Wer war Barças bester Spieler der Saison? Wer erzielte das beste Tor? Wer hat am meisten enttäuscht, wer überrascht? Die Barçawelt-Redaktion vergibt ihre Saison-Awards. Mit dabei sind: Lionel Messi, Antoine Griezmann und einige furiose Auftritte in der Copa del Rey.
Spieler der Saison
Fabian Scheffold: Was alleine die Leistung angeht, ist hier einmal mehr Lionel Messi zu nennen. Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart fand er doch recht schnell seine Rolle in Koeman-System und lieferte Spiel für Spiel ab und war in circa 80 Prozent der Spiele der Man of the Match. Die Plätze direkt hinter Messi teilen sich meiner Meinung nach Sergio Busquets und Frenkie de Jong.
Marko Neumann: Alle Jahre wieder grüßt das Murmeltier – oder Lionel Messi, wenn es darum geht, den Spieler der Saison des FC Barcelona zu wählen. Gerade im Jahr 2021 drehte der Argentinier so richtig auf, betrachtet man den gesamten Saisonverlauf 2020/21, kommt ‘La Pulga’ insgesamt auf 38 Tore und 14 Vorlagen in 47 Einsätzen. Diese Zahlen sprechen für sich. Hinter dem Argentinier ordnen sich für mich Frenkie de Jong und Jordi Alba ein.
Benjamin Schiffers: Langweilig, aber der Spieler der Saison kann einmal mehr wieder nur Lionel Messi heißen. Nachdem er zu Beginn der Hinrunde noch sichtlich an den Sommer-Querelen rund um seine Person zu knabbern hatte, spielte er eine bärenstarke Rückrunde und gewann zum insgesamt achten Mal die Trofeo Pichichi. Hinter La Pulga reihen sich für mich Frenkie de Jong und Pedri ein, auch wenn der Youngster die letzten Wochen überspielt wirkte.
Patryk Kubocz: Für diesen Award kommt nur ein Spieler der Blaugrana in Frage: Lionel Messi. Der Kapitän zeigte – trotz seines Wechselwunsches im letzten Sommer – erneut eine überragende Saison. Mit seinen 52 Scorerpunkten war La Pulga an 42 Prozent aller Tore des FC Barcelona direkt beteiligt. Der 33-Jährige war elementar für die Offensive Barças und durch seine hervorragende Rückrunde lieferte er große Argumente, um im Jahr 2021 zum siebten Mal Weltfußballer zu werden.
Benjamin König: Das kann auch dieses Jahr nur Lionel Messi sein. Nach einem zunächst enttäuschenden Start in die Saison riss er wieder Spiel für Spiel an sich und avancierte in nahezu jeder Partie zum wichtigsten Akteur auf dem Platz. Zudem führte er die zahlreichen jungen Spieler; so zeigten ihn die Kameras immer wieder in Einzelgesprächen mit Pedri und Co. Neben La Pulga haben auch Frenkie de Jong und Sergio Busquets konstant unglaublich überzeugende Spiele abgeliefert.
Alex Truica: An Messi führt natürlich kein Weg vorbei. War sein Saisonstart noch von persönlicher Enttäuschung und somit von (ungewohnt) unterdurchschnittlichen Leistungen geprägt, hat er sich spätenstes im Kalenderjahr 2021 wieder gefangen – und zu seiner Bestform zurückgefunden, gerade während des beeindruckenden Laufs des FC Barcelona bis zur Länderspielpause. Gerade in dieser Phase hat Messi gezeigt, dass er Barças Lebenselixier ist.
Bester Moment
Fabian Scheffold: Das Pokalfinale – einerseits weil es ein tolles Spiel des FC Barcelona war, auf der anderen Seite kann es wirklich als Titel der Hoffnung bezeichnet werden. An dieser Stelle kann ich nur auf den damaligen Kommentar von Ramon verweisen. Mittelfristig sicherlich noch wichtiger war das Ende der Amtszeit von Josep Maria Bartomeu – endlich räumte der langjährige Präsident seinen Posten. Zwar hinterließ er einen Scherbenhaufen, aber immerhin ist er weg.
