Am 31. Spieltag musste sich der FC Barcelona Rayo Vallecano geschlagen geben und konnte so die steigende Form nach dem Sieg gegen Atletico Madrid nicht bestätigen. Dabei war das sonst konstante Mittelfeld erstaunlich schwach.
Barças Mittelfeld ungewöhnlich schwach
Beim 1:0-Sieg gegen Atletico konnten die Rückkehrer Pedri und Frenkie de Jong noch vollkommen überzeugen. In dieser Partie war dies aber nicht der Fall. Die sonst so ballsicheren Spieler erlaubten sich unnötige Ballverluste. Bis zu ihren Auswechslungen hatten sie zusammen 21 davon angesammelt. Gavi, der das Mittelfeldtrio komplettierte, konnte ebenfalls nicht das Geschehen erfolgreich an sich reißen und gewann insgesamt nur zwei Zweikämpfe.
Dabei muss festgehalten werden, dass Rayos Pressing nicht einmal herausragend war. Mit den üblichen Stärken der Spieler wäre hier eine fluide Ballzirkulation im Bereich des Machbaren gewesen. Da Pedri und De Jong verletzt waren, könnte man natürlich die fehlende Matchpraxis als Grund aufführen. Es bleibt für Xavi zu hoffen, dass beide Spieler wieder zu ihrer Normalform finden.
Rayo hat die Flügel im Griff
Was im Zentrum des Platzes nicht funktionierte, konnte auch auf den Flügeln nicht kompensiert werden. Im Gegenteil, die Kontrolle lag bei der Heimmannschaft. Besonders die Außenverteidiger des FC Barcelona schafften es kaum zur Grundlinie durchzubrechen und hatten dazu einige Missverständnisse mit ihren Mitspielern in Bezug auf Laufwege und Timing.
Alejandro Balde ist für seine Schnelligkeit und Explosivität bekannt und konnte dennoch nur eine einzige Flanke in 90 Minuten schlagen. Bei Jules Koundé waren es zwei. So schaffte man es in keinem Mannschaftsteil Raumgewinne zu erzielen, die dem Gegner wirklich weh taten. Balde gab nach dem Spiel auch selbstkritisch zu: “Wir können nur uns selbst für die Niederlage verantwortlich machen. Unsere Stärken konnten wir heute nicht ausspielen.”
Ist die Luft zum Saisonende raus?
In der Begegnung konnte man den Eindruck bekommen, dass die letzte Motivation fehlte. Gegen einen Topgegner wie Atletico am vergangenen Wochenende war dies nicht der Fall. Mit elf Punkten Vorsprung bei sieben verbleibenden Spielen ist die Meisterschaft so gut wie sicher, könnte aber bei ähnlich schlechten Leistungen gefährdet sein.
Mit einer klaren Aussage auf der Pressekonferenz stellte Xavi klar, wie offen der Schlussspurt noch ist: “Die Message ist einfach: Es verbleibt noch viel, die Liga ist nicht gewonnen. Das ist das Problem: Es ist noch nicht vorbei.” Jetzt liegt es auch am Trainer, die Mannschaft bis zum Ende in einem kompetitiven Modus zu halten und so den lang ersehnten Ligatitel sicher nach Barcelona zu bringen.
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