In einem zähen und schwierigen Spiel gegen den FC Elche sicherte sich der FC Barcelona letztendlich souverän die drei Punkte. Auffällig war in dieser Partie Barças behäbiger Spielaufbau, die geringe Intensität und Führungsspieler Frenkie de Jong. Unsere Brennpunkte.
Behäbiger Spielaufbau
Der FC Barcelona startete mehr als dominant in die Partie und hatte in den ersten rund 30 Minuten gefühlte 80 Ballbesitz Ballbesitz (nach Spielende waren es 66 Prozent) – jedoch konnten die Katalanen daraus so gut wie kein Kapital schlagen.
Man erarbeitete sich nur wenige Torchancen und auch beim Tor in der 39. Minute durch Frenkie de Jong hatte der Zufall durchaus etwas mitgeholfen. Der FC Elche verteidigte extrem tief und baute rund 40 Meter vor dem eigenen Tor ein 4-5-1-Bollwerk auf.
Dass Barça Probleme hatte, sich durch die massive Defensive der Heimmannschaft zu spielen, lag nicht nur am Fehlen von Superstar Lionel Messi. Gerade im Spielaufbau tat sich die Blaugrana extrem schwer, dieser fiel meist behäbig aus. Passqualität und Passgeschwindigkeit waren einfach einen Tick zu schwach, um die Abwehrreihen des FC Elche richtig in Bewegung zu bekommen und Lücken zwischen den Ketten zu verursachen.
Dies lag jedoch nicht nur an den mit dem Spielaufbau betreuten Akteuren, sondern auch an den Bewegungen der Offensive. Dort zeigte man sich etwas unflexibler als bei den guten Auftritten einige Wochen zuvor. Deshalb konnten beispielsweise Ronald Araujo, Samuel Umtiti oder Sergio Busquets oftmals nur den Querpass spielen.
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Geringe Intensität
Generell war im Spiel des FC Barcelona eine geringe Intensität zu sehen – die Mannschaft wirkte nach der Verlängerung am Donnerstag in der Copa noch etwas müde und zeigte daher wenig Spielfreude und Kreativität.
Aufgrund des engen Terminkalenders und der vielen englischen Wochen ist es durchaus sinnvoll, ein Spiel gegen den FC Elche im Sinne der Belastungssteuerung mit einer geringen Intensität anzugehen, um Ressourcen für andere Spiele zu sparen – ob das wirklich der Plan Koemans war oder ein Umstand des Spiels, sei mal dahingestellt.
Im Endeffekt entscheiden genau diese Spiele am Ende über die Meisterschaft (obwohl die Katalanen dieses Mal noch recht weit von der Spitze weg sind). Es sind genau die Spiele gegen vermeintlich schwache Gegner an schwachen eigenen Tagen, die man letztendlich gewinnen muss, um am Ende ganz oben zu stehen.
Deshalb kann dieses Spiel als wichtiger Schritt des FC Barcelona zurück zu einer Spitzenmannschaft in LaLiga werden. Barça fuhr einen Pflichtsieg gegen ein Kellerkind ein, bei dem man mit den Kräften haushalten konnte und nur das Nötigste tat, um trotzdem mühelos drei wichtige Zähler einzufahren. Getreu dem Motto: “Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss.”
Frenkie de Jong geht voran
Was in solchen Spielen auch eine extreme Wichtigkeit hat, sind Führungsspieler, die das Heft in die Hand nehmen, den Ball fordern und darüber hinaus noch wichtige Tore erzielen – insbesondere dann, wenn drei der vier Kapitäne (Messi, Piqué, Roberto) nicht einsatzfähig sind.
Diese Rolle füllte der Niederländer de Jong mit Bravour aus. Als moderner Box-to-Box Spieler war er auf dem ganzen Platz zu finden, war permanent anspielbar und machte immer wieder gefährliche Läufe in die Tiefe. Belohnt wurde er darüber hinaus mit einem Abstaubertor und einem gefühlvollen Assist zum 2:0.
Der von Einigen schon als überbewertet oder Fehleinkauf bezeichnete Mittelfeldspieler spielt sich immer mehr fest im Ensemble der Katalanen – aktuell ist er so neben Messi und ter Stegen der wichtigste Mann bei Barça.