Marko Neumann: Auch in dieser Saison war beim FC Barcelona – sowohl auf als auch neben dem Platz – wieder einiges los. Der wichtigste Moment, auch in Hinsicht auf die Zukunft des Klubs, war wohl der Austritt Bartomeus & die Rückkehr von Joan Laporta als Präsident des FC Barcelona. Auf dem Platz gab es einige nennenswerte Moment. Das Pokalfinale gegen Athletic beispielsweise, aber ebenso der spektakuläre Weg dahin, der geprägt war durch etliche Last-Minute-Treffer und Comebacks. Am meisten bejubelte ich persönlich den 2:2-Ausgleichstreffer durch Jordi Alba im Copa-Viertelfinale gegen Granada – ein unvergesslicher Abend für alle Culers.
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Benjamin Schiffers: Für mich das Copa-Finale. Barça zeigte über 90 Minuten eine Topleistung und hätte gar trotz des 4:0-Sieges noch bedeutend höher gewinnen können, wenn man an die zahlreichen vergebenen Chancen denkt. Diesen Titel hatte sich die Mannschaft auf ihrem steinigen Weg durch die einzelnen Pokalrunden mit ihrer Mentalität und ihrem Willen redlich verdient.
Patryk Kubocz: Der beste Moment rein fußballerisch war natürlich der Gewinn der Copa del Rey gegen den Athletic Club mit einem dominanten 4:0-Sieg. Der für mich persönlich schönste und noch lange in Erinnerung bleibende Moment war Messis Hommage an den damals kürzlich verstorbenen Diego Maradona. Es war zwar zu erwarten, dass La Pulga seinen ehemaligen Trainer bei der argentinischen Nationalmannschaft ehren würde. Doch die Art und Weise war besonders. Ein Trikot der Newell Old Boys aus der Zeit als Maradona dort spielte und exakt die gleiche Jubelpose, die einst die Legende benutze. Man merkte, was für ein Idol Maradona für den jungen Lionel Messi gewesen sein muss. Eine Ikone wurde durch einen ikonischen Jubel verabschiedet.
Benjamin König: Gerard Piqués Treffer im Rückspiel des Halbfinales in der Copa del Rey gegen den FC Sevilla. Nach einem Traumtor von Ousmane Dembélé, einigen vergebenen Chancen und einem von ter Stegen parierten Elfmeter brachte der Abwehrchef eine Griezmann-Flanke in der Nachspielzeit im gegnerischen Tor unter, von wo an klar war, dass der FC Barcelona in Überzahl den FC Sevilla in der Verlängerung besiegen und im Finale stehen würde. Dieses Tor zu diesem Zeitpunkt gegen diesen Gegner mit einer solchen Ausgangslage war für mich der Moment der Saison.
Alex Truica: Auch ich würde sagen, dass es drei besondere Momente in dieser turbulenten Spielzeit gab: Sportlich war es der rauschhafte Copa-Triumph, institutionell der längst überfällige Rücktritt Bartomeus – und dann war da noch die denkwürdige Messi Hommage an Maradona, die sicherlich als Szene in die Geschichte eingehen wird.
Bestes Tor
Fabian Scheffold: Für mich war es der 2:1-Führungstreffer von Lionel Messi im Nachholspiel gegen Athletic Bilbao am 6. Januar. Ein sensationeller Doppelpass von Messi und Pedri, der Youngster fand in Sekundenschnelle eine perfekte Lösung per Hacke, sodass La Pulga nur noch einschieben musste. Ein Tor, welches die DNA vom FC Barcelona widerspiegelte.
Marko Neumann: Schöne Tore gab es bei der Blaugrana in der vergangenen Saison einige zu bejubeln – für mich wurden die beiden schönsten Treffer von Antoine Griezmann und Lionel Messi erzielt. Der Franzose traf am 11. Spieltag gegen Osasuna im heimischen Camp Nou per sensationeller Volleyabnahme aus gut 16 Metern zum zwischenzeitlichen 2:0. Beim Argentinier spreche ich von seinem überragenden Flatterball-Weitschuss im Champions-League-Spiel bei Paris-Saint-Germain, bei welchem der Pariser Schlussmann Keylor Navas kein Land sah. Aufgrund der Wichtigkeit des Spiels, wähle ich Messis Weitschuss zum besten Tor Barças in der vergangenen Spielzeit – leider blieb dieser wunderschöne Treffer am Ende bedeutungslos, da Barça am Ende aus der Champions League ausschied.
Benjamin Schiffers: Das schönste Tor hat für mich, wie von Marko bereits erwähnt, Antoine Griezmann gegen Osasuna geschossen. Der Volley von der Sechzehnerkante schlug wie ein Strahl im Gehäuse der Gäste ein – ein absolutes Traumtor.
