljunge. Nur keine Fehler machen, nicht anecken und immer den anderen die Verantwortung (sprich den Ball) zuschieben.

  2. Ich melde mich auch mal wieder:

    Zum Spiel gestern kann man nicht viel sagen, aber eines ist mir klar geworden: Es fehlt an Ehrfurcht und Wille. Xavi hat in seiner ganzen Zeit dem Team noch nie so richtig die Meinung gegeigt. Die ganze Zeit werden die Spieler nur von allen umsorgt und verhätschelt. Dabei ist es egal wie schlecht sie spielen. Man sollte ihnen allen nochmal klar machen , dass es tausende wenn nicht Millionen von Menschen gibt die gerne für Barça spielen würden, aber geschafft haben es nur diese 25 Spieler. Dafür sollten sie Dankbarkeit und Ehrfurcht zeigen. Das können sie machen indem sie im Training und ihm Spiel 200% geben um zu zeigen, dass sie es auch wirklich verdient haben. Dazu gehört auch ein Trainer der keine Gnade hat und eindeutig die Meinung sagt. Ich nehme nur Yamal und die anderen Spieler aus der 2. Mannschaft raus, aber alle anderen sind im Moment es nicht wert das Trikot Barcalonas zu tragen und das sollte man ihnen auch mal eindeutig sagen.

  3. Wenn diese Einstellung nicht vorhanden ist, will ich diesen Spieler nicht mehr sehen. Dazu gehört nicht nur reden: Ach, ich will wieder im Camp Nou spielen. Man muss es auch auf dem Spielfeld zeigen, dabei ist mir egal ob Pedri, Lewa oder doch nur Pena. Wer nicht 200% gibt fliegt raus und genau das muss unser neuer Trainer eiskalt zum Ausdruck bringen. Denn an mangelnder Qualität der Spieler kann es nicht liegen, dafür wurde in der Vergangenheit zu oft von ihnen gezeigt was sie können. Es muss also an der Einstellung liegen und die muss man in den Kriff kriegen!!!

    Visca Barca!!!

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