Brennpunkte vs. Eibar: Blasse Offensive und individuelle Fehler kosten Punkte

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Mit dem vermeintlichen Pflichtsieg gegen Eibar wurde es für den FC Barcelona nichts. Koeman setzte zu Beginn auf ein ähnliches System wie zuletzt, änderte dieses aber im Spielverlauf mehrmals. Auch die blasse Offensive sowie die individuellen Fehler der Blaugrana waren auffällig – unsere Brennpunkte. 

Koeman wirft seinen Plan über den Haufen 

Wie im letzten Spiel vor der Weihnachtspause setzte Ronald Koeman auch im Heimspiel gegen SB Eibar auf eine Dreierkette in der Defensive. Diese wurde erneut von Oscar Mingueza, Ronald Araujo und Clement Lenglet gebildet welche von Sergiño Dest und Junior Firpo flankiert wurden. 

Letzterem merkte man dabei recht früh an, dass ihm die Absicherung im Rücken gut tut. Offensiv war Firpo oftmals gefährlich mit von der Partie und bereitete beispielsweise das Abseitstor von Martin Braithwaite vor. Die Läufe in die Tiefe von Firpo waren sehr gefährlich. 

Dest hingegen war defensiv solide, allerdings hatte er in der Offensive auf rechts so seine Probleme. Oftmals wurde er alleine gelassen, da Griezmann oft nach innen zog und Pjanic die Mobilität abgeht. Zudem war jedoch auch die Entscheidungsfindung des US-Nationalspielers mehr als unglücklich (Barçawelt-Punkte: 3)

Zur Halbzeit krempelte Koeman seine Mannschaft um, wechselte Dest aus und brachte mit Ousmane Dembélé einen Flügelstürmer. Fortan agierten die Katalanen in einem 4-2-3-1-System und Mingueza bekleidete die Position des rechten Verteidigers. 

Durch die Viererkette war defensiv weniger Absicherung gegeben und Barça geriet durch einen kapitalen Bock von Araujo sogar in Rückstand. Auch Firpo wirkte durch die Umstellung defensiv etwas unsicher und hatte einige einfache Passfehler in seinem Spiel. Offensiv hingegen sorgte er weiter für Gefahr und bereitete beispielsweise den Ausgleichstreffer durch Démbéle vor. Immerhin der Franzose sorgte für Belebung auf seinem rechten Flügel, seine Einwechslung hat sich gelohnt (Barçawelt MOTM).

Nach etwas mehr als 60 gespielten Minuten warf Koeman dann seinen Plan erneut über den Haufen – er nahm Griezmann und Pjanic raus und brachte Trincão und Coutinho. Barça spielte nun im 4-3-3-System mit Pedri und Coutinho auf den Achterpositionen. Dieses Mal wurde der FC Barcelona durch die Umstellungen etwas stärker. 

Neben den Umstellungen verwunderte Koeman auch mit seinen späten Auswechslungen. In Minute 82 brachte er Sergio Busquets, in Minute 89 und Riqui Puig – die Frage, was diese beiden in den wenigen Minuten noch hätten bewegen sollen, muss sich der niederländische Übungsleiter gefallen lassen.

Barça-Offensive blass

Es ist die alte Leier in Katalonien: Die Offensive der Blaugrana ist ohne einen Lionel Messi (in guter Form) schlicht und ergreifend harmlos. Es tummeln sich grundsätzlich zu viele ähnliche Spielertypen (Pedri, Coutinho, Messi, Griezmann) in der Offensive und es gibt zu wenige Überraschungsmomente und dribbelstarke Flügelspieler.

Besonders in Hälfte eins war erschreckend, was insbesondere Griezmann und Braithwaite ablieferten. Während bei Letzterem teilweise das Glück, oftmals aber auch schlicht und ergreifend die Qualität fehlte, wirft eine weitere extrem schwache Leistung des Franzosen Fragen auf. 

Oftmals verschleppte der Weltmeister von 2018 unnötig das Tempo und agierte alles andere, nur nicht zielstrebig. Messis Absenz und die angepasste Rolle auf der Halbposition, eine Art Hybrid zwischen Zehn und Halbstürmer, sollte Griezmann eigentlich zugute kommen, da er hier endlich mal alle Freiheiten genoss. Doch dem war gegen Eibar nicht so, Griezmann konnte in seiner Paraderolle nicht aufblühen. Bezeichnenderweise wechselte ihn Koeman vorzeitig aus, obwohl Barça zu diesem Zeitpunkt in Rückstand lag.

Jedoch gab es auch Lichtblicke in der Offensive – der 18-jährige Pedri wird immer mehr zum Hoffnungsträger und auch der eingewechselte Dembélé brachte ordentlich Schwung. Mit seiner Geschwindigkeit und seinem Mut sorgte er für große Gefahr und wurde durch einen eigenen Treffer belohnt. 

 

Individuelle Patzer kosten Punkte 

Apropos Lichtblicke: Die Lichtblicke der vergangenen Woche Mingueza und Araujo zeigten gegen Eibar beide keine besonders glückliche Leistung. Durch einen kapitalen Bock war Araujo gar nahezu alleine für den Rückstand verantwortlich. Allerdings liegt es jetzt an Koeman, sich schützend vor seine Jungs zu stellen. Um den beiden einen Lernprozess zu ermöglichen, müssen sie auch Fehler machen dürfen. 

Wichtiger wäre es, dass die Spieler um Araujo und Mingueza herum den beiden Newcomern Sicherheit geben, was zurzeit nicht gegeben ist. Auch Lenglets Patzer kosteten in der Vergangenheit immer wieder Punkte und auch Marc-Andre ter-Stegen befindet sich nicht in seinem besten Momentum im Trikot der Blaugrana.

Während der deutsche Keeper letzte Saison wirklich eine überragende Leistung nach der anderen zeigte und regelmäßig Unhaltbare hielt, wirkt auch ter Stegen in dieser Saison nicht auf seinem Höhepunkt. Fehler wie gegen Atletico unterstützen diese These. Auch gegen Eibar ließ ter Stegen einen harmlosen Abschluss nach vorne prallen – dies wirkt sich nicht gerade positiv auf die Sicherheit seiner jungen Vorderleute aus. 

Nicht nur defensiv kosten individuelle Patzer Punkte, auch in der Offensive macht Barça derzeit einige große Fehler. Der verschossene Elfmeter von Braithwaite gegen Eibar ist nur ein Beispiel dafür. Um dauerhaft in die Erfolgsspur zu kommen und auch dort zu bleiben, müssen diese Fehler abgestellt werden. 

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