Patryk Kubocz: Das 1:0 im Rückspiel des Copa-del-Rey-Halbfinals gegen den FC Sevilla durch Ousmane Dembélé war für mich das beste Tor der Saison. Der Franzose schoss den Ball ansatzlos von der Strafraumkante in die kurze Ecke und überraschte die Verteidigung des FC Sevilla samt Torhüter. Ein herrlicher Treffer, der das Comeback gegen die Andalusier einleitete und Barça das Pokalfinale bescherte.
Benjamin König: Es war eine Spielzeit, in der die Culés einige Traumtore bejubeln konnten. Alleine im Rückspiel gegen Huesca gelangen Messi und Griezmann zwei sensationelle Treffer. Letztendlich bin aber auch ich der Meinung, dass Griezmanns Direktabnahme gegen Osasuna sich den Titel „Bestes Tor“ verdient hat.
Alex Truica: Für mich war das beste Tor Gerard Piqués Kopfballtor im Halbfinal-Rückspiel der Copa gegen Sevilla in der Nachspielzeit, das Barça die Verlängerung bescherte. Zwar natürlich nicht das schönste Tor der Saison, aber wohl das wichtigste. Den Schönheitspreis gewinnt Messis 3:0 im Copa-Finale. Beginn des Dribbling in der eigenen Hälfte, Doppelpass mit Frenkie de Jong, die Gegenspieler als Statisten – eines dieser typischen Messi-Tore, wo er eine gesamte Hintermannschaft alt aussehen lässt.
Bestes Spiel
Fabian Scheffold: Klingt etwas verwunderlich, aber für mich war es das Rückspiel gegen PSG. In diesem Spiel zeigte die Mannschaft deutlich, was in ihr steckt und dass sie in der Lage ist, eine große Mannschaft an die Wand zu spielen. Schade, dass es aufgrund der Chancenverwertung nur zu einem 1:1 gereicht.
Marko Neumann: Die heißesten Anwärter auf das beste Spiel der vergangenen Spielzeit sind für mich das 1:1 gegen Paris in der Champions League, das Copa-Finale gegen Athletic Bilbao und der 6:1 Auswärtserfolg im Anoeta gegen Real Sociedad. In all diesen Partien dominierte der FC Barcelona seinen Gegner von der ersten bis zur letzten Spielminute – Spiele, die Hoffnung machen. Denn die gesamte Mannschaft zeigte, wie viel Potential in diesem neuformierten Team steckt.
Benjamin Schiffers: Natürlich denkt man an das Pokalfinale oder an das 6:1 bei Real Sociedad, aber für mich war das beste, weil packendste Spiel, das Copa-Viertelfinale beim FC Granada. Nach einem 0:2 gleicht Barça durch zwei Tore in den letzten Minuten noch aus, in der Verlängerung kommt Granada nach Rückstand nochmal zurück, doch am Ende gewinnen die Katalanen mit 5:3. Eine sicher über weite Strecken des Spiels wenig begeisternde Leistung der Blaugrana, doch dann überschlugen sich die Ereignisse und Barça rang Granada nieder.
Patryk Kubocz: Der 3:0 Sieg gegen den FC Sevilla im Rückspiel des Halbfinals der Copa del Rey war für mich das beste Spiel der Saison. Nach der 2:0-Niederlage im Ramon Sanchez-Pizjuan rechneten viele damit, dass Barça gegen starke Andalusier nicht zurückkommen könnte. Die Blaugrana spielte dominant, konnte sich viele Chancen erarbeiten, doch das zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Es sollte ein dramatischer Abend werden: ter Stegen hielt einen Elfmeter von Lucas Ocampos und Gerard Piqué erzielte den Ausgleich in der Nachspielzeit. Der einzige Makel – mit einer besseren Chancenverwertung hätte Barça das Finale in der regulären Spielzeit bereits klar machen können.
Benjamin König: Die Partie gegen Athletic Bilbao im Copa-del-Rey-Finale. Bei diesem 4:0 ließ man dem Gegner zu kaum einem Zeitpunkt auch nur die Chance, wirklich gefährlich zu werden. Die zwölf Minuten, in denen die Treffer fielen, glichen einer Machtdemonstration. Die Mannschaft zeigte Charakter, zog geniale Passstafetten auf und belohnte die zuvor dramatischen Pokalauftritte mit dem Titel.
Alex Truica: Barças beste Spiele waren das 6:1 im Anoeta und das Pokalfinale. Das packendste, weil dramatischste Spiel (dazu muss ja immer auch ein Gegner etwas beisteuern) war das epische 5:3 im Pokal-Viertelfinale in Granada. Was für eine verrückte Achterbahnfahrt.
Positive Überraschung der Saison
Fabian Scheffold: Das Beste direkt vorab: Es gab einige positive Überraschungen in dieser Saison. Die größte Überraschung war für mich jedoch Sergio Busquets – der Routinier spielte teilweise wieder wie in besten Zeiten und machte seine schwache Vorsaison vergessen – ich hatte ihn eigentlich schon abgeschrieben, aber glücklicherweise lag ich falsch. Neben Busquets gab es natürlich noch einige junge Spieler, die überzeugten: Pedri, Oscar Mingueza, Ronald Araujo, Ilaix Moriba, Sergiño Dest. Während Pedri sicherlich am überzeugendsten war und bereits absoluter Stammspieler ist, können die anderen nächste Saison alle diesen letzten Schritt machen. Leider fehlt hier einer: Ansu Fati – nach einem tollen Saisonstart musste er verletzungsbedingt leider den Rest der Saison zusehen. Wer weiß, ob Fati Faktor X im Meisterschaftsrennen hätte sein können.
Marko Neumann: Positiv überrascht haben einige Spieler, besonders die Youngsters rund um Mingueza, Araujo, Dest, Illaix, Pedri und zu Beginn der Saison auch Ansu Fati. Eine Generation von Spielern wächst heran, die allesamt das Zeug haben, eine neue Ära beim FC Barcelona einzuleiten und zu prägen. Besonders der erst 18-jährige Pedri verdient meiner Meinung nach eine besondere Erwähnung, denn das spanische Mega-Talent hat sich in seiner ersten Saison bei der Blaugrana direkt in die Startelf, in die Herzen vieler Culers sowie in die Nationalmannschaft gespielt. Zudem bewies Pedri vermehrt, welches unglaubliche Talent in ihm schlummert – sein Torschuss bleibt allerdings noch arg verbesserungswürdig.
Benjamin Schiffers: Hier sind alle La-Masia-Emporkömmlinge zu erwähnen, Pedri hat sich meiner Meinung nach aber besonders hervorgetan. Der 18-Jährige erinnerte mich mit seinen feinen und schnellen Bewegungen an die Zeiten eines Andrés Iniesta, auch wenn er natürlich noch eine Menge an Entwicklungs- und Verbesserungspotenzial hat. Insbesondere am Torabschluss und an seiner Physis muss er noch arbeiten, wie man in Spielen gegen Paris oder Real Madrid sehen konnte, in denen der schmächtige Youngster ein wenig verloren wirkte.
Patryk Kubocz: Wenn man es auf einen Spieler reduzieren muss, dann ist die Antwort ganz klar Pedri. Der zu Saisonbeginn noch 17-Jährige spielte sich von Anfang an in die Startelf und verinnerlichte die Barça-DNA in rasender Geschwindigkeit. Doch weiter gefasst gehören auch die Nachwuchsspieler aus La Masia zu den Überraschungen der Saison. Ronald Araujo und Oscar Mingueza spielten stark und stabilisierten die Abwehr der Blaugrana. Während der Uruguayer mehr Qualität besitzt, macht der Katalane dies durch seinen unbändigen Willen und Leidenschaft wieder wett – wenn einer der beiden fehlte, wirkte die Defensive nicht mehr so sattelfest. Auch ein Ilaix Moriba zeigte in seinen Einsätzen, dass er ein großes Versprechen für die Zukunft ist.
Benjamin König: Neben Pedri sind das für mich Oscar Mingueza und Ronald Araujo. Die beiden Innenverteidiger aus der eigenen Jugend erlaubten sich zwar das ein oder andere Mal Aussetzer, letztendlich überzeugte Mingueza jedoch durch sein Auftreten als rechter Teil der Dreierkette und Ronald Araujo durch sein exzellentes Zweikampfverhalten. Ich bin mir sicher, dass dieses Jahr – inklusive Patzer – als Lernjahr für beide La-Masia-Absolventen gesehen werden darf und sie in den nächsten Jahren fester Bestandteil einer schwer zu überwindenden Abwehrkette bei den Katalanen sein können.
Alex Truica: Da kann es nur Pedri geben, denn gerade mich hat er positiv überrascht. Den Schritt von Spaniens zweiter Liga zur Stammkraft beim FC Barcelona direkt im ersten Jahr zu schaffen – das hat mich sehr überrascht, ich hätte das so nicht für möglich gehalten, jedenfalls nicht in dem Tempo. Pedri spielt mit einer Ruhe, Abgeklärtheit und Abgezocktheit, als wäre er schon fünf, sechs Jahre Stammspieler in La Liga und bei Barça. Dabei ist es sein erstes Jahr in La Liga überhaupt – im Alter von 17 (jetzt 18) Jahren noch dazu. Wahnsinn der Junge.
Enttäuschung der Saison (Spieler)
Fabian Scheffold: Leider, und hier muss wirklich ein großes leider davor: Clément Lenglet. Ich bin prinzipiell ein großer Fan von ihm und war von seinem Transfer und seinen Leistungen in den ersten Jahren sehr angetan. Leider hat er dieses Jahr mehrere Schritte zurück gemacht und sich extrem destabilisiert. Meiner Meinung nach hat er auf jeden Fall noch eine Chance verdient – wenn er zu alter Form findet, kann er der langjährige Abwehrchef der Katalanen werden.
Marko Neumann: Die Enttäuschung der Saison heißt für mich Sergi Roberto. Die Saison des mittlerweile 29-Jährigen war geprägt von Langzeitverletzungen und unglücklichen Auftritten. Häufig wurde er eingewechselt und hatte im folgenden Mitschuld an vermeidbar ausschauenden Gegentoren. Allein der Umstand, dass Sergi Roberto flexibel einsetzbar und ein Eigengewächs La Masias ist, reicht nicht aus – wenn die Leistung auf dem Platz nicht stimmt, dann muss dies Konsequenzen haben. Danke für alles Mr. Remontada – aber ein Abgang im bevorstehenden Transfer-Sommer ist mehr als denkbar.
Benjamin Schiffers: Hier stimme ich Fabian absolut zu. Für mich war Clément Lenglet ein totaler Unsicherheitsfaktor in der Abwehr und spielte wie ein Schatten seiner selbst. Zwischenzeitlich gab Koeman sogar dem dauerverletzten Samuel Umtiti den Vorzug, der eigentlich gar keine Rolle mehr in den Planungen des Niederländers spielte. Stand jetzt ist er für mich nach dieser Saison hinter Piqué, Mingueza, Araújo und Neuverpflichtung Eric Garcia Innenverteidiger Nummer fünf.
Patryk Kubocz: Meine Wahl fällt leider auf Francisco Trincão. Für rund 30 Millionen Euro und vielen Vorschusslorbeeren kam der 21-Jährige aus Braga nach Katalonien und konnte die Erwartungen dort nicht erfüllen. Zu Anfang der Saison wirkte es so, als müsste sich der Linksfuß noch an die neue Situation und das gestiegene Niveau der spanischen Liga gewöhnen. Doch seine Handlungsschnelligkeit und eine bessere Entscheidungsfindung für die jeweilige Situation konnte Trincão nicht verbessern. Nur 1300 Einsatzminuten, in denen der Portugiese drei Tore und zwei Vorlagen verbuchen konnte, sind zu wenig. In diesem Corona-Transfermarkt wird man wohl kaum eine ähnliche Summe einnehmen, die man für den Flügelspieler bezahlt hat. Eine Leihe nach Portugal oder Frankreich wäre vermutlich die beste Option.
Benjamin König: Das ist leider Neuzugang Miralem Pjanic. Der Deal an sich war eigentlich schon zum Scheitern verurteilt und die Chancen, die der Bosnier von Ronald Koeman bekam, wurden nicht genutzt. Der Mittelfeldspieler konnte der Mannschaft überhaupt keinen Mehrwert bieten, kam nie in einen Spielfluss und steuerte in wettbewerbsübergreifend 30 Einsätzen keinen einzigen Scorerpunkt bei, auch wenn er in den meisten Partien nur von der Bank aus kam.
Alex Truica: Auch ich entscheide mich für Clement Lenglet, den Unglücksraben dieser Saison. Groteske Handspiele oder anderweitig verursachte Elfmeter, Platzverweise, Abwehrböcke… der Franzose hatte wirklich alles drin in dieser Spielzeit. Für mich ein absoluter Unsicherheitsfaktor, der einen großen Schritt in seiner Entwicklung zurück gemacht hat. Dabei fand ich seine Debütsaison damals sehr vielversprechend. Bei mir stünde er auf der Verkaufsliste ziemlich weit oben wenn ich ehrlich bin…